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Sato

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21

Samstag, 21. Dezember 2013, 12:09

Man kann nur beten, das alle Benzos nicht mehr verschrieben werden bei "einfachen" Depressionen - und das Wissen um das süchtig machen inzwischen viele Ärzte erreicht hat. Aber es wird weiterhin verschrieben. Und das nicht zu knapp und auch bei Diagnosen, wo es nicht zwingend sein muß. Der Suchtfaktor der Benzos ist extrem, es setzt sich im Körperfett ab und es kann darum - wenn es lang und in hohen Dosen genommen wurde - jahrelang zu Rückfällen kommen, der Entzug ist mindestens so hart wie Heroin - oder Nikotin zb

Was mich btr würde ich versuchen, jede Art von Antidepressivum zu verweigern, wenn es nur irgend geht. Ich denke schon, auch wenn die nicht körperlich süchtig machen, eine psychische Abhängigkeit ist logischerweise gegeben: wer ein Mittel fand, das schnell und leicht (Pille in Mund u gut is) hilft, wer hat schon da die Kraft zu sagen, ach nee, ich versuche es ohne... :-((

Man sollte sich auch nicht einreden, das sie nicht ne Menge durcheinander bringen im Gehirn - höflich gesagt. Joachim Bauer, Psychiater u Psychotherapeut sowie Prof in Freiburg nennt es eher ein zerschiessen von Gehirnstrukturen...

Sicher, sie sind ein Segen, wo sie jemanden, der wirklich suizidal gefährdet ist, ein Stück weit erstmal raus ziehen aus dem Sumpf!!! Parallel dazu muß aber unbedingt und zwingend eine psychotherapeutische Behandlung laufen, denn die Mittel unterdrücken nur die negativen Emotionen (sie stellen ruhig, heben die Laune) aber sie heilen nicht. Setzt man sie ab, ist man wieder auf Anfang ohne Ursachenforschung und psychischer Therapie! Und sehr häufig wirken sie nach einer gewissen Zeit nicht mehr. Wer die Nebenwirkungen nachlesen will, die massiv sind, findet im Net genügend Foren dazu!

Man muss sich das also schon sehr gut überlegen - besteht Lebensgefahr, gibt es kaum Alternativen. Wenn es weniger gefährlich ist, sollte man gut abwägen! Eine gute Therapie mit Ursachenfoschung (Verluste, Aggressionen, Lebenssinn - mal als Hinweis, in welche Richtung man sucht), Sport ua können in der Tat nachgewiesenermaßen viel helfen
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Merlin

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22

Samstag, 21. Dezember 2013, 13:27

@ Sato, du beschreibst eine Art Wahnsinn, Winterblues ist Winterblues, eine Art Emotionsschwankung. Und die haben wir immer.
Was ich nicht in Abrede stelle, man muss mit den Emotionsschwankungen im laufe seines Lebens lernen umzugehen. Mehr ist da aber auch nicht.
Weiß ich nicht, hab' ich keine Ahnung von .....

23

Samstag, 21. Dezember 2013, 14:06

Also ich kenne diesen Winterblues auch. Depressionen, die ich eigentlich das ganze Jahr über habe, verstärken sich um diese Zeit sehr.....
Das ist auch der Grund, warum ich im Moment nicht so oft hier im Forum bin.
Ich möchte mich am liebsten nur noch verkriechen und nichts hören und nichts sehen.

Und dann, wie ich finde, der ganze verlogene Weihnachtsrummel.... trägt bei mir auch immer wieder jedes Jahr dazu bei, traurig zu werden.
Erfahrungsgemäss geht es mir dann im Januar wieder etwas besser. Wobei es dieses mal dann schon wieder richtig rund geht bei uns. Hund muss operiert werden.. und ich hab nur noch Angst.

Vielleicht lesen das ja auch die hier, denen ich schon lange eine PN schuldig bin. Tut mir leid, ich kann im Moment ganz schlecht schreiben.....
Sorry für off topic.
Und danke @ Melania für den Thread.

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24

Samstag, 21. Dezember 2013, 16:33

Bei mir drückt die dunkle Jahreszeit auch immer ganz schön auf die Stimmung! Im Moment geht es zwar noch, aber spätestens Ende Januar kann ich es für gewöhnlich kaum noch erwarten, bis die ersten warmen Tage des Jahres kommen. Der Februar ist dann meistens ein ziemlicher Depri-Monat! :(
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safra67

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25

Samstag, 21. Dezember 2013, 17:38

Lieber sato,

niemand hat hier jemals gesagt, allein Antidepressiva würden helfen. Natürlich sind sie nur ein Zubrot, neben Therapie und vielem mehr.
Dein Posting liest sich ja schon fast wie ein Vorwurf. Quasi, die nehmen das Zeug nur weil sie zu faul sind an sich zu arbeiten.
Auf Antidepressiva zu verzichten, wenn man keine Suizidgedanken hat, den Rat finde ich sehr vermessen. Aber du wirst wohl Psychologie studiert haben, denn ohne dies Fachwissen wäre solch eine Aussage mehr als gefährlich und leichtsinnig.
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Sato

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26

Samstag, 21. Dezember 2013, 17:48

Schon, Merlin, aber vorher ging es ja um Antidepressiva. Jeder, durchaus auch ich, kennt die innere, mehr oder weniger bewußte Tendenz, sich "vertrauensvoll" an seinen Arzt oder Therapeuten zu wenden mit der Erwartung, das er einem hilft. Ein wenig suchen wir da den Papa, den wohlmeinenden, alles regelnden "lieben Gott", der einen heilt. Wenn man krank und verzweifelt ist, ist dieser Wunsch sogar mehr als verständlich.

Leider kann ich davor aber nur massiv warnen!! Die Pharmaindustrie trickst mit zT tödlich endenden Mitteln wie zB unterschlagenen oder von Ghostwritern gefälschten Forschungsberichten, unpassende Probanden (jung u gesund) über neue Mittel, die Gewinn einspielen sollen, ohne das Nebenwirkungen, Langzeitwirkungen etc bekannt sind und finanziell geschmierten Ärzten! Und das sind Dinge, die nicht einmal ein wirklich gut meinender Arzt ganz durchschauen kann.

Zum Glück gibt es, dank Internet, immer mehr mündige Patienten, die ihre Gesundheit - zumindest vom Überblick her - selbst in die Hand nehmen. Verantwortung kann man nicht ablegen, im Gegenteil, je mehr man übernimmt und sich selbst kümmert, um so besser. Es gibt erstklassige Foren für jede Krankheit, jede Persönlichkeitsstörung mit vielen erfahrenen Usern und erfahrenen kritischen Fachleuten, sodass wir endlich eine Chance haben und nicht alles glauben müssen, was uns erzählt wird

PS

Ja, safra, ich kenn mich gut aus. Die Unterstellungen liest du - mal wieder - selbst heraus. Ich schliesse mich immer ein und rede von Tendenzen. Darüber hinaus ist vieles einfach sehr gut erforscht und bekannt - zb die unnötige Gabe von Antidepressiva und Benzos an ältere, leicht depressive Frauen ua von ihren Hausärzten.
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27

Samstag, 21. Dezember 2013, 17:54

Danke Sato, für die gute Ergänzung.
Weiß ich nicht, hab' ich keine Ahnung von .....

Sato

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28

Samstag, 21. Dezember 2013, 17:59

Angstlöser mit Suchtpotential - 50 Jahre alt

In welchem Ausmaß falsch verschrieben wurde und ganz sicher immer noch wird, sieht man aus der Zahl der zurückgegangenen Verschreibungen: um zwei Drittel!!!


Zitat

Deshalb empfehlen die Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften, sie höchstens vier Wochen zu geben, allerhöchstens acht. Doch darüber setzen sich zahllose Ärzte fast routinemäßig hinweg. Ein bis zwei Millionen Deutsche sind von Benzodiazepinen abhängig, schätzen Experten.
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29

Samstag, 21. Dezember 2013, 18:15

Zitat 2

Gelänge es, ein Benzodiazepin zu entwickeln, schrieben die Forscher, "das Alpha-eins ausspart, würde es möglicherweise über kein Suchtpotenzial verfügen".

Andere Experten bezweifeln das jedoch. Es gibt kein Medikament, kein Mittel auf der Welt, was bei seelischen Nöten so gut hilft wie Suchtmittel. Denn wer einmal gelernt hat, wie schnell ein Mittel die Angst nimmt, wird weiter nach ihm verlangen.
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avenZia

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30

Samstag, 21. Dezember 2013, 18:21

@ Sato
Nein das hat nicht nur safra so rausgelesen, würde ich dich nicht so gut kennen, wäre es bei mir genau so angekommen.

Generell sollte man da auch bitte mal unterscheiden. Ich habe Benzo bekommen als die Panikattacken nicht mehr in den Griff zu bekommen waren und das nicht zu knapp. Ich habe auch einen Suchtdruck entwickelt und musste kämpfen sie wieder loszuwerden. Dennoch würde ich sie in der Akutphase jederzeit wieder nehmen, würde sie nehmen wenn ich eine Attacke nicht anderweitig in den Griff bekomme und sie jederzeit empfehlen. Nur mit ihnen war es mir möglich überhaupt mal wieder Kraft zu bekommen und wenigstens stundenweise angstfrei zu sein. Und nur so war es auch möglich therapeutisch daran zu arbeiten.

Mittlerweile bin ich hinter der Aktutphase und nehme morgens einen Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Auch den würde ich jederzeit wieder ansetzen. Ich habe erst bemerkt wie depressiv ich eigentlich mein ganzes Leben lang immer mal wieder war seit ich ihn nehme. Ganz besonders im Herbst.

Denke jeder Mensch hat seine eigene Vita und ein eigenes Verantwortungsbewusstsein.
Will sagen, ich bin durchaus in der Lage abzuwägen und für mich selbst zu entscheiden ob und welche Medikamente ich nehmen will.
Unterwerfung ist das höchste Maß der Leidenschaft. Geboren aus der Liebe,
entstanden aus dem Vertrauen, erblüht sie im Einklang mit Demut, Gehorsam und Respekt...dem gegenüber, der die ihm zu Füssen gelegte Seele auf Händen trägt.
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safra67

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31

Samstag, 21. Dezember 2013, 18:26

Lieber Sato,

du kennst dich also gut aus. Das kann ich nicht beurteilen, da ich dich nicht kenne. Allerdings liest es sich für mich so, das du dein Wissen aus dem Internet hast. Und bitte verzeih, aber ich vertraue meiner studierten Psychologin und meinem Therapeuten, die beide langjährige Erfahrung in ihrem Beruf haben und immer wieder auf Weiterbildungen gehen, mehr, als dem im Internet angelesenen Wissen eines (verzeih) Hobbypsychologen.

Du schreibst von "einfachen" Depressionen. Woher willst du denn wissen, ob und an was für einer Art Depression die User hier leiden? Machst du den Unterschied zwischen "einfacher" und schwerer Depression nur an den Suizidgedanken fest? Wenn ja, wäre schon dies dein größter Fehler.

Antidepressiva machen eben nicht alle zwangsweise süchtig. Weder körperlich, noch psychisch. Ich habe 1 Jahr lang Antidepressiva genommen, dann abgesetzt. Oh Wunder, ich hatte weder psychische noch körperliche Entzugserscheinungen. Meine Depression merke ich allerdings wieder sehr heftig. Da ich diese aber leider mit rausgehen, Bewegung und Therapie allein nicht los kriege, werde ich wohl wieder auf die Medis (als Zusatz) umsteigen.
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32

Samstag, 21. Dezember 2013, 18:32

@ safra

Obwohl ich selbst grad eine rauchen gehen musste, weil Satos Posting mich auch getroffen hat, kann ich dir versichern, dass er sein Wissen nicht aus dem Internet hat und es sehr genau überdacht ist und er nicht zur Gruppe der Hobbypsychologen zählt.
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Samstag, 21. Dezember 2013, 18:38

@avenzia

Ok, mag sein. Doch wie er es schreibt , lässt diesen Schluss sehr naheliegen. Es list sich meinem Posting wohl so, als möchte ich ihn persönlich angreifen.

Das liegt mir fern.

Doch so stehen lassen will ich seine Aussagen eben auch nicht.

Wie du schon geschrieben hast, wirft er anscheined Benzos und Serotoninhemmer in einen Topf. Seit ich damit zu kämpfen habe, hat noch kein einziger Arzt versucht mir benzos zu verscreiben. Serotoninhemmer sind heute die erste Wahl der Ärzte, solang es keine akuten Hammerbeschwerden gibt, wie zB bei dir in der akute Phase.
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34

Samstag, 21. Dezember 2013, 18:56

Ich habe auch Medikamente gegen Depressionen genommen, als Therapie allein nicht mehr half und ich eben durch die für mich schlimmste Zeit durch musste. Danach hab ich mein Leben ändern können und sie wieder absetzen. Das ging ohne weiteres! Demnach würde ich, sollte noch einmal solche eine Akutphase kommen, sie jederzeit wieder in Erwägung ziehen ... allerdings wie die anderen Betroffenen ja auch schreiben, als sinnvolle Unterstützung und nicht als Allein-Allheil-Lösung.
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Sato

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Samstag, 21. Dezember 2013, 19:44

Ich finde schon, das es in meinem Text absolut keinen Grund gibt, sich persönlich gemeint zu fühlen. Weder hab ich jemanden angesprochen noch den Einsatz, seien es Benzos oder Antidepressiva, komplett ausgeschlossen. Nicht mal für mich selbst. Weder schrieb ich, das man nie wieder davon weg kommt, noch das man sie auf keinen Fall nehmen darf. Ich schloß ein, das beides geht. Aber das man besser nur dann macht, wenn es keinen, absolut keinen anderen Weg gibt.

Nach wie vor wissen aber viele nicht um die Gefährlichkeit, User und Ärzte. Nach wie vor werden beide Mittel unwissenden (und nicht wissen wollenden) verschrieben - wie man dem genannten Artikel entnehmen kann. Und vielen, pharma-gläubigen Psychiatern, die die Psychologie ablehnen, weil sie alles "endogen" sehen wollen, verschreiben gern und viel und freuen sich über die kostenlosen freiwillgen Tester. Mir sind persönlich Fälle bekannt, wo schwerste gesundheitliche Schäden aus Fehlmedikamentationen entstanden. Andere gehen durch die Presse. Eine gutgläubige Haltung ist nicht angebracht und Warnungen absolut berechtigt

Es gibt jede Menge weiterer Fachartikel dazu und eben dort ebenso deutliche Warnungen - sowohl was Benzos als auch Psychopharmaka btr (auch letztere "heilen" nicht!).

Soll man diese nun nicht mehr aussprechen können, weil sich jemand, der gar nicht gemeint war, evtl gemeint gefühlt hat?! Das entscheidet doch jeder selbst, ob er etwas zu reflektieren hat oder nicht.

Und: es gibt jede Menge durchaus studierte Psychiater und manche (eher weniger) studierte Psychologen, die groben, sehr gefährlichen Mist bauen. Zum Beispiel (anderes Thema) kommen bei einer von 10 psychologisch-analytischen Therapien (sexuell) übergriffige, re- traumatisierende Vorfälle vor (wie ich wiederum privat gerade erleben dürfte!). Soll man das nun totschweigen, weil es auch gute Therapeuten gibt? Wohl kaum
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36

Samstag, 21. Dezember 2013, 21:16

@Sato
ich finde, deine Texte lesen sich allerdings schon ein wenig so, als würdest du Antidepressiva sehr kritisch gegenüberstehen.

Ich sehe dies - auf dem Hintergrund meiner Fachlichkeit und auch aufgrund persönlicher Erfahrungen in meinem nahen Umfeld - anders.

Es gibt ja vielfältige Formen der Depression, mit sehr unterschiedlichen Ätiologien.
Und dementsprechend gibt es auch vielfältige Behandlungsansätze.

Gerade im Rahmen der affektiven Störungen, die phasisch auftreten, sind aus meiner Sicht Antidepressiva hochgeradig effektvoll und nützlich.
Zwischen Benzodiazepinen und Serotonin-Wiederaufnahmehemmern bestehen aus meiner Sicht sehr große Unterschiede.
Jeder Jeck ist anders.

Lucky

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Samstag, 21. Dezember 2013, 21:48

Unter einem so genannten Winterblues leide ich eher nicht so schnell... Ne Herbstdepression??? Wenn es zu viel regnet, ja dann kann es schon mal passieren. Ist aber auch sehr selten. Liegt bei mir eher daran, dass ich mich Jahr für Jahr auf den Winter mit seiner Eiseskälte und allem was dazu gehört freue. Da leide ich eher im Sommer an stärkeren Depressionen, weil ich weder mit der Hitze noch mit den zu der Zeit herumfliegenden (und krabbelnden) Insekten (und Spinnen - was ja keine Insekten sind) klar komme.
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Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen.
(Heinrich Heine)

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38

Samstag, 21. Dezember 2013, 22:37

Klar, das tue ich, ich stehe ihnen sehr kritisch gegenüber. Das tun auch einige, die sich wissenschaftlich damit befassen, zb in der Forschung der Psychopharmaka.... Das heisst aber nicht, das ich oder diese Wissenschaftler sie komplett und total ablehnen.

Umgekehrt wird eher ein Schuh draus - in dem Maß, in dem auf die Psychopharmaka als All-Heilmittel geschworen wird (von Usern bis Verschreibern) , sind sie eben nicht angebracht. Wie schon geschrieben, es gibt Diagnosen, wo sie hilfreich sind - für eine Zeit lang. Es gibt aber auch andere Ansätze, die nicht nur unterdrücken, chemisch ausgleichen etc (und damit die Eigenproduktion ua schädigen) sondern auch heilen.

Und es gibt sehr renommierte Wissenschaftler direkt aus den betroffenen Fachgebieten (Prof Hüther, Prof Brauer, Ruppert uvm), die das genau so sehen - besser, aus deren Fachbüchern ich dieses Wissen entnehme (neben den eigenen Beobachtungen). Viele der Ansätze werden hart bekämpft von der Pharmalobby - die übrigens nur 1/4 des Reinvestment Geldes in die Forschung steckt und 3/4 in reine Lobby Arbeit u Werbung

Und es gibt die Fraktion, die eben alles, was nicht chemisch ist, als Psycho Firlefanz verachten und dir begeistert (oder geschmiert) immer den neusten Pharmacocktail andrehen.. .

Darum geht es mir nur: das jeder - soweit er gerade überhaupt in der Lage ist bzw bei Langzeitmedimentation selbstverantwortlich und mündig vor geht, sich gut informiert und nicht auf den zT Hype der Pharmaindustrie rein fällt.

Bin jetzt verreist und kann nicht mehr antworten (ab u lesen schon, aber zum Schreiben wird mir die Zeit fehlen)
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Samstag, 21. Dezember 2013, 23:16

Ich kenne noch aus Studienzeiten die Betonfraktion der Psychiater, die außer Medikamenten überhaupt nichts für sinnvoll erartete bei psychischen Erkrankungen. Andererseits die Betonfraktion der Psychologen, die Medikamente für "Teufelszeug" hielten. Ich denke, man sollte immer genau auf den Einzelfall gucken.
Ich sehe es auch so wie du, Sato, dass psychisch Kranke sich gut informieren sollten, und nicht in jedem Fall Psychopharmaka die Heilsbringer sind. Natürlich bin ich auch der Meinung, dass es sinnvoll ist, ungelöste, abgewehrte innere Konflikte durch Psychotherapie zu behandeln.
Andererseits gibt es aber auch - nach meiner Erfahrung - psychische Erkrankungen, bei denen die Einnahme von Psychopharmaka angebracht ist und gute Erfolge bringt.
Ich bin in der Frage sehr gegen das alte Frontendenken Psychiater gegen psychologische Psychotherapeuten.
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Samstag, 21. Dezember 2013, 23:20

Jo, das meine ich. Aber ich gehe schon noch etwas weiter, angefangen damit, das eben auch Schindluder u Proft im Vordergrund stehen bis hin dazu, das es auch Diagnosen gibt, bei denen sie als einziges Mittel der Wahl gelten. während es durchaus andere Möglichkeiten gibt.

Irgendwie ist die Diskussion ein wenig gespenstisch – im allg medizinischen Bereich ist bekannt, das Ärzte in sehr großem Ausmaß leider auch fuschen oder falsch behandeln, ich selbst wäre kürzlich unterm Messer gelandet, wenn ich die ersten 2 Diagnosen unbesehen geglaubt hätte. Erst die dritte brachte dann den richtigen Befund.

Zum Glück war ich eben skeptisch und habe mich sehr gut informiert.

Warum eigentlich soll und darf desgleichen nicht im psychologisch-psychiatrischen Bereich wahr sein? Ausgerechnet da, wo Diagnosen eh recht diffus bis äusserst dubios sind (Penis Neid u 1 Million anderer netter Theorien, die niemand widerlegen u keiner beweisen kann), kulturell und philosophisch oft nur in unserer momentanen, pseudo-rationalen, bzw kapitalistischen Weltsicht begründet: jeder muß bald wieder funktionieren und seinen Kosten Nutzen Quotienten erfüllen, jeder muß permanent jugendlich sein, immer bereit, sich nicht zu binden, also niemals symbiotisch sein und total individuell (weil man dann den Leuten mehr verkaufen kann) und jederzeit bereit, weiter zu ziehen, wenn es die Globalisierung verlangt oder der nächste Modetrend, der durchs Dorf gejagt wird - geistig, emotional u körperlich etc!

Der führende Prof der psychopharazeutischen Forschung sagte neulich im TV: Wir wissen von vielen Mitteln nicht, warum und wodurch sie wirken. Wir schiessen im Grund mit Breitbandmitteln, deren Nebenwirkungen größer sind als ihre helfenden, auf kleine Persönlichkeitsstörungen

Er hatte an der Uni ein nebenwirkungsarmes Psychopharmaka entwickelt, das nur bei einer Krankheit wirkt. Keine Pharmaidustire war interessiert, diese zu kaufen und herzustellen, weil der Gewinn uninteressant war bei solch einem Mittel

Ganz klar, es gibt alle möglichen Fälle – welche, wo Psychopharmaka wirken, welche, wo sie nicht wirken, welche, wo sie großen Schaden anrichten, welche, wo sie unnötig sind ua

Was ich sage, ist: sie sind nicht immer das super Allheilmittel, als das sie uns verkauft werden und richten oft genug auch großen Schaden an. Darum sollte man sehr wohl kritisch sein

So, jetzt bin ich weg :-)
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