Spanking Oase

Da ich das Thema unter "Allgemein" eröffne, werde ich mich a bisserl mit genauen Infos zurückhalten.

Zum 01.12.11 zog ich aus einem Stadtviertel weg, indem ich mich 20 Jahre beheimatet fühlte. Mein Weg führte mich quasi zurück zu den Wurzeln, zurück in die "alte Heimat", in der ich vor fast 55 Jahren zur Welt kam. Die Geburtsklinik gibt es längst nicht mehr, sie erlangte irgendwann nur noch Aufmerksamkeit durch etliche Schwangerschaftsabbrüche und plötzlich war Schluß mit dem Betrieb.

Wie es damals so sein sollte, kam nach 2 oder 3 Tagen der Pfarrer der zur Klinik gehörenden Gemeinde und taufte die "Frischlinge". Klar, je schneller er war, umso weniger entkamen ihm potenzielle Schäfchen. So wurde ich zur Katholikin gemacht. Den Umstand änderte ich allerdings erst sehr, sehr viele Jahre später durch Kirchenaustritt. Okay, hier geht es mir nicht um das Religiöse, das war eben nur eine kleine Anmerkung.

Zurück zur Jetztzeit:
Ich fühle mich dort, wo ich wohne sauwohl, lernte in der verhältnismäßig kurzen Zeit eine Menge Leute kennen, die nicht unterschiedlicher sein können. Aber gerade diese Vielfahlt macht auch mein Leben bunter.

Ich wurde zur Lesepatin eines Jungen, der der deutschen Sprache (noch) nicht ganz mächtig ist, gleichzeitig "arbeite" ich auch mit seiner Mama, die wiederum mich in die Besonderheiten ihres Lebens einweiht.

Bei einem Straßenfest traf ich auf ein Ehepaar, welches wiederum mit Leuten aus meiner Verwandtschaft zu tun hat, zu der mein Kontakt längst eingeschlafen ist.

Ich will damit ausdrücken, dass sich sinnbildlich hinter jeder Ecke meines Zuhauses etwas befindet, was mich fasziniert, mich bereichert oder auch weiterhilft.

Dankbarkeit - das ist derzeit für mich ein Gefühl, das mich derzeit beherrscht. Dankbarkeit deshalb, weil es das Leben mit mir gut meint.

Weißt britti, ich hätte es auch nie gedacht, dass ich eine mir längst vertraut gewordene alte Wohnung und auch das dazugehörige Umfeld verlassen würde, insofern überraschte ich mich selbst.

Alles war so selbstverständlich gewesen, ich ging die Wege, die ich immer ging und merkte eigentlich nicht, wie langweilig mein Alltag doch war. Alles wurde zur reinen Gewohnheit. Dazu kam, dass ich mir dachte, die größere Wohnung kann von meinem Sohn samt seiner Lebensgefährtin wesentlich besser genutzt werden, die jungen Leute können Platz gebrauchen, ich fühle mich auch auf weniger Quadratmeter wohl. So plante ich einen Umzug.

Gut, mein München hinter mir zu lassen, das wäre für mich nicht leicht gewesen, aber ein Stadtviertel ist halt was anderes.
Jo und so streifte ich durch die Gegend, fuhr mit dem Radl viele kleine Straßen ab, hockte mich in die diversen Buslinien und schaute, wo ich überall vorbeikomme. Ich fing an, alles neu zu entdecken. Ich fand Lieblingsplätze, an die ich oft gehe, dort kann ich herrlich entspannen, meine Gedanken sortieren, auftanken.

Hiasl, find ich lieb, dass du dir wegen mir Gedanken machtest. Aber wie du lesen kannst, ist alles im Lot.