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Octo

Erleuchteter

  • »Octo« ist männlich

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21

Donnerstag, 12. Januar 2012, 01:03

[...]Und es bleibt nicht nur in dieser Branche so. Wirklich gute Produkte die fair gehandelt werden , finden wir immer weniger.
In unserem Wirtschaftsystem ist niemand "fair" oder "unfair" diese Kategorie gibt es nicht, es gibt erfolgreiche und weniger erfolgreiche, wenn derjenige der Menschenmaterial verheizt damit erfolgreich ist, dann ist er es eben, er handelt damit nur im sinne der Kapitalgeber. Es ist müssig darüber nachzudenken.

Zitat

...das liegt daran, weil wir den ganzen Schrott für lau haben wollen, und nicht weil wir kein Fleisch essen möchten oder E-Books kaufen.
Man kann dem doofen Bürger nicht permanent verklickern daß Billigarbeit und Neoliberalismus geil sind & ihm dann im selben Atemzug sagen er sei böse wenn er es genausso handelt,oder?

miri

subDominante

  • »miri« ist weiblich

Beiträge: 31 418

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22

Donnerstag, 12. Januar 2012, 08:15

übrigens gibt es in unserer zeit wohl auch mehr "sklaven", ich definiere sie mal als menschen, die für keinen oder allerminderwertigsten lohn, der gerade mal produktionstauglich hält, denn je in der gesamten menschheitsgeschichte: kindsoladaten, kinder in der produktion, in die prostitution gezwungene kinder und frauen, ausgebeutete arbeiter auf feldern und plantagen... von 27 millionen geht Kevin Bales aus, der als renommiertester sklavenforscher gilt.

für mich bricht es sich immer wiedr runter auf unsere eigene verantwortung. die ausbeutung der welt geschieht nicht durch die anderen.
allerdings werden wir die welt auch nicht verändern können, der zug ist abgefahren, aber zeichen setzen, augen öffnen und selbst an irgendeinem kleinen punkt anfangen, in kleinen projekten einen unterschied zu machen, das können wir und deswegen freut es mich, wenn Jule an die abgerodeten regenwälder denkt und Ohlew an abgebaute arbeitsplätze... letztendlich brauct man sich da nicht streiten, denn man kämpft an einem strang an unterschiedlichen plätzen...
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

23

Donnerstag, 12. Januar 2012, 08:39

In unserem Wirtschaftsystem ist niemand "fair" oder "unfair" diese Kategorie gibt es nicht, es gibt erfolgreiche und weniger erfolgreiche, wenn derjenige der Menschenmaterial verheizt damit erfolgreich ist, dann ist er es eben, er handelt damit nur im sinne der Kapitalgeber. Es ist müssig darüber nachzudenken.

Ich gebe zu das die Bezeichnung fair/unfair etwas unglücklich gewählt ist. Gemeint war das es immer mehr Produkte gibt die sich was Qualität und Zuverlässigkeit anbetrifft, als Mogelpackungen entpuppen.
Auch das anheben von Preisen in irreale Höhen, nur damit der sogenannte Streichpreis aktraktiv aussieht ist sehr trickreich.
In meiner Branche funktioniert das sehr trickreich möglich durch eine geschäftliche Zusammenarbeit von Hersteller, Presse und Handel.
Hersteller A schaltet viele Anzeigen in Zeitschrift B. Deshalb wird er auch von der Zeitschrift hofiert. Er erhält einen Supertest für sein Produkt, auch wenn dieses wenig taugt oder zu teuer ist. In der Zeitschrift wird vor allen Dingen der günstige Preis von zB 1000 Euro erwähnt. Das Produkt ist aber eigentlich nur die Hälfte wert. Das aber weiß der Leser (und zukünftige Käufer nicht )
Hersteller A bietet nun dem Händler C das durch den Test vorverkaufte Produkt zu einem Einkaufspreis an, der einen Verkaufspreis von zum Beispiel 500.- Euro ermöglicht.
Händler C wirbt mit diesem Preisvergleich, der durch den Pressetest jetzt auch noch seriös wirkt. Das war und ist eine gängige Praxis zum Beispiel im Hi-Fi Bereich, vor allen Dingen bei Lautsprechern.
Der Kunde wird eben von allen über den Tisch gezogen, und merkt es nicht. Das meinte ich mit unfair.

Übrigens war früher aus gutem Grund das werben mit Streichpreisen untersagt. Auch durfte nicht mit hohen Rabatten gehandelt werden, bei 3% war Schluß. Dies war vom Gesetzgeber schon erkannt worden, und solche Maßnahmen dienten nicht der Gängelung des Kunden, sondern seinem Schutz.

sorry für OT, aber diese Themen sind schwer zu trennen.

lg subman

der nordländer

Das Beste am Norden

  • »der nordländer« ist männlich

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24

Donnerstag, 12. Januar 2012, 16:28

Ich habe zu dem Thema gerade beim "Wühlen" einen älteren Thread von mir (aus 2008) gefunden...

"Dienstleistungsdiebstahl"
Dienstleistungsdiebstahl…geht das? Ja klar, dass geht! Im kleinen haben wir das heute erlebt und drüber gegrinst. Wir, damit meine ich meinen Untermieter im Laden…einen Gärtner…und mich. Kurioserweise verkauft der Getränkemarkt direkt gegenüber auch Pflanzen…nur können die dort über Pflanzen soviel erzählen wie mein Gärtner über Wein…und so kam es heute, dass ein Omchen dort ihre Geranien kaufte, aber bei uns nachfragte, wie sie diese zu pflegen habe…höchstwahrscheinlich haben die Getränkedealer sie noch zu uns geschickt: „Fragen sie doch mal drüben beim Gärtner nach…der muss das eigentlich wissen!“

Okay…wie gesagt, darüber lächeln wir milde…aber wie sieht das ansonsten im Einzelhandel aus? Mir klagte mal eine Besitzerin eines alteingesessenen Fachgeschäftes für Leder, Taschen, Reiterbedarf usw. ihr Leid, dass die Leute reihenweise reinkommen, sich umfassend beraten lassen…und dann im Internet ordern! Da hörte ich zum ersten mal diesen Begriff: „Dienstleistungsdiebstahl“ Okay…man kann jetzt über die Preise streiten…Fachhandel vs. Internet…aber ist es gerecht, die Dienstleistung im Handel in Anspruch zu nehmen, mit der festen Absicht, den Artikel dann doch online zu bestellen? Auch wenn es das wohl schon immer irgendwie gegeben hat, es scheint heute mehr und mehr in "Mode" zu kommen!?
Älter werden bedeutet für mich nicht unbedingt zu wissen was ich will.
Ich weiß aber immer mehr was ich auf keinen Fall mehr will!

25

Sonntag, 15. Januar 2012, 12:28

Bei der Suche nach einer Glückwunschkarte fand ich folgende:
... viel Glück und alles Gute für die nächsten 365 Tage.

26

Sonntag, 15. Januar 2012, 13:20

Fachpersonal

Eines der besten Beispiele für " moderne Sklaverei " ist wohl immer noch die Arbeit
der Leute im Sicherheitsgewerbe.
Das sind teilweise hochgebildete Leute ( immerhin ist das Gewerbe IHK geprüft )
mit etlichen Zusatzausbildungen ( Fahrsicherheitstraining,Personenschutzausbildung,
Feuerwehrausbildung usw.) die hier mit teilweise minderwertigen Löhnen abgespeist werden und für 5.00 € brutto ( ! ) teilweise ihre Gesundheit und mitunter auch das
Leben drangeben,wenn es drauf ankommt.
Ein Geldbote eines Geld - und Werttransportes wurde bei einem Überfall auf sein Fahrzeug angeschossen weil er kein Geld herausgeben konnte.
Und das bei diesem Lohn . Ja,Sklaverei gibt es auch noch in Deutschland - nur die Methoden sind feiner geworden .

LG Dragonlord

Merlin

Zauberzausel

  • »Merlin« ist männlich

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27

Sonntag, 15. Januar 2012, 13:35

letzten Freitag hatte ich endlich die Nase voll. Der Empfang meines Lieblingssenders im Radio wurde immer schlechter. Vor lauter Rauschen war fast nichts mehr zu verstehen. Zum Glück versprach die Werbung eine Lösung für mein Problem. Digitaler Empfang. Nach ein wenig hin und her gegugel hatte ich mich meiner Meinung nach fachkundig genug gemacht, um den Kauf eines entsprechenden Radios nebst Antenne für den digitalen Empfang anzugehen. Einer alten Gewohnheit folgend möglichst im Ort zu kaufen, ging ich zu unserem Fachhändler, bei dem ich schon jahrzehnte Kunde bin. Es kam so, wie ich es fast befürchtet hatte. Der Mann hatte keinen blassen Schimmer und versuchte mir heftig ein Küchenradio mit manuellem Empfang zu verkaufen. Ich machte ihm freundlich klar, das ich bereits ein Küchenradio habe. Damit kann ich aber leider meinen Lieblingssender nicht mehr empfangen. Aber es gibt doch so viele andere schöne Sender meinte er noch. Ich verabschiedete mich schnell und ging, um zu verhindern, das ich dem Kerl vieleicht die Kragenweite auf null schraube.

Also fuhr ich in unsere Kreisstadt, zu jenem Superschnäppchenhandel, der damit wirb das man doch nicht blöd sein soll und bei ihm kaufen soll. Schon beim Betreten der Halle, überkam mich ein bedrückendes Gefühl. Ich bin ja nicht gerade der Größte, aber angesichts der gigantischen Ausmanße der Verkaufshalle fühlte ich mich winzig. Wo ist nun was? Erst mal jemanden finden, der sich hier auskennt. Also mal sehen ob hier jemand rumläuft. Ein ganz in rot gekleideter junger Mann raste auf mich zu, aber befor ich etwas fragen konnte war er schon an mir vorbei und murmelte nur Komme gleich zu ihnen. Ich wartete 10 Minuten dann machte ich mich selbst auf die Suche. In ca. 300 Metern sah ich ein Schild, auf dem HIFI stand. Also stiefelte ich los. Endlich erreichte ich die Abteilung. Alles da. Sountwunder, Musiktraum usw. Radios fand ich hier nicht. Nach längerer Wanderung durch die Abteilung fand ich ein Stehtresen auf dem ein par Prospekte lagen, und ein Mikrofon. Das nahm ich zur Hand. Die Bedienung des Mikros kannte ich vom Seefunk her. Einfach auf das Knöpfchen drücken und dann sprechen. Das Tat ich dann. "Hallo, welche Station kann mich hören? Ich stehe in der HIFI Abteilung und suche ein Digitalradio, und kein Schwein bedient mich hier. Würde mich freuen, wenn bald jemand hier auftauchen würde. Ich warte hier, und schnitze bis jemand komm, mein Monogramm in eueren Tisch". Ob ihr es glaubt oder nicht. Innerhalb von Sekunden tauchte aus dem Nichts eine ganz in Rot gekleidete, junge Frau auf.

"Ich bin Susanne, ihre Fachberaterin", hauchte sie und sah mich liebevoll an. Ich erklärte ihr, das ich ein Digitalradio suche, und eine entsprechende Antenne. Sie forderte mich auf ihr zu folgen, was ich auch sofort tat. Natürlich mußte ich Ferkel ihr auf ihren Po starren. Das kann ich nun mal nicht lassen. Endlich blieb sie vor einem Regal stehen. Durch meine Durchsage annimiert war schon eine große Zahl von Kunden in die HIFI Abteilung gekommen und wollten sehen, warum ich um Hilfe gerufen habe. "Hier", meinte sie. "Mit digitaler Anzeige", und hielt mir ein Küchenradio unter die Nase. Ich ermahnte mich zur Ruhe und machte sie darauf aufmerksam, das ich ein Digitalradio suche und kein Radio mit digitaler Anzeige. Das ist ja schließlich etwas anderes. Einige der herumstehenden mukierten sich laut, das es leider kein Fachpersonal mehr gäbe. Nur noch Hilfskräfte. Der Dame standen Schweißperlen auf der Stirn. Ich erklärte ihr das ich ein Radio mit digitalem Empfang, also nach neuestem Standart möchte. Ein älterer Herr mit geschwungenem Schnauzbart und Mundgeruch sah sich das von der Dame empfohlene Radio fachmännisch an und sagte nuschelnd , "das sieht man doch gleich, daß das kein Genitalradio ist". Um uns herum kicherte alles und die Fachberaterin bekam einen wirren Blick. "So etwas gibt es nur als Kofferradio", meinte sie, wies auf zwei Kofferradios und verschwand so schnell sie konnte. OK, dachte ich. Die Dame versteht warscheinlich nur etwas von Empfängnisverhütung. Vom Radioempfang hat die keine Ahnung. Ich hatte die Schnautze voll und wollte den Laden so schnell wie möglich verlassen, da sah ich an der Stirnseite des Regales ein Schild auf dem eine Außenantenne für Radiogeräte angeboten wurde. Das wäre vieleicht eine Möglichkeit den Empfang meines Radios zu verbessern. Ich schnappte mir eine Antenne und entsprechendes Kabel, ging zur Kasse und bezahlte. Die nette Kassiererin fragte mich ob ich mit der Bedienung in diesem Haus zufrieden sei. "Ja, danke, ich bin bedient" meinte ich im Gehen und fuhr nach Haus.

Zuhause probierte ich die Antenne aus und war begeistert. Ein Superempfang. Das Verdanke ich der netten Fachberaterin. Hätte die mich nicht so genervt wäre ich auf direktem Weg aus dem Laden gegangen und hätte die Antenne nicht gesehen. Ja, Fachpersonal ist nun mal unbezahlbar.
Köstlich beschrieben und von mir gerne gelesen ..... es hat in der Ausführung und im Handeln etwas merlinisches, ich denke, ich hätte es ähnlich gehandhabt. Sehr, sehr schön :)
Weiß ich nicht, hab' ich keine Ahnung von .....