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silberseele

unregistriert

1

Samstag, 17. Dezember 2016, 14:10

Hey, warum immer ich?

Hast Du Dir diese Frage nicht auch schon gestellt? In mir schwingt sie in letzter Zeit immer wieder mal mit. Leider. Ich bin ein Mensch, der auch Menschen grüßt, um ihnen ein gutes Gefühl zu geben, sie kurz zu entschleunigen, um ihnen das Gefühl zu geben, dass sie gesehen werden. Mir ist das eine Herzensangelegenheit.

Was mir auffällt, ist, dass manche Menschen dieses, zugegeben, oberflächliche soziale Interesse schnell mit Zuneigung verwechseln. Also frage ich mich, wie kühl wir sind, dass wir uns an einem Funken wärmen.

Ich werde mich deshalb nicht anders verhalten, weil mir gefällt, wenn ein Lächeln über ihre Lippen huscht. Ich habe Spaß daran, wenn jemand für einen Augenblick seine Hektik vergisst. Ja, ich bin anders und ich bin es gern.

Michael8

unregistriert

2

Sonntag, 18. Dezember 2016, 10:41

Die Menschen hier sind es nicht gewöhnt und interpretieren ein spontanes Anlächeln als Liebe auf dem ersten Blick oder Anmache, je nachdem.

In Amsterdam hab ichs anders erlebt. Doch lächelt man sich sehr häufig zu und nimmt es als normale freundliche Geste entgegen.

3

Sonntag, 18. Dezember 2016, 13:23

Bei jedem fremden Mann, den du anlächelst musst du damit rechnen, dass er es als Aufforderung sieht die 'Initiative' zu ergreifen. Zwischen Mann und Frau ist es nicht so einfach mit der nur menschlichen Zuneigung. Frauen geben sich daher immer etwas zurückhaltend. Das macht dch auch gleichzeitig attraktiver, sonst kannst du schnell als etwas 'billig' gelten (auch Männer erhöhen auch ihre Attraktivität mit etwas Zurückhaltung). Den meisten Menschen geht es auch so gut genug. Grüßen und Lächeln mit Kollegen, im Geschäft und sonstigen Bekannten zu denen du in irgendeiner Beziehung stehst ist schon in Ordnung. Aber vielleicht auch bei bestimmten Leuten nicht zu viel davon. Es ist immer ein kleines Pokerspiel. Manche nehmen dich unterschwellig als unterwürfig wahr und verachten dich etwas, wenn du zu denen zu freundlich bist. Wo nichts zurück kommt,die streich einfach von der Liste (im Geiste kannst du ja immer noch freundlich zu ihnen sein, aber versteck es, sie nehmen leider dich zunächst weniger als Person wahr) und erwarte dass sie bei den nächsten Malen in Vorleistung gehen müssen, was das Lächeln angeht.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Adolar« (18. Dezember 2016, 13:36)


Michael8

unregistriert

4

Montag, 19. Dezember 2016, 09:39

Das finde ich ein bisschen berechnend, @Adolar.

Ich schätze die Bereitschaft, Fröhlichkeit auszustrahlen, auch bei Gefahr des Missverstandenwerdens.

Wenn sich einer als Stiesel zeigt, kann man ihm immer noch eine Abfuhr erteilen.

Kerlchen

unregistriert

5

Montag, 19. Dezember 2016, 09:46

In Amsterdam hab ichs anders erlebt. Doch lächelt man sich sehr häufig zu und nimmt es als normale freundliche Geste entgegen.

Das stimmt! In den Niederlanden sind die Leutz einfach ganz anders drauf, viel lockerer und grund-freundlich...

Sato

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6

Montag, 19. Dezember 2016, 12:05

Wenn der Grundgedanke des ersten Posts denn tatsächlich lautet: '"Warum wird immer meine Freundlichkeit falsch gedeutet?" - ich bin mir da nicht ganz sicher - dann würde ich sagen, es braucht sehr viel Erfahrung und Können, die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft so darzustellen, das sie gleichzeitig als abgrenzend erscheint und ein Stück weit neutral - also als eine generelle Freundlichkeit verstanden wird.

Auf der anderen Seite sind wir so geprägt, das wir glauben, wenn jemand freundlich ist, will er etwas - will er mehr als nur das, verfolgt er ein Ziel damit. Das wir hauptsächlich von Egoismus getrieben wären, hat die Biogenetik des vergangenen Jahrhunderts uns massiv eingehämmert. Dabei ist es so, in diesem Ausmaß, wie behauptet, nicht wahr, wie jetzt die neueren Erkenntnisse zeigen: Kinder helfen spontan und ohne Ansehen sofort, wenn sie einen Bedarf dafür sehen. Das beginnt sehr sehr früh schon. Und - wie wir sehen - ist die Mehrzahl der Menschen hier bei uns unverändert in der Flüchtlingsfrage hilfsbereit bis engagiert, nur eine Minderheit ist dies nicht.

Das Selbstwertgefühl sowie die Selbstsicherheit des Gebenden und Nehmen spielen auch eine große Rolle. Und wie klar jemand in seinen Signalen sein kann.

Egal wie klar man ist, es wird immer mal passieren, das es falsch verstanden wird, das ist unvermeidlich. Sei es, das jemand sich verknallt, sei es, das jemand es absolut nicht gewöhnt ist und es falsch versteht.

Aber auch, sei es, das jemand den hilflosen Helfer gibt und sich speziell "Gefallene" sucht, diesen unter scheinbarer Selbstaufopferung Hilfe anbietet, womöglich zusätzlich auch noch unbewusst selbst Hilfe will damit - das führt dann zu neurotischen Verstrickungen, die man Co - Abhängigkeit nennt.

Wenn man zu der Erkenntnis kommt - es trifft mich immer wieder (Warum immer ich?) - lohnt es sich, mal tiefer zu reflektieren, wo und was man vielleicht ein wenig verändern sollte
SM ist, wenn man trotzdem lacht

"In der Liebe versinken und verlieren sich alle Widersprüche des Lebens. Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht in Widerstreit."

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Manfred57

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7

Montag, 19. Dezember 2016, 16:04

Wärme

Hast du dich noch nie gefragt ob es deine Art Menschen zu grüßen nicht Wärme und Zuneigung in ihren Herzen weckst. In jedem Herzen ist eine Flamme, die leicht auf andere Herzen überspringt. Und das ist gut so.
Beginne jeden Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir.

Kerlchen

unregistriert

8

Montag, 19. Dezember 2016, 17:20

Aber auch, sei es, das jemand den hilflosen Helfer gibt und sich speziell "Gefallene" sucht, diesen unter scheinbarer Selbstaufopferung Hilfe anbietet, womöglich zusätzlich auch noch unbewusst selbst Hilfe will damit - das führt dann zu neurotischen Verstrickungen, die man Co - Abhängigkeit nennt.

Wenn man zu der Erkenntnis kommt - es trifft mich immer wieder (Warum immer ich?) - lohnt es sich, mal tiefer zu reflektieren, wo und was man vielleicht ein wenig verändern sollte

Sato, ehrlich...? Brillant formuliert. Ich finde Deinen ganzen Beitrag große Klasse, auch wenn ich nur einen Auszug davon zitiert habe. Nur mal so am Rande. CO-Abhängigkeit - das ist ein Phänomen, das ich bei mir selbst erkennen muß... der Helfer, der eigentlich selbst Hilfe benötigt...

9

Montag, 19. Dezember 2016, 23:25

Ich persönlich kann euch da nur zustimmen. Ich bin selbst ein grundauf hilfsbereiter, offener und freundlicher Mensch.
Oft passiert es ja z.B., dass die Leute einen komisch angucken. Wenn man z.B. grade einfach mal eben in schlumpfigen Klamotten einkaifen geht oder so. Die Jugend heutzutage würde die Leute dann direkt blöd anmachen von wegen "Was guckstn so blöd? Aus Maul?" oder sowas in der Art. Ich nicht. Wenn ich das bemerke, grüße ich die Leute. Die meisten sind dann leider verwirrt und verziehen sich schleunigst. Aber manche grüßen echt zurück. Das freut mich dann immer besonders.

Aber auch so helfe ich Leuten gern. Z.B., wenn ich jmd mit dem Auto am Rand stehen sehe, halte ich einfach mal an und frage, ob alles in Ordnung ist. Oder wenn ich merke, dass jmd was sucht, das er z.B. gerade auf der Straße verloren hat.

Das sind alles nur so ganz kleine Dinge, mit denen man den Leiten aber viel mehr schenken kann, als mit einem Schein oder sonstwas. Diese kleinen, zwischenmenschlichen Aufmerksamkeiten. Und man selbst bekommt ja auch ommer wieder etwas zurück.

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