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miri

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41

Dienstag, 1. November 2016, 20:16

Was mich dann doch eher stört ist, das Deutsche dinge unbedingt amerikanisiert werden müssen: Erntedank ist auf einmal Thanksgiving und der Reformationstag muss auf einmal Halloween sein, nur damit der Kommerz stimmt.
Da kann ich dir nur zustimmen. Wie viele Jugendliche in Deutschland wissen noch, das am 31.10. der Reformationstag begangen wird?


genausowenig ist allerdings bekannt, was Halloween eigentlich ist.
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

Merlin

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42

Dienstag, 1. November 2016, 22:17

Was mich dann doch eher stört ist, das Deutsche dinge unbedingt amerikanisiert werden müssen: Erntedank ist auf einmal Thanksgiving und der Reformationstag muss auf einmal Halloween sein, nur damit der Kommerz stimmt.
Da kann ich dir nur zustimmen. Wie viele Jugendliche in Deutschland wissen noch, das am 31.10. der Reformationstag begangen wird?

genausowenig ist allerdings bekannt, was Halloween eigentlich ist.
Ja, leider ......
Weiß ich nicht, hab' ich keine Ahnung von .....

Nachtmensch

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Dienstag, 1. November 2016, 22:24

Halloween ist das, was man daraus macht. Siehe meine Einlassung zum Thema Weihnachten und Ostern. Da muss keine Festpolizei rumlaufen, und dafür sorgen, dass es RICHTIG gefeiert wird. :kicher:


Von mir aus kannst Du auch Samhain feiern gehen.

JohnRobie

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Dienstag, 1. November 2016, 23:19

Vielleicht sollte man dann aber auch ehrlicherweise die christlichen Feiertage abschaffen und die Menschen zum Arbeiten schicken... :kaffee:

45

Dienstag, 1. November 2016, 23:36

Vielleicht sollte man dann aber auch ehrlicherweise die christlichen Feiertage abschaffen und die Menschen zum Arbeiten schicken... :kaffee:
Zumindest hätte man dies schon lange bundeseinheitlich machen können. Mich ärgerte es immer, daß mein AG den Firmensitz in einem heidnischen Bundesland hatte und ich, trotz Feiertag, arbeiten mußte.

Einziger Vorteil waren die leeren Strassen. Aber ,gottlob' die Zeiten sind vorbei. :kicher:

Fantomas

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46

Dienstag, 1. November 2016, 23:57

Halloween ist das, was man daraus macht.

Eigentlich ist das nichts anderes als der Vorabend zum kirchlichen Allerheiligenfest ("All Hallows' Eve"). Daß ein Tag mit dem Vorabend beginnt, hat die christliche Kirche aus dem Judentum übernommen. Deshalb kann man auch schon am Samstagabend in die Hl.Messe gehen, und der Heiligabend ist nix anderes als der Vorabend zum drauffolgenden Weihnachts-Feiertag.

Was Halloween betrifft: Aus dem Umkreis der irischen Auswanderer haben sich in den USA Heischebräuche entwickelt ("Süßes oder Saures"), die neben den Kürbislaternen als Kulturimport nach Europa zurückgekehrt sind, verstärkt durch die US-amerikanische Kulturindustrie, also Hollywood-Spielfilme. Schon komisch, daß einheimische Feste mit Dämonenaustreibungsbräuchen (bedrohliche Masken, Peitschenknallen), Fruchtbarkeitsriten (Rutenschläge!) und kindlichen Heischebräuchen verlorengehen und durch Imitation von Verhaltensweisen der weißen amerikanischen Mittelklasse ersetzt werden müssen.

Ob sich hier demnächst auch das Geburtstags-Spanking einbürgert?

Nachtmensch

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47

Dienstag, 1. November 2016, 23:58

Da, wo ich her komme, ist die allemannische Fasnacht alles andere als tot, und kann gut mit Halloween koexistieren. :D

Fantomas

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48

Mittwoch, 2. November 2016, 00:08

Stimmt. Der traditionsreichere Süden und die Alpenregion haben da noch einiges zu bieten.

Amy

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49

Mittwoch, 2. November 2016, 13:28

Was Halloween betrifft: Aus dem Umkreis der irischen Auswanderer haben sich in den USA Heischebräuche entwickelt ("Süßes oder Saures"), die neben den Kürbislaternen als Kulturimport nach Europa zurückgekehrt sind, verstärkt durch die US-amerikanische Kulturindustrie, also Hollywood-Spielfilme. Schon komisch, daß einheimische Feste mit Dämonenaustreibungsbräuchen (bedrohliche Masken, Peitschenknallen), Fruchtbarkeitsriten (Rutenschläge!) und kindlichen Heischebräuchen verlorengehen und durch Imitation von Verhaltensweisen der weißen amerikanischen Mittelklasse ersetzt werden müssen.
Ja, ja, alles Gute kommt aus Amerika :rolleyes: Die Heischebräuche sind nichts in Amerika (oder Irland) entwickeltes, die sind bereits ab dem frühen Mittelalter in Europa nachweisbar (ca. 700 n. Chr.). Wenn man so will, kann man auch in vielen Festen der römischen Antike
Elemente späterer einheimischer, volkstümlicher Feste erkennen (bei den Lupercalien wurde mit Riemen geschlagen, bei den Saturnalien die
gesellschaftliche Ordnung "umgekehrt" wie später im Karneval, und so
weiter).

Die Iren verwendeten übrigens ursprünglich ausgehöhlte Rüben, in die eine Kerze gestellt wurde (Kürbisse gab es ja dort nicht). Mit der eingeschnitzten Fratze wollte man böse Geister fernhalten, die erscheinen, wenn der Schleier zwischen den Welten (der Toten und der Lebenden) dünn wird, also zu Beginn der dunkleren Jahreshälfte. Den Seelen der erwünschten Toten (lieben verstorbenen Verwandten) dagegen wollte man mit freundlichen Gesichtern und dem Licht den Weg weisen - auch heute gibt es auf den viel besser zum Aushöhlen geeigneten Kürbissen mal freundliche, mal böse Gesichter zu sehen. Mit einem Wort: es geht um die Beschäftigung mit den Toten, unter anderem auch um die Kommunikation mit ihnen.

Da das Christentum ja tendenziell die Toten eher in den Himmel oder die Hölle verbannt und auf Erden herumwandernde Geister vom Dogma im Grunde nicht vorgesehen sind, findet man solches vermeintlich "christliche" Brauchtum überall da, wo die neue Religion eine ältere ausgeschlachtet hat. Bräuche, an denen die Einheimischen hingen, wurden eher mühsam eingegliedert, was sich nicht einpassen ließ, wurde dämonisiert. Lustigerweise gab und gibt es immer noch erzchristliche Sekten in Amerika, die, so abergläubisch sie für ihren Teil sind, selbst empfinden, daß es sich bei Weihnachtsbaum, Karneval und Halloween im Kern um nichts Christliches handeln kann (womit sie ja recht haben), und ähnlich wie die Sprachpuristen ihren Glauben konsequent von fremden Elementen reinigen wollen. Zeugen Jehovas haben keine Weihnachtsbäume, weil die (wie sie völlig zu Recht annehmen) ein Relikt vorchristlicher Religion(en) sind.

Das, was heute Hallowe'en ist, ist im Kern heute noch genauso heidnisch, wie es schon immer war: das, was man sonst nicht sehen möchte (Symbole von Tod von Verfall wie Schädel, Knochen, Spinnennetze, (Kunst)Blut, Zombies) wird mehr oder weniger lustig, publikumswirksam und mitunter hochkommerziell inszeniert - das ist die eigentlich amerikanische Beigabe daran. Sich mit dem Tod und den eigenen Toten zu beschäftigen findet eher nicht statt, bleibt aber möglich - eine gelungene Synthese wäre beispielsweise der Dia de los Muertes (Tag der Toten) in Mexiko. Da wird äußerst fröhlich gefeiert und einmal im Jahr "mit den Toten" zusammen gespeist, man sieht überall "Totenschädel" aus Marzipan und Zuckerguß, auf kleinen Altären stehen Blumen, Weihrauch und Fotos der Verstorbenen, und nachts wird auf den Friedhöfen getanzt und gefeiert.

Ich mag Halloween, ohne direkt danach verrückt zu sein, weil zumindest ein kleines bißchen vom ansonsten Tabuisierten dabei aufscheint und weil es einen unbestritten hohen Spaßfaktor hat, aber "der Tag der Toten" scheint mir mehr Sinn zu machen.
Liebes Tagebuch: Warum versteht mich nur niemand? Post scriptum: Ich bin nicht verrückt!

Sato

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Mittwoch, 2. November 2016, 15:36

Den Dia de los Muertes kann man hier schon eine ganze Weile "feiern" - sei es mit Mariachi Rock Band im Club, sei es im ethnologischen Museum, wo es dann natürlich auch Ofrenda (Gabentisch) und die Pinata (mit Süßigkeiten gefüllte unter der Decke aufgehängte Puppe, die die Kids mit Stöcken zerschlagen) gibt

Dia de los Muertes Road Show

Ist "höllen" - lustig g*

noch n paar Bilder
SM ist, wenn man trotzdem lacht

"In der Liebe versinken und verlieren sich alle Widersprüche des Lebens. Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht in Widerstreit."

Rabindranath Tagore

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Mittwoch, 2. November 2016, 16:27

Brauche ich nicht, meine Kultur hat eigene Traditionen, die man neu erfinden und feiern kann - hab ich ja gerade am Sonntagabend getan ^^ Habe den "Dia de los Muertes" lediglich als ein Beispiel für Totenbräuche zitiert, den man hier vielleicht noch ansatzweise im Kopf hat und verstehen kann, aufgrund der unfreiwilligen Fusionierung von heidnischem und christlichen Gedankengut.
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Fantomas

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Mittwoch, 2. November 2016, 16:33


Da das Christentum ja tendenziell die Toten eher in den Himmel oder die Hölle verbannt und auf Erden herumwandernde Geister vom Dogma im Grunde nicht vorgesehen sind, findet man solches vermeintlich "christliche" Brauchtum überall da, wo die neue Religion eine ältere ausgeschlachtet hat.
Danke für Deine ausführliche Darstellung!

Man könnte nur etwas versöhnlicher formulieren: daß das Christentum - wie viele andere antike Religionen - Elemente der jeweiligen Vorgängerreligion adaptiert hat, nicht (nur) aus taktischen Gründen, sondern aus Respekt vor der auch im "Heidnischen" verwurzelten religiösen Wahrheit. Aus demselben Grund wurden Kirchen an Stellen älterer Heiligtümer gebaut, nicht in polemischer Überwindungsabsicht, sondern aus Respekt vor dem heiligen Ort.

Amy

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Mittwoch, 2. November 2016, 17:01

Eine kühne Behauptung, für die Du Belege hast (?) Ich kriege von Christen alles Mögliche, aber Respekt, hmmm... ich glaube, die Zeugen Jehovas haben schon auf ihrem Missionierungsstadtplan eine Warnung unter meiner Hausnummer eingetragen: "Here there be witches" (oder etwas ähnlich Graphisches) Nicht klingeln, Bewohnerin argumentiert! :D

Auch der evangelikale Mainstream zeichnet sich nicht gerade durch eine liebevoll-tolerante Grundhaltung aus, eher wird mir schon mal damit gedroht, daß ich "definitiv nicht erlöst" werde (für Unkundige: es handelt sich hier um die politisch korrekte, zeitgenössische Version des eher klassischen "Du kommst in die Hölle").

Es gibt aber durchaus auch ein positives Christentum, der Dekan einer lieben Freundin von mir (sie ist Pfarrerin) schamanisiert, nebenberuflich, sozusagen. Ich habe Hoffnung, daß wir uns wieder auf den angenehmen Zustand hin bewegen, wo Religion nach ihren tatsächlichen Auswirkungen auf das Zusammenleben mit anderen Menschen beurteilt wird und nicht nach spaltender Wortklauberei im Hinblick darauf, ob der richtige Name darauf steht und ob die Welt ein besserer Ort wäre, wenn wir freitags alle Soufflé vom Atlanktik-Delphin essen...
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Fantomas

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Mittwoch, 2. November 2016, 17:14

Eine kühne Behauptung, für die Du Belege hast (?) Ich kriege von Christen alles Mögliche, aber Respekt, hmmm...

Das kannst Du in jedem seriösen Geschichtswerk, sei es über antike Religionen im Allgemeinen oder über die Entstehung und Ausbreitung des Christentums im Besonderen, nachlesen. Ich bitte Dich, moderne bzw. zeitgenössische Entartungserscheinungen (gerade bei Evangelikalen oder den Zeugen) nicht mit dem Christentum als Ganzem gleichzusetzen.

Amy

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Mittwoch, 2. November 2016, 20:39

Das kannst Du in jedem seriösen Geschichtswerk, sei es über antike Religionen im Allgemeinen oder über die Entstehung und Ausbreitung des Christentums im Besonderen, nachlesen. Ich bitte Dich, moderne bzw. zeitgenössische Entartungserscheinungen (gerade bei Evangelikalen oder den Zeugen) nicht mit dem Christentum als Ganzem gleichzusetzen.
Ja, die Geschichte ist voll von nachgewiesenem christlichem Zartgefühl und Respekt für heidnische Heiligtümer und Heiden. Angefangen vom Fällen der Donareiche über die Litauerkriege des Deutschen Ordens bis zur Inquisition hat sich der Umgang von Christen mit "Ungläubigen" (also allen, die etwas anderes glaubten, als man selbst) immer tadellos und einwandfrei gestaltet...

Bedaure, aber ich habe zwei "Bücherberufe" gelernt, war und bin in Bibliotheken zu Hause und kenne wirklich viele, viele seriöse Standardwerke zu antiker und mittelalterlicher Geschichte, aber Respekt vor der "im heidnischen verwurzelten religiösen Wahrheit" ist mir in den letzten dreißig Jahren nicht begegnet, weder in Büchern noch sonstwo.

Auch hatte ich es beileibe nicht nur mit Zeugen und Evangelikalen zu tun; tatsächlich stammte die bisher rabiateste Attacke, die ich miterlebt habe, aus einem ganz normal evangelischen hessischen Dörflein, das ist noch gar nicht so lange her. Dort gab es anäßlich einer heidnisch-esoterisch angehauchten Veranstaltung eine Androhung von Brandstiftung gegen die Veranstalter und einen Leserbrief, daß man "solche Leute" früher "mit Mistgabeln" aus dem Dorf gejagt hätte, mit deutlichem Verweis auf christliche Werte (!) Ich glaube sogar, die Kopie habe ich noch irgendwo (hab damals eine Antwort darauf geschrieben, die die Zeitung dann auch tatsächlich abgedruckt hat, weil sie ziemlich gut und vom Inhalt her humanistisch war). Ich frage mich zwar noch heute, inwiefern das Rezitieren von Gedichten, das Singen von altirischen Liedern und nächtliches Herumlaufen auf taufeuchten Wiesen ein Affront gegen christliche Werte ist, aber ich habe es irgendwann aufgegeben, darüber nachzudenken.

Du wirst mich nun natürlich bitten, "meine Erfahrungen mit evangelischen Dorfbewohnern" nicht mit dem Christentum gleichzusetzen und bei der Erwähnung der vergewaltigten Frau, die in Köln von zwei katholischen Krankenhäusern abgewiesen wurde, weil die mit ihr über Abtreibung hätten reden müssen, als nächstes bitten, "anderer Leute Erfahrungen mit katholischen Stadtkrankenhäusern" nicht mit dem Christentum gleichzusetzen. Die Mühe kannst Du Dir sparen, denn ich meinerseits möchte Dich bitten, meine Aussagen mit dem gleichzusetzen, was drinsteht (insbesondere dem dritten Absatz, in dem ich schreibe, daß ich auch positive Arten von Christentum kenne), anstatt Dir irgendwas zusammenzuphantasieren, worum Du mich dann bitten willst. Auf Bitten kann man eingehen oder auch nicht - und ich behalte mir das vor.
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Mittwoch, 2. November 2016, 21:02

Ich habe mal einen klugen, wenn auch etwas derben Satz zum Thema Religionen gehört, den ich mir sofort angeeignet habe:

Eine Religion ist wie ein Penis. Es ist schön, einen zu haben, aber deswegen braucht man ihn nicht ständig in der Öffentlichkeit rauszuholen, und jedem ungefragt ins Gesicht zu halten. (Ich gebe zu, im englischen Original klingt der Satz etwas besser.

Fantomas

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Mittwoch, 2. November 2016, 21:26

@Amy: Ich sprach von der Spätantike, speziell der Zeit, als das Christentum noch nicht Staatsreligion, sondern "Sklavenreligion" (Nietzsche) gewesen ist und sich gegen alle zum Teil drastische Verfolgung durchgesetzt hat - und wider die starke Konkurrenz von Mithras-Kult, Mysterienreligionen, der Gnosis etc., und das auf friedlichem Wege. Daß sich das Christentum als Staatsreligion und später in seinen verschiedenartigen Ausprägungen nicht (nur) mit Ruhm bekleckert hat, ist meiner Aufmerksamkeit nicht entgangen. Darüber kann man sich auf zweierlei Art austauschen: auf Deschner-Niveau (also im Dauer-Anklagemodus) oder etwas differenzierter, d.h. unter Beachtung seiner Heils- wie auch Unheilswirkung.

Aber statt überhaupt mir mir ins Gespräch zu kommen, polemisierst Du, wofür ich Dir keinen Anlaß gegeben habe (und reproduzierst dabei irgendwelche Ressentiments). Kein guter Einstieg! Deshalb jetzt auch keine Bitte, sondern eine Aufforderung: mir nicht mit irgendetwas zu kommen, was ich nicht verursacht habe.

Es ist überhaupt zwischen Anhängern oder dezidierten Nicht-Anhängern irgendwelcher Kultpraktiken (ums mal ganz neutral zu formulieren) kein guter Gesprächseinstieg, sich die jeweiligen historisch belegten Defizite unter die Nase zu reiben.

Literaturempfehlungen - zum Verhältnis und zu den Querverbindungen zwischen antiken Religionen/Kulten:
Leopold Grundmann: Umwelt des Urchristentums (3 Bände)
Zum Grundverständnis des Religiösen:
Mircea Eliade: Das Heilige und das Profane
Mircea Eliade: Geschichte der religiösen Ideen (4 Bände)

Nachtmensch

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Mittwoch, 2. November 2016, 21:46


Fantomas

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Mittwoch, 2. November 2016, 22:12


Amy

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Mittwoch, 2. November 2016, 23:20

@Amy: Ich sprach von der Spätantike, speziell der Zeit, als das Christentum noch nicht Staatsreligion, sondern "Sklavenreligion" (Nietzsche) gewesen ist und sich gegen alle zum Teil drastische Verfolgung durchgesetzt hat - und wider die starke Konkurrenz von Mithras-Kult, Mysterienreligionen, der Gnosis etc., und das auf friedlichem Wege. Daß sich das Christentum als Staatsreligion und später in seinen verschiedenartigen Ausprägungen nicht (nur) mit Ruhm bekleckert hat, ist meiner Aufmerksamkeit nicht entgangen. Darüber kann man sich auf zweierlei Art austauschen: auf Deschner-Niveau (also im Dauer-Anklagemodus) oder etwas differenzierter, d.h. unter Beachtung seiner Heils- wie auch Unheilswirkung.
Letzten Endes hat sich das Christentum aber dennoch nicht wegen einer ganz besonders einfühlsamen Lehre durchgesetzt, sondern aus politischen Gründen. Gut möglich, dass man sich zu einer Zeit, wo es noch nicht die herrschende Lehre war, mit anderen Bekenntnissen arrangiert hat (das kennt man auch von anderen Minderheitenreligionen), davon ist aber schon sehr bald wenig bis nichts übrig geblieben.

Wer darin eine nachträgliche Aufwertung sehen mag, kann das gern tun, für mich spielt es aber eigentlich keine Rolle, weil ich es im Alltag nun mal nicht mit „Urchristen“ zu tun habe. Deschner habe ich übrigens nie gelesen, das hat mich schon damals nicht interessiert. Wenn ich etwas als für mich nicht zuträglich empfinde, brauche ich keine fremden Argumente. Ich weiß ja selber, was mich daran stört.

Aber statt überhaupt mir mir ins Gespräch zu kommen, polemisierst Du, wofür ich Dir keinen Anlaß gegeben habe (und reproduzierst dabei irgendwelche Ressentiments). Kein guter Einstieg! Deshalb jetzt auch keine Bitte, sondern eine Aufforderung: mir nicht mit irgendetwas zu kommen, was ich nicht verursacht habe.
Der Anlaß war für mich gegeben durch den Hinweis, es sei in „jedem seriösen Geschichtswerk" nachzulesen, dass Kirchen an Stellen älterer Heiligtümer erbaut wurden aus Respekt vor der heidnischen Vergangenheit. Das ist eine Ausdrucksweise, die üblicherweise zur Anwendung kommt, um eine Diskussion zu vermeiden, denn wenn es in „jedem“ Geschichtswerk steht, dann unterstellt man seinem Gegenüber, dass es offenbar kein einziges seriöses Geschichtswerk gelesen hat. Kein guter Einstieg! Von daher kann ich das Kompliment gern zurückgeben. ;) Schon faszinierend, daß Du jedes seriöse Geschichtswerk kennst und ich kein einziges.

Es ist überhaupt zwischen Anhängern oder dezidierten Nicht-Anhängern irgendwelcher Kultpraktiken (ums mal ganz neutral zu formulieren) kein guter Gesprächseinstieg, sich die jeweiligen historisch belegten Defizite unter die Nase zu reiben.
Da stimme ich Dir ausnahmsweise zu, weil für mich nun mal die Gegenwart interessanter ist als die mehr oder weniger ruhmreiche Geschichte diverser Religion, und mithin meine teils guten, teils schlechten Erfahrungen mit Christen aller Couleur. Aber über die wolltest Du ja ausdrücklich nicht sprechen.

Vielen Dank für die Literaturempfehlungen, ich werd's mal lesen, wenn ich mit meiner gesammelten "unseriösen" Lektüre fertig bin... :D
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