Ich möchte heute mal von meinem Grauen erzählen, dass mich vor über 2 Wochen heimtückisch überfallen hat und mit dem ich mich nun täglich auseinandersetzen muss, wenn ich mich nicht nur noch von Tiefkühlkost ernähren will.
Unser Vermieter erklärte sich bereit, eine neue Küche in die WG einzubauen, die alte war um die 30 Jahre alt, dennoch grenzte es nahezu an ein Wunder, dass er sich dazu durchringen konnte, eine neue Küche zu kaufen (wir bezahlen für die Nutzung der Einbauküche einen monatlichen Aufschlag zur Miete, wenn man mal hochrechnet, dass er den auch von allen Vormietern 30 Jahre lang kassiert hat, könnte man mit dem Geld wahrscheinlich ein Einfamilienhaus bauen
) und nachdem der Herd seinen Geist im Januar endgültig aufgegeben hatte und der Kühlschrank Anstalten machte, unter dem Gewicht des eingefüllten Essens zusammenzubrechen, was sich dadurch äußerte, dass er nicht mehr richtig kühlte und uns die Tür beim öffnen immer entegenfiel, kam besagter Vermieter Ende Januar um sich das Elend anzusehen und großzügig zu verkünden, wir bekämen eine neue Einbauküche, sogar mit neuen Schränken, Schubladen, usw.
Wow, das ist doch nicht nötig, wir hätten gerne noch die uralt Teile behalten, die einen regelmäßig fast erschlugen, sollte man es wagen, etwas von den Vorräten darin zu benötigen.
Die Küche war kurz gesagt der Schandfleck der WG, wenn Eltern zu Besuch kamen (mit mir wohnen 6 Leute in der WG), bekamen diese immer regelrechte Putz- und Reperaturanfälle, wenn sie die Küche zu Gesicht bekamen, aber putzen half da schon lange nichts mehr, die Küche hatte ihre besten Zeiten definitiv schon lange gesehen und sträubte sich gegen jegliches Scheuermittel mit einem vergilbten Gelbton.
Nun ist die Küche kein Schandfleck mehr, sie ist schön anzusehen, aber ich koche darin nur noch, wenn ich muss
(laut Kochplan leider noch viel zu oft), denn unser Vermieter hat ein Modell von dem uns alle geliebten (mir mittlerweile verhassten) schwedischen Möbelhaus einbauen lassen, weil das ja sooo günstig sei. Abgesehen davon, dass sie 3000€ gekostet hat, man bekäme sicher auch anderswo eine Küche zu dem Preis, eine seltsame Farbe hat, so eine Art weinrot für Rentner, kommt keiner mit den Einbaugeräten klar. Das ist eben der Nachteil von so NoName-Produkten war mein erster Gedanke und ich sehne den alten Herd herbei, der noch richtige Heizplatten hatte, kein Ceranfeld und wenn du einen Kuchen gebacken hast, musstest du dich nicht zwischen ungefähr 10 Einstellungen entscheiden, du konntest den einfach anmachen und der Kuchen gelang immer, jetzt fällt er entweder zusammen (obwohl ich mich jetzt bei den Rezepten vorher immer erkundige, welche Einstellung des Backrohrs ich wohl nehmen könnte) oder er geht nicht auf und verbrennt. Wenn ich ein Steak anbraten möchte, schaltet sich das Ceranfeld zwischendrin einfach aus, weil ich angeblich die gewünschte Hitze erreicht hätte, nur komisch, dass nicht mal das Öl in der Pfanne richtig heiss wird, sondern immer wieder abkühlt, kurz bevor es endlich so weit wäre.
Aber man muss auch die Vorteile sehen, so spontan fällt mir nur einer ein, die Küche sieht wenigstens gut aus
, wenn man von der Farbe mal absieht, mit diesem Gedanken sah ich mir gestern auch das Gulasch an, das einer meiner Mitbewohner gekocht hatte und nachdem wir alle vorsichtig mit der Gabel reinstochen, das tote Stück Fleisch hin und her wendeten, schon ängstlich erwartend, was uns im Inneren des Stückes erwarten würde, biss der Koch selbst hinein, rannte danach in einem absoluten Schnellspurt zur neuen Edelstahlspüle, um es auszuspucken, weil es so zäh war, dass man es nicht mal mit einem großen Glas Wein hinunterspülen konnte.
Seitdem herrscht die Überlegung, ob wir nicht zusammenlegen und uns einen Markenherd leisten, bei dem das Essen nach der Zubereitung auch genießbar ist
!
Leilani