Sie sind nicht angemeldet.

Chat

LinkList

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Spanking Oase. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

Kerlchen

unregistriert

1

Sonntag, 1. Januar 2017, 16:02

Tötet Alkohol Gehirnzellen?

Das beschreibt heute SPIEGEL ONLINE. Finde ich interessant, und möchte es teilen.


Mythos oder Medizin Tötet Alkohol Gehirnzellen?

Jeder Rausch koste uns 10.000 Gehirnzellen, lautet die oft gehörte Warnung. Fast nie fühlt sich diese Aussage so real an wie an einem Katertag. Aber stimmt sie auch?

Klüger macht Alkohol ganz bestimmt nicht. Das weiß jeder, der schon einmal mit höchster Konzentration versucht hat, betrunken ein seriöses Gespräch zu führen. Jeder, der nach dem Heimkommen schon mal mit dem Schlüssel alles an der Tür erstochert hat, nur nicht das Schloss. Oder auch jeder, der morgens schon mal mit der vagen Befürchtung aufgewacht ist, sich gestern doch ganz schön blamiert zu haben.

Das Gute daran: Verschwindet der Alkohol aus dem Körper, bleiben am Katertag zwar Kopfschmerzen und eine gereizte Magenschleimhaut. Das Sprechen aber, der Gleichgewichtssinn, die Konzentrationsfähigkeit und die Feinmotorik kehren zurück. Das Gehirn, das zeigt die Erfahrung, erholt sich offenbar schnell vom Alkohol. Büßt es trotzdem jedes Mal Tausende Nervenzellen ein?

Auf den ersten Blick erscheint die Theorie plausibel: Bei einer Fülle von mehr als 100 Milliarden Nervenzellen im Gehirn wäre es durchaus denkbar, dass wir bei jedem Rausch Stück für Stück ein bisschen blöder werden, ohne es direkt zu merken. Hinzu kommt die Tatsache, dass Wissenschaftler tatsächlich schon beobachtet haben, dass bei schweren Alkoholikern die Hirnmasse schwindet. Trotzdem wissen die Forscher heute, dass der Alkohol doch sanfter zu den Nervenzellen ist, als oft befürchtet. Statt sie zu töten, stört er vor allem ihre Kommunikation.

Langsam im Kopf

Ob denken, bewegen oder auch nur atmen - nichts funktioniert ohne ein Feuerwerk in unserem Kopf, bei dem elektrische Impulse von Nerv zu Nerv hüpfen. Berührt etwa ein Tanzpartner die Hand, beginnt eine Kettenreaktion: Neuronen in der Haut aktivieren die Nachbarnervenzellen und diese wiederum die Nachbarnervenzellen, bis die Information über die Wirbelsäule ins Gehirn gesaust ist. Dann nehmen wir die Berührung wahr. Prompt folgt die Reaktion.

Vom Gehirn laufen die Impulse der Nerven zurück Richtung Hand, diesmal zur Muskulatur. Nach der Hand greifen? Sie wegschlagen? Das Feuerwerk im Kopf entscheidet. Damit dieses System funktioniert, dockt jede Durchschnittsnervenzelle an Tausende andere Zellen an. Als Kontaktmittel dienen ihr Botenstoffe, die sie über einen winzigen Spalt zu ihren Nachbarn schickt. Das Wichtige, und hier kommt wieder der Alkohol ins Spiel: Es gibt zwei Arten von Botenstoffe, die hemmenden und die aktivierenden.

In diese Balance greift der Alkohol ein. Indem er dafür sorgt, dass die Nerven mehr hemmende und weniger aktivierende Botenstoffe ausschütten, bremst der Alkohol die Kettenreaktionen zwischen der Nervenzellen. Botschaften der Augen und Ohren dringen nicht mehr so leicht bis ins Bewusstsein vor, Befehle kommen nicht mehr so schnell bei den Muskeln an. Wir taumeln, denken langsamer, sehen schlechter, knüpfen keine Nervenverbindungen für neue Erinnerungen.

Moderate Trinker: Bessere Hirnleistung als Abstinenzler

Selbst die Enthemmung lässt sich auf diese Weise erklären. Die erste Region, die schon von geringen Alkoholmengen erreicht werde, sei das Zurückhaltungszentrum im Gehirn, heißt es in einem Infoblatt der American Association for the Advancement of Science. Betroffene würden gesprächiger und aufgeschlossener. Anschließend folgen Gehirnbereiche, die für Erinnerungen, Bewegungen oder das Schlafverhalten zuständig sind.

Verschwindet der Alkohol, gewinnen die Nervenzellen die Hoheit über ihre Kommunikation zurück. Bleibende Schäden tragen sie nicht davon, dafür sprechen neben Versuchen mit Tieren auch Studien zur Hirnleistung von moderaten Trinkern und Nichttrinkern. In der britischen Whitehall II Study mit mehr als 5000 Teilnehmern etwa schnitten selbst Menschen, die bis zu 30 Drinks pro Woche konsumierten, bei Denktests besser ab als Abstinenzler.

Das Ergebnis bedeutet freilich nicht, dass Alkohol schlauer macht. Oft gibt es einen Grund, aus dem Menschen auf Alkohol verzichten, etwa eine Erkrankung. Es spricht aber dafür, dass die Nerven nach einem Rausch weitermachen wie zuvor. "The Naked Scientists", ein Portal der University of Cambridge, geht sogar so weit zu schreiben, dass sich beschwipste Menschen wahrscheinlich die meisten Schäden am Hirn zuziehen, wenn sie auf den Kopf fallen oder in eine Schlägerei verwickelt werden.

Warum das Hirn bei Alkoholikern trotzdem schwindet

Nur wer es mit Alkohol auf Dauer übertreibt, schadet schließlich - nach vielen anderen Organen in seinem Körper - auch seinem Gehirn. Grund dafür sind indirekte Folgen des Alkohols. Beim Wernicke-Korsakow-Syndrom etwa, das vor allem schwere Alkoholiker betrifft, sind die Betroffenen zum Teil so verwirrt, dass sie den Ausgang aus einem Raum nicht finden. Auslöser der Krankheit ist ein schwerer Vitamin-B1-Mangel.

Auch über eine kaputte Leber kann Alkohol dem Gehirn indirekt schaden. Wer zu oft und zu viel trinkt, provoziert eine Entzündung in der Entgiftungszentrale des Körpers. Dadurch kann es passieren, dass unter anderem zu viel Ammoniak durch die Blutbahn kreist, das den Nervenzellen im Gehirn im Gegensatz zum Alkohol direkt zusetzen kann.

Neben diesen beiden Gründen sprechen noch viele andere dafür, Alkohol nur in Maßen zu genießen - auch wenn die Nervenzellen vieles wegstecken. Und noch eins ist wichtig zu wissen: All die Ergebnisse beziehen sich auf die Körper Erwachsener. Ein Gehirn, das sich gerade erst bildet, reagiert viel empfindlicher auf die Droge, das ist unumstritten. Deshalb sollte sie für Schwangere, Kinder und Jugendliche Tabu sein.

Fazit: Alkohol tötet keine Gehirnzellen, sondern stört ihre Kommunikation untereinander. Dadurch verlangsamt er unser Denken, aber nur für die Zeit des Rauschs. Eine Ausrede, ab jetzt immer ungehemmt zu trinken, ist das trotzdem nicht. Auf Dauer schadet der Alkohol dem Hirn nämlich indirekt - zum Beispiel über eine kaputte Leber oder einen Vitamin-B1-Mangel.


(Quelle: SPIEGEL ONLINE, 1.1.2017, Link:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnos…-a-1127007.html)

2

Sonntag, 1. Januar 2017, 16:12

Was man auch nicht außer Acht lassen sollte, ist die erhöhte Selbstmordgefahr. Es sterben wesentlich mehr Alkoholiker an Selbstmord als an Schrumpfleber. Das Kommunikationsproblem des Gehirns kann also zu einem selbstverschuldeten Totalausfall führen.

Kerlchen

unregistriert

3

Sonntag, 1. Januar 2017, 16:18

Was man auch nicht außer Acht lassen sollte, ist die erhöhte Selbstmordgefahr.

Ich vermute, diesen Risiko-Zusammenhang dürfte man bei fast jedem Rauschmittel annehmen. Aber Alkohol-Mißbrauch ist auch deshalb besonders verheerend. Jedoch nicht für unsere Regierung - denn die verdient ja - doppelt - an jedem Alkoholiker... und den Krankenkassen ist das völlig Wurscht.

nisha

emotionale Träumerin vom Gutmenschen

  • »nisha« ist weiblich

Beiträge: 7 349

Registrierungsdatum: 31. Juli 2015

Wohnort: Rheinland-Pfalz

Beruf: vorhanden

Neigung: passiv

Familienstand: feste Partnerschaft

  • Nachricht senden

4

Sonntag, 1. Januar 2017, 16:25

Jedoch nicht für unsere Regierung - denn die verdient ja - doppelt - an jedem Alkoholiker...
Das ist wohl wahr. Deshalb ist auch jeder Joint soooo schlimm im Vergleich zu Alkohol. ^^
Aber ich möchte keine Grundsatzdiskussion über Rauschmittel entfachen.
Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg. (Mahatma Gandhi)

Kerlchen

unregistriert

5

Sonntag, 1. Januar 2017, 16:35

Aber ich möchte keine Grundsatzdiskussion über Rauschmittel entfachen.

Der bundesdeutschen Gesellschaft täte eine solche aber gut!

Adara

Immer lieb... von 24 bis 0 Uhr

  • »Adara« ist weiblich

Beiträge: 23 515

Registrierungsdatum: 16. Juni 2007

Wohnort: Niederrhein

Beruf: HEP

Neigung: switch

Familienstand: Verheiratet

  • Nachricht senden

6

Sonntag, 1. Januar 2017, 17:36

Ja, wobei die Neigung zum Selbstmord weniger am Alkohol liegt, eher andersherum besteht Comorbidität zum Drogenkonsum bei einer schweren Depression. Durch Alkohol wird die Hemmung herabgesetzt, das umzusetzen, was derjenige sich sowieso wünscht.
Am Grunde der Seele, da lebt mein Verlangen
Mich ganz hinzugeben an mein eig'nes Herz
Durch Liebe geläutert, zur Demut gefunden
Öffne ich mich tiefer für das, was ich wirklich bin

Kerlchen

unregistriert

7

Sonntag, 1. Januar 2017, 19:45

Ja, wobei die Neigung zum Selbstmord weniger am Alkohol liegt, eher andersherum besteht Comorbidität zum Drogenkonsum bei einer schweren Depression. Durch Alkohol wird die Hemmung herabgesetzt, das umzusetzen, was derjenige sich sowieso wünscht.

Richtig, Frau. Genau so. Diese verflixte Comorbidität...

Ich kenne inzwischen einige Borderline-Betroffene (meist sind das Mädels und/oder Trennungskinder). Und kann Deine Aussage genauso unterschreiben. Sobald zwei von drei dieser Faktoren: Rauschmittel - Depression - Suizidgedanken - zusammentreffen im Zusammenspiel mit vielleicht weiteren, psychischen Störungen (Borderline, Schizophrenie, Angst-Störung... usw.), wird es gefährlich.

Die moderne Psychiatrie reagiert darauf mit einem "Eine-für-Alles"-Konzept. Leider falsch, wie ich meine... denn auch dieses Problem ist wie die Rede von einem Gesetz für alle:

Ein Gesetz ist wie ein Hut. Es gibt immer einen, der nicht drunter passt...

Apfelesser

unregistriert

8

Montag, 2. Januar 2017, 01:20

Zitat von »Torben Riener«

Das Korsakow-Syndrom (MorbusKorsakow) ist eine Erkrankung des Gehirns, die sich vor allem durch starke Gedächtnisstörungen äußert. Auftretende Gedächtnislücken füllen Betroffene meist mit erfundenen Inhalten (Konfabulieren). Die Krankheit tritt meist bei Menschen auf, die jahrelang zu viel Alkohol konsumiert haben..

Ich will ja niemandem den Spaß verderben, aber Alkohol ist ein Gift. Und über die Jahre, geht oft so viel kaputt, dass es sich gar nicht mehr lohnt aufzuhören.

Adara

Immer lieb... von 24 bis 0 Uhr

  • »Adara« ist weiblich

Beiträge: 23 515

Registrierungsdatum: 16. Juni 2007

Wohnort: Niederrhein

Beruf: HEP

Neigung: switch

Familienstand: Verheiratet

  • Nachricht senden

9

Montag, 2. Januar 2017, 06:38

Es ist auf keinen Fall zu unterschätzen. Ich habe Alkoholiker in der Familie. Eine davon zum Glück seit 10 Jahren trocken.

Einer war 30 Jahre Spiegeltrinker. Nie harte Spirituosen, nie so weg, dass man ihn als betrunken bezeichnet hat. Aber eben auch nie nüchtern in diesen 30 Jahren.... am Ende hat er ja schon nichts mehr bekommen. Aber Leber und Niere fingen an, sich aufzulösen und er ist innerlich verblutet. Ihm das letzte Bier zu verwehren war eigentlich unnötig. Da war nichts mehr zu retten. Seine Frau hätte ihn besser mal vorher überzeugt. Aber er wollte auch nie aufhören. Das Gefährliche sind gar nicht mal unbedingt kurzzeitig große Mengen. Es ist die Kontinuität.
Am Grunde der Seele, da lebt mein Verlangen
Mich ganz hinzugeben an mein eig'nes Herz
Durch Liebe geläutert, zur Demut gefunden
Öffne ich mich tiefer für das, was ich wirklich bin

tiffany

glückliches Huhn

  • »tiffany« ist weiblich

Beiträge: 17 265

Registrierungsdatum: 20. März 2009

Wohnort: Südostbayern, nix mehr mit München, des war amoi :))

Neigung: passiv

Familienstand: glücklicher Single

  • Nachricht senden

10

Montag, 2. Januar 2017, 08:32

Adara, es kann sehr schwierig sein, einen Alkoholabhängigen zu überzeugen. Ich sehe es so, dass der Wille zum Aufhören vom Trinkenden selbst kommen muss.

Sehr richtig, was du schriebst, es ist die Kontinuität. :8:
Ich sollte mir die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhls zulegen,
der muss ja auch mit jedem Arsch klar kommen! (unbekannt)

Horst

Wellness-Spanker

  • »Horst« ist männlich

Beiträge: 7 586

Registrierungsdatum: 24. Februar 2009

Wohnort: Lübeck

Beruf: Support

Neigung: aktiv

Familienstand: feste Partnerschaft

  • Nachricht senden

11

Montag, 2. Januar 2017, 08:50

Hallo,

ich finde den Artikel den Kerlchen da zitiert recht gut.
Falsche und unglaubwürdige Behauptungen richten eine Menge Schaden an.

Horst
Komm Du Schöne, komm in den Garten mit den schwarzen Rosen.