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Sato

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1

Dienstag, 11. Februar 2014, 20:49

Manchmal packt mich schon der Horror und die Wut

Es gibt so viel, was einfach nicht ok läuft

Neuroleptika bei Demenz - Rechtlos und ausgeliefert

Wenn man bedenkt, 50 % - das ist doch eine Horror Zahl.

20 000 Tote jährlich wg ärztlichen Fehlern in Deutschland etc etc

Stell dir einfach mal vor, es trifft den/die, die du liebst
SM ist, wenn man trotzdem lacht

"In der Liebe versinken und verlieren sich alle Widersprüche des Lebens. Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht in Widerstreit."

Rabindranath Tagore

hape

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2

Dienstag, 11. Februar 2014, 23:00

Horror und Wut

Hallo Sato,
was dich als Wut packt, bin ich immer noch dabei dies zu verarbeiten. Seit einem Jahr ist meine Mutter tot. Gestorben im Altenheim. Gott sei dank.

zuerst zur Pflege als solche
Sie war insgesamt 4 Jahre in 2 verschiedenen Pflegeheimen. Da wir 2 Kinder sind, hat meine Schwester täglich zu unterschiedlichsten Zeiten mindesten 5 Stunden tägl. bei ihr verbracht. Nur durch die unregelmäßigen Besuche (von der tägl. Zeit) konnte das Personal nie wissen wann die Angehörige(n) kommen. Dadurch hat sich im Laufe der Zeit eine etwas verbesserte Pflege ergeben, die aber auf Kosten der anderen Insassen ging. Wir haben die Pflegeheime von innen aus zu beurteilen gelernt. Total unterbesetzt. Unmenschliches von den Pflegekräften seitens der Leitung gefordert. Zeitvorgaben, die niemals einzuhalten sind. Alles auf Profit ausgelegt, (bin selbst Unternehmer, weiß, dass ich nur vom Ertrag leben kann) ganz klar auf Kosten der Insassen. Wir haben in bestimmten Angelegenheiten gerichtliche Entscheidungen gegen die Heimleitung durchsetzen müssen. Immer gewonnen. Immer haben wir das Personal, das absolut überfordert war in Schutz genommen. Selbst bei Buchfälschungen, z.B. wenn Trinkmengen dokumentiert wurden u.a.. (Waren teilweise im Menge und Zeit schon im voraus eingetragen)

zur Medikamentenversorgung
als wäre das obige nicht schlimm genug.........Der eigentliche Skandal. ist die Versorgung von hausbesuchenden/b] Neurologen, die bei Unruhe, oder bei den in den Übergangphasen einer Demenz auch dann zu Neuroleptika greifen, wenn bereits im Vorfeld eine "paradoxe Wirkung" medizinisch festgestellt wurde. Die daraus sich ergebenden paradoxen Wirkungen (sicher sehr selten, aber bekannt) wollte das Heim mit einer Einweisung in eine psych. Landesklinik-mit dem Ziel im Heim selbst eine Verlegung in den geschlossenen Bereich zu erreichen. Durch Kenntnis der Vorgänge habe ich immer verweigert dass ein im Haus ein- und ausgehender Neurologe eine Beurteilung vornehmen hat können, sondern habe eigene Ärzte eingeschaltet und immer eine psych. Einweisung verhindern können. Die Neuroleptika habe ich abgesetzt, nachträglich vom eigenen Neurologen sanktioniert, und die Unruhe und nächtlches Wandern, über das gerichtlich erzwungene vermeiden des ins Bett fixieren wollens, durch abschließen des Zimmers auf sanftere Art erledigt. (vorübergehend 8 Wochen danach war es vorbei mit der Unruhe) Wichtig: Vermeidet dass die Neurologen über die Gerichte die Macht der Einweisung in eine geschlossene Abteilung bekommen. Die Angehörigen haben keine Rechte mehr, selbst bei Verlegungen kommen die Patienten wieder in die Geschlossenen Abteilungen in anderen Häusern und es besteht überhaupt kein Einfluss mehr auf die (auch selbst eibringen wollende) Pflege.

Dies ist sind Einzelbeispiele. Könnte darüber ein Buch veröffentlichen.

Die schlimmsten Häuser in unserem Bereich sind die von den Diakonie geführten. Niemals hätte ich das für möglich gehalten. Ingesamt verstecken sich diese aber auch nur hintern den "erlaubten politischen Vorgaben im Rahmen der Pflegevereinbarungen"

Da steckt ein System, das von den wenigsten durchschaut wird dahinter. Hier arbeitet die Politik mit den Betreibern, des med. Dienstes, (Pflege/Heimaufsicht eine Schutzbehörde für die Heime), Teil der Ärzteschaft und ich behaupte auch ein Teil der davon profitierenden juristischen Behörden (eingesetzte Betreuer), alle mit allen zusammen. In den seltensten Fällen zum Wohl der Insassen.

Es ist ein gesellschaftlicher Skandal, dass diese Machenschaften nicht wahrgenommen werden. Die Presse nur von den seltenen Sensationsauslösenden Übergriffen berichtet, aber die wirklichen Zustände niemals aufgegriffen werden.

Der Tierschutz ist in Deutschland höher angesiedelt als die Altenpflege. Da wird täglich ohne hinschauen die Menschenwürde verletzt. Einfach so............
hape

Sato

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3

Dienstag, 11. Februar 2014, 23:31

Das ist ja noch schlimmer!!! Da habe ich ja richtig Glück gehabt mit meiner Mutter! Danke für deine Tipps, ich versuch mir das zu merken!

Und dann erzählen uns die ach so liebenden (Christen-) Menschen von Müntefering bis irgendwelchen daher gelaufenden Pastoren u Pfaffen, wir dürfen und brauchen auch gar nicht selbst bestimmen, das wir unser Leben selbst ein Ende setzen, wenn wir wollen, weil ja alles so perfekt geregelt ist, niemand leiden muss, es allen so super gut geht bis zum Ende.

Das ist ja wohl sowas von widersinning - sie pflegen sie zu Tode und geben uns nicht die Freiheit, den Tod zu wählen - wir haben ihren Tod zu nehmen und ansie, also all die Diakonie, Caritas etc zu zahlen dafür.

Ganz offensichtlich sind es ausschliesslich wirtschaftliche Interessen, aus denen man uns nicht die Freiheiten geben will wie in Holland etc

Wenn man bedenkt, wie schwierig Tod der Eltern sowie so zu ertragen ist, und dann noch das - es tut mir sehr Leid, ich fühle sehr mit dir!
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tiffany

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4

Mittwoch, 12. Februar 2014, 10:35

Meine Oma wurde im Heim geschlagen! Ich muckte auf, wurde aber von der Pflegedienstleitung angegangen und man drohte mir mit Hausverbot. Wer mich kennt, weiß, dass ich mich nicht einfach so wegschicken lasse und brav den Mund halte. Ich kam wieder und brachte einen Anwalt mit, der sich der Sache annehmen wollte. Oma starb bald... es war für sie in dem Fall das Beste.

Das Pflegeheim gehörte zum Roten Kreuz, Jahre danach wurde es geschlossen.

Ich hatte vor einigen Jahren einen Freund, der Altenpfleger auf der Demenzstation war. Ich durfte mit in die Abteilung, auch in die Personalräume... nicht alles was ich hörte und sah war korrekt, damit meine ich z.B. die Medikamentengabe. Pillchen hier, Pillchen da und der Patient "störte" nimmer das Personal, sondern verhielt sich ruhig und pennte `ne Weile.
Ich sollte mir die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhls zulegen,
der muss ja auch mit jedem Arsch klar kommen! (unbekannt)

Icke

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Mittwoch, 12. Februar 2014, 21:31

Nur mal nebenbei bemerkt..."Insassen" gibt es im Knast, Gefängsnis etc. auch wenn manche ein Altenheim mit einem solchen vergleichen...und es gibt überall "schwarze" Schafe.
Ich arbeite(wenn ich's wieder mache) in einem geschlossenen Bereich. Entgegen landläufiger Meinung ist das NICHT Endstation...ok, die meisten unserer Bewohner(oder Klienten, wie es so schön neudeutsch heisst - es hört sich in meinen Ohren besser an als "Insassen") sind ja auch keine typischen Altenheimbewohner/innen--- hauptsächlich psychiatrische Erkrankungen...meist in jüngerem Alter.
Sicher werden bei uns auch Neuroleptika gegeben---aber nicht zwangsweise...wer das Medikament verweigert, der/die nimmts halt nicht.
Häufig genug werden Medis von den Klienten aber eingefordert, weil sie merken, dass es mit den Medis besser geht. Übrigens eine Erfahrung, die ich selber am eigenen Leib erfahren durfte/musste - ich musste wg massiver Schlafprobleme mal eine Weile Mirtazapin nehmen(das ist eigentlich ein Antidepressivum)...ich konnte besser schlafen...habe mich aber nach einer Weile von meinen eigenen Gedanken "abgeschnitten" gefühlt.
Unser Oasenmitglied Icke (*27.07.1956) ist am 19.06.2018 verstorben.
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Merlin

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Mittwoch, 12. Februar 2014, 22:12

Die Beiträge hier sind mir entweder zu pauschal oder zu persöhnlich.

Ich habe, auch bei dem nicht so angenehmen Tod meiner Mutter, all die beschriebenen Erfahrungen nicht erlebt.

Sie waren schon schlimm, aber wir waren immer zu dritt als Kinder und sind so auch aufgetreten, wenn es etwas zu korrigieren gab.
Es gibt die Vorstellung in meinem Kopf einfach nicht, Mama ist da und oder da untergebracht. Gut, fertig aus.
Nee nee, klar ist, wenn ein alter Mensch niemanden hat, der dich noch kümmern kann, kann es extrem Eng werden, das haben wir drei auch erlebt. Wenn aber ein naher Angehöriger (die Kinder) vorhanden ist, dann sind es die, die unverantwortlich abschieben. Das ganz nebenbei einige Einrichtungen einen scheiß Job machen ist auch nicht in Abrede gestellt, aber wenn die Brut da ist und achtsam ist, wird es einer mama oder einem Papa nicht passieren, aufs Abstellgleis geschoben zu werden.
Weiß ich nicht, hab' ich keine Ahnung von .....

safra67

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Mittwoch, 12. Februar 2014, 22:17

Ich frage mich ja immer, wie es zu solchen Erlebnissen kommt. Schauen sich die Leute nicht VORHER das Heim an in das sie selbst oder ihre Angehörigen kommen? Und zwar nicht nur 1 mal, sondern gegebenenfalls zu unterschiedlichen Zeiten, ohne Vorankündigung?

Ich bin heilfroh, dass meine Oma und mein Opa damals so gehandelt haben. Sie gingen zusammen ins Heim, als mein Opa bettlägrig war und schwerst pflegebedürftig. Meine Oma hatte durch ihren Zucker ein Bein verloren, war aber geistig topfit. Beide blieben dann bis zu ihrem Tod dort. Meine Oma noch mehrere Jahre allein.

In dem Heim wurden die Bewohner einfach nur toll betreut und behandelt. Es wurde viel organisiert, Ausflüge gemacht, zB ein Kalender mit den Bewohnern gemacht, Fotoshootings organisiert usw usw usw

Ja, es gibt solch schwarze Schafe in der Altenbetreuung. Aber man soll doch bitte nicht alle über einen Kamm scheren. Ich bin sicher, die meisten arbeiten gut und tun für ihre Bewohner was sie können. Von denen liest man allerdings keine riesen Berichte in den Medien. Was gut läuft wird ja leider nicht betont. Nur was schlecht läuft bekommt Presse.
Man darf in einer Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht! (D. Nuhr)

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Donnerstag, 13. Februar 2014, 10:08

Im Idealfall halte ich es für notwendig, sich mehrere Heime anzusehen, aber speziell bei meiner Oma war es schwierig. Das Krankenhaus bzw. die Sozialstation empfahl das Heim, die Übersiedelung sollte möglichst rasch über die Bühne gehen und letztendlich hatten die anderen Verwandten ein Mitspracherecht und um die Bezahlung ging es auch noch.

Ich weiß jetzt schon, dass ich mit spätestens 70 anfangen werde, mich über die verschiedensten Wohnmöglichkeiten im Alter schlau zu machen, denn ich möchte selbst entscheiden, wo ich den Lebensabend verbringen werde. Bis zum Schluß alleine daheim zu bleiben, das kann ich mir heute weniger vorstellen.
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Donnerstag, 13. Februar 2014, 22:18

Ich rätsel jetzt schon seit gestern, was es wohl für eine weitere Ebene zwischen pauschal oder persönlich noch so geben könnte???

Es bleibt leider nur selten die Zeit, lang u gemütlich viele Heime anzuschauen und selbst wenn bleibt vieles hinter den Kulissen, das niemand im Voraus sehen kann.

Klar gibt es auch andere, vielleicht sind sie sogar die Mehrheit (die ja ab 50,1 % beginnt, wie man in der Schweiz gerade sehen konnte), aber es gibt schon recht objektiv erhobene Daten, das es keine Einzelfälle sind. Wobei es reicht, wenn du oder ein geliebter Mensch der Einzelfall ist dann. Nimmt zb die Zahl der Menschen, die durch einen ärztlichen Fehler jährlich in Deutschland sterben - 20.000 - finde ich das durchaus denkbar, das man davon betroffen ist, sei es selbst oder im engeren Umkreis. Dabei handelt es sich bei der Zahl nur um die Verstorbenen. Die Zahlen derer, die geschädigt zurück bleiben, kommt dann ja noch dazu

Ich bin nicht beruhigt, gar nicht
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