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Manfred57

spankender Untoter

  • »Manfred57« ist männlich
  • »Manfred57« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 1 534

Registrierungsdatum: 10. Juli 2008

Wohnort: Brunsbüttel

Beruf: Immobilienkaufmann

Neigung: aktiv

Familienstand: Verwitwet

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1

Samstag, 1. Juni 2019, 23:40

verdammte stille

Ich glaube Einsamkeit kann
töten.



Nur der eigene Atem ist
noch zu hören. Der Ledersessel fühlt sich klebrig an. Der Tee in
der Tasse ist schon lange kalt. Eigentlich sollte ich mir etwas zu
essen machen. Habe aber keinen Hunger. Vor mir auf dem Tisch liegt
die Zeitung, Bin noch nicht dazu gekommen sie zu lesen. Die letzten
Sonnnenstrahlen fallen ins Zimmer und machen feinste Staubteilchen
sichtbar. Die Blume auf der Fensterbank verliert ein Blatt und
unterbricht durch das rascheln kurz die Stille. Dann kehrt wieder
ruhe ein ich lehne mich zurück in meinen Sessel. Zuerst ganz leise
aber immer lauter werdend ist mein Herzschlag in meinen Ohren zu
hören. Als es in ein Dröhnen übergeht nehme ich Nitro Spray. Nach
zwei Minuten, ist wieder stille. Sogar die Amsel, die immer in der
großen Fichte vor dem Haus gesungen hat schweigt heute. Wie gerne
hätte ich mich jetzt mit jemanden unterhalten. Das Kerzenlicht vor
dem Bild meiner Frau flackert und das Bild scheint zu leben. Das ist
aber nur ein Trugschluss. Hier bewegt sich nichts mehr,Die
Fernbedienung liegt vor mir auf dem Tisch, aber ich mag kein
Fernsehen.



Sonst habe ich immer die
Augenblicke der Stille genossen. Wenn aber die Stille im Raum klebt
und sich über alle Empfindungen legt, verursacht es fast körperliche
Schmerzen. Die kleine Bank am Ende meines Grundstücks steht schon
lange verwaist da. Dort habe ich sonst immer Entspannung gefunden. Da
zieht mich im Moment auch nichts mehr hin. Das Feuer im Kamin ist
erloschen. Es hat vollkommen sinnlos gebrannt. Auch einen Teepunsch,
den ich sonst immer gerne vor dem Kamin getrunken habe konnte mich
heute nicht locken. Sorgen, Trauer und Alkohol passen auch nicht
zusammen. Damit habe ich schon üble Erfahrungen gemacht. So sitze
ich vor dem PC und beschreibe meine Empfindungen. In mir ist alles
tot. Ich werde jetzt zu Bett gehen und wieder versuchen eine
schlaflose Nacht zu überstehen. Werktags habe ich immer einiges zu
erledigen. Dann arbeite ich bis zum Umfallen. Danach kann ich
manchmal sogar etwas schlafen. Nur die Wochenenden sind die Hölle.
Endlose Stunden im Bett um dann am nächsten Morgen sich aus dem Nass
geweinten Kissen zu erheben. Es tut einfach weh aber das muss und
komm ich durch. Aufgeben kenne ich nicht. Noch nicht.
Beginne jeden Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir.

2

Sonntag, 2. Juni 2019, 16:04

Das muss man einfach so stehen lassen.
Manfred, denk jetzt bitte an Dich. Deine Frau würde es wollen, da Du immer für sie da warst und übermenschliches geleistet hast. Sie
passt auf Dich auf. Mach ihr keine Sorgen. :arms:
In jeder Minute, die man mit Ärger verbringt, versäumt man sechzig glückliche Sekunden

D'Artagnan

(k)einer für Alle

  • »D'Artagnan« ist männlich

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3

Montag, 3. Juni 2019, 12:28

Mir fällt es schwer etwas dazu zu zu sagen, bzw. schreiben, obwohl ich gern helfen möchte. Mitleid... ich hasse den Begriff, nützt niemandem, denn wem nützt es, wenn ich meine Kraft raube, um mit ihm zu leiden?
Mitgefühl... und kann mir vielleicht vorstellen wie tief der Schmerz ist, jemandem aus dem Herzen gerissen zu bekommen, den man liebt, aber die Tiefe des Schmerzes kann man sicher nur fühlen wenn es, wie bei dir, Manfred, wirklich passiert.
Ich finde es gut, @manfred57 , wenn du deinen Gedanken und Empfindungen hier Raum gibst, wenn du sonst keinen Platz findest, und ich hoffe du spürst oder durftest es auch real schon spüren, dass die Ein oder der Andere versuchen, dich aufzufangen, zu dir zu stehen und dir zu helfen, obgleich nur du uns die Macht geben kannst diese Hilfe zuzulassen.
Es ist leicht, unbetroffen die Worte zu schreiben, aber versuche du es, diese Worte des versuchten Troste zuzulassen.
Mach was deine Frau sich von dir gewünscht hätte ...
Lausche nicht der Stille, geh raus, lausche dem Gesang der Vögel, dem Rauschen des Windes in den Blättern der Bäume, nimm es auf als ihre Stimme, als ihren Gruß, als ihre Aufforderung an dich, zu leben, zu genießen.
Sie hat alle Zeit der Welt und wartet auf dich. Mach sie stolz. Eile nicht dahin, lausche in die verdammte Stille und höre ihre Worte...
„ lebe, mach Urlaub, genieße, weine und traure, lache und freue dich, bleibe der, den ich geliebt und geschätzt habe"
Mehr,nicht nur über Spanking unter www.vanillaandspicy.blogspot.com

HelmutJc

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4

Montag, 3. Juni 2019, 13:30

Manfred hat sowohl mein Mitleid als auch mein Mitgefühl und er hat die Sicherheit das er bei mir Gefühl und Leid auslöst. Er bringt mich in seine Welt die meine ist. Ich brauch gannichts sagen. Ich sage Nur: Ich bin da auch wenn ich nie bei dir sein kann aber ich bin da und darum gibt es einen Weg aus dieser Welt in der wir sind weil ich in deiner Welt da bin.
Der Weg ist Liebe die uns dazu bringt das Leben zu erleben. Da dieses eigentlich Sinnlos geworden ist gibt es nur erleben. Ganz in das Erleben des Lebens gehen. Mit unserer Liebe Leben geben und es erleben. Erkennen das wir vollkommen einsam sind und in unserem allein sein nie jemals allein gewesen sind. Bei mir ist er Da und an meinem Finger zeigt er sich. Sein Körper ist weg doch er ist da und ich werde ihn wieder finden wenn mein Körper weg ist. Die Liebe nehmen wir mit und daran werden wir uns erkennen an der Liebe die wir dann mitnehmen. Aber wir müssen alles Leben erleben es gibt keinen Ausweg als den, Liebe erleben bis wir zerfallen. Das einzige was uns nicht bleibt ist unseren Körper in unserem Leid zum Zerfallen zu bringen denn wir wissen dann verlieren und verraten wir all die Liebe die in uns ist. ich hab keine Hoffnung, keine Sehnsucht mehr außer das zu erleben was jetzt Leben ist und es lieben zu lernen. Ich bin genauso Ratlos wie Du!
Es ist wie es ist doch es bleibt nicht so.

Sato

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5

Montag, 3. Juni 2019, 14:22

Dem was D'Artagnon und Hellmut schreiben, kann ich nichts hinzufügen. Ich habe in bald 20 Jahren nichts tieferes und berührendes und wahreres online in einem Forum gelesen, als eure Beiträge.

Zitat

HelmutJc

Das einzige, was uns nicht bleibt, ist unseren Körper in unserem Leid zum Zerfallen zu bringen, denn wir wissen, dann verlieren und verraten wir all die Liebe, die in uns ist


Danke dir für diesen Satz. Es ist wohl der wichtigste Satz, den ich je las.

Es gehört beides, Glück und Leid zum Er- Leben, das eine gibt es nicht ohne das andere. Man kann zum Glück - und sei es mit der Zeit, die vergeht, dem Leid auch etwas entgegen setzen: die Liebe - zu allen Menschen, zu Kunst, zu Sinnlichkeit, Natur, Materie zu allem was ist, zum Leben, dass uns erleben lässt - bis zum allerletzten Augenblick.

Und genau diesen letzten Augenblick, vor dem viele so Angst haben, als eine große Erfahrung
SM ist, wenn man trotzdem lacht

"In der Liebe versinken und verlieren sich alle Widersprüche des Lebens. Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht in Widerstreit."

Rabindranath Tagore

nisha

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6

Montag, 3. Juni 2019, 15:51

Dem was D'Artagnon und Hellmut schreiben, kann ich nichts hinzufügen.


Es ist sehr berührend und wahrhaftig, was ihr schreibt. :8:
Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg. (Mahatma Gandhi)

HelmutJc

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7

Montag, 3. Juni 2019, 18:01

Bei mir ist es wahr und fast unerträglich in der Konsequenz der Umsetzung. Es verändert mich immer stärker und die Widerstände sind groß gegen diese Wahrheit. Viele geliebt Hassfiguren sind zu Menschen geworden, viele Geliebte Heilige zu Menschen. Es ist wirklich fast unerträglich diese Freude das ich mein Leben lang eigentlich immer nur geliebt habe. Das Das Lieben und Hassen doch nur lieben ist, einfach nur Freude mit anderen Menschen zu sein, mit ihnen ihre und meine Spiele spielen, doch nun ist es vorbei. Was bleibt ist das Lieben von Menschen und die Unlust sich mich Ablehnung und Hingabe anzustrengen. Es ist wie es ist, komm, machen wir etwas daraus. Spielen wir zusammen machen wir eine freudige Welt.
Das ist eigentlich meine Botschaft an Manfred57.
Es ist wie es ist doch es bleibt nicht so.

Adara

Immer lieb... von 24 bis 0 Uhr

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8

Montag, 3. Juni 2019, 19:11

Es tut weh, das zu lesen, dennoch ist es gut so. Lass raus, was in dir ist. Diese Gefühle auszuhalten ist schwer, aber sie zu unterdrücken, schadet nur. Und vielleicht hilft es auch bei der Heilung :arms:
Am Grunde der Seele, da lebt mein Verlangen
Mich ganz hinzugeben an mein eig'nes Herz
Durch Liebe geläutert, zur Demut gefunden
Öffne ich mich tiefer für das, was ich wirklich bin