Es ist eine meiner Schwächen...
Beileid aussprechen.
Leider komme ich jetzt in ein Alter in dem es zunehmend häufiger nötig ist, aber ich kann mich damit nicht abfinden.
Die Karten im Buchladen...
"in stiller Trauer..." usw, ich finde sie einfach nicht stimmig. Ich bin und war nicht in stiller Trauer als die Partnerin meines Nachbarn starb, ich konnte vielleicht ein wenig seines Leides fühlen in der Vorstellung meine Partnerin an seiner Statt zu verlieren. er hat auch nichts davon wenn ich ihm Beileid zolle oder mit ihm "Mitleid" leide.
Jetzt ist die Mutter einer ganz besonderen Freundin von mir gestorben, Andrea wäre vielleicht die Frau meines Lebens geworden, hätten wir nicht die von Klaus Lage "1000 mal berührt- Phase" erlebt.Allerdings ohne dass es Zoom gemacht hat, weil ich der Betreuer ihrer Jugendmannschaft war.
Im "erlaubten Alter" sind wir uns dann ziemlich beste Freunde, sie meine Trauzeugin geworden, bevor wir uns aus den Auge verloren haben. Dank Corona und dem Social Networking haben wir uns wiedergefunden und die Freundschaft erneut schätzen gelernt.
Jetzt ist ihre Mutter verstorben. Per WhatsApp habe ich schon mein Mitgefühl (das ich noch spüren kann weil meine Mutter vor zwei Jahren verstorben ist) ausgedrückt, möchte aber gern noch eine Karte schicken. Eine, meinen Ansprüchen genügende Karte (ohne Standardtext) habe ich bereits gefunden und erhalten, meine Gedanken und Gefühle auszudrücken. wird mir auch nicht schwer fallen.
Es stellt sich aber die Frage o ich eine Geldspende beifüge, oder darauf verzichte. In meine Augen hat sowas den Scham eines Ablasshandels, und dem Versuch sich von Trauer und Mitgefühl freizukaufen.