Sie sind nicht angemeldet.

Chat

LinkList

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Spanking Oase. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

Badguy

Bravinator und Quoten-Böser

  • »Badguy« ist männlich
  • »Badguy« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 9 422

Registrierungsdatum: 27. Februar 2017

Wohnort: Ja

Beruf: Ja

Neigung: aktiv

Familienstand: keine Angabe

  • Nachricht senden

1

Mittwoch, 24. Januar 2024, 13:34

Arbeitszeitverkürzung bei den Lokführern

Ich hab mal überschlagen:

Die GdL hat gut 40.000 Mitglieder. Wenn das alles Lokführer sind und die Arbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden reduziert wird, fehlen der Bahn damit auf einen Schlag rechnerisch gut 3.200 Lokführer zusätzlich zur eh schon dünnen Personaldecke.

Da bin ich doch ganz glücklich, mir nochmal einen schicken Firmenwagen geordert zu haben. :kaffee:
********************
Keep it simple !
********************

horstlg

Geniesser

  • »horstlg« ist männlich

Beiträge: 2 812

Registrierungsdatum: 23. November 2008

Wohnort: München

Beruf: Rentner

Neigung: switch

Familienstand: es gibt da jemanden

  • Nachricht senden

2

Mittwoch, 24. Januar 2024, 14:01

Ich hab mal überschlagen:

Die GdL hat gut 40.000 Mitglieder. Wenn das alles Lokführer sind und die Arbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden reduziert wird, fehlen der Bahn damit auf einen Schlag rechnerisch gut 3.200 Lokführer zusätzlich zur eh schon dünnen Personaldecke.

Da bin ich doch ganz glücklich, mir nochmal einen schicken Firmenwagen geordert zu haben. :kaffee:


Ich gehe mal davon aus, dass neben den Lokführern auch Schaffner in der GDL sind.
Menschen mit einer neuen Idde gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat. Mark Twain

Badguy

Bravinator und Quoten-Böser

  • »Badguy« ist männlich
  • »Badguy« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 9 422

Registrierungsdatum: 27. Februar 2017

Wohnort: Ja

Beruf: Ja

Neigung: aktiv

Familienstand: keine Angabe

  • Nachricht senden

3

Mittwoch, 24. Januar 2024, 15:28

Schaffner


und Kondukteure.

Umso so schlimmer, dann fallen neben Lokführern dann auch noch Zugführer und -begleiter weg. Das Dorado für alle Schwarzfahrer.
********************
Keep it simple !
********************

Sato

Erleuchteter

  • »Sato« ist männlich

Beiträge: 7 929

Registrierungsdatum: 20. Februar 2008

Wohnort: BaWü

Beruf: Musiker

Neigung: aktiv

Familienstand: Verheiratet

  • Nachricht senden

4

Mittwoch, 24. Januar 2024, 23:10

Im Zuge eines Vortrags einer Glücks Forscherin zu eben dem Thema (Hier verlinkt) hörte ich gerade, dass in den ja allseits gut bekannten Ländern, deren Glücksfaktor seit Jahrzehnten die allerobersten Ränge belegen, dort nicht Arbeitszeit Verkürzung forciert wird. Vielmehr versucht man, eher die Stressfaktoren "auf Arbeit" herunter zu bringen, in dem durchaus länger arbeitet aber entspannter.

Allerdings ist das Arbeitsklima in den nordischen Ländern wohl so fundamental anders wie bei uns kaum vorstellbar. Bei Problemen wird nicht nach Schuld und Fehlern gesucht, sondern wie man gemeinschaftlich besser dazu beitragen kann, das Probleme gelöst werden.

Natürlich kann man es auch wie Palmer sehen

https://www.google.de/amp/s/amp.focus.de…_259602649.html
SM ist, wenn man trotzdem lacht

"In der Liebe versinken und verlieren sich alle Widersprüche des Lebens. Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht in Widerstreit."

Rabindranath Tagore

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sato« (24. Januar 2024, 23:21)


Dr_Atmosphere

Director of Lightning Production

  • »Dr_Atmosphere« ist männlich

Beiträge: 60

Registrierungsdatum: 21. Mai 2023

Wohnort: Mittelsachsen

Beruf: Hauptlokführer

Neigung: aktiv

Familienstand: glücklicher Single

  • Nachricht senden

5

Donnerstag, 25. Januar 2024, 11:45

Ich gehe mal davon aus, dass neben den Lokführern auch Schaffner in der GDL sind.



Richtig. Außerdem inzwischen auch Fahrdienstleiter, Mitarbeiter in den Werkstätten, Servicemitarbeiter allgemein (Bahnsteigservice), Reisecenter...

Zur Arbeitszeitreduzierung: doch, die MUSS sein. Denn: die Schichtarbeit macht einen auf Dauer fertig, zumal der durch den Eisenbahnbetrieb bedingte absolut unregelmäßige Schichtdienst. "Mimimimi, dann mußte dir eben nen anderen Job suchen!!1!elf!!" - JA, ganz genau das tun Kollegen aus dem Schichtdienst. Jeden Tag. Sie verziehen sich in irgendwelche Bürojobs oder gehen ganz von der Eisenbahn weg, eines ist ihnen aber gemeinsam: sie stehen dem Bahnbetrieb, also dem Fahren von Zügen, NICHT mehr zur Verfügung, weil sie von Schichten 24/7/365 einfach mal die Schnauze voll haben bis dahinaus (darunter dann auch so "nette" Übergänge: Nachtschicht 22:18 - 6:31, Dienstbeginn am nächsten Morgen dann auch schon wieder um 3:48 - wann man da schlafen und wie man da dann fit sein soll, konnte mir bisher auch noch niemand erklären; es ist aber leider gesetzlich zulässig). Und neue Leute einstellen? Würden sämtliche Eisenbahnen ja gerne, aber: den Schichtdienst in seiner bisherigen Form will einfach keiner mehr machen. Uns rennen nicht die Bewerber die Bude ein, nein, wir finden einfach niemanden - weil es im Bahnbetrieb nun mal kein gemütliches "Hohm-Offitz" oder Gleitzeit frei nach Wunsch usw. gibt und wir eben nicht jedes Wochenende beliebig frei haben. Manchmal werden Eisenbahnen, die Quereinsteiger ausbilden, Leute vom Arbeitsamt mit Bildungsgutschein geschickt, die entweder komplett ungeeignet sind und/oder absolut null Bock haben; selbst wenn sie die Prüfungen bestehen, sind sie beizeiten wieder weg.

Um die Arbeit wieder attraktiver zu machen, damit sich eben wieder Freiwillige finden, ist die geforderte Arbeitszeitreduzierung absolut richtig und wichtig. Nun stellt sich Seiler natürlich hin und weint, daß das ja eben wegen Fachkräftemangel absolut nicht gehen würde. Aha. Warum haben dann Netinera, Go-Ahead und Abellio (drei private Bahn-Konzerne) inzwischen entsprechende Tarifverträge unterschrieben...? Und Transdev nun (endlich) echte Verhandlungsbereitschaft signalisiert (wird deshalb aktuell auch nicht bestreikt)...?

Das Narrativ "uns fehlen sowieso schon Leute, also können wir Arbeitszeiten nicht verkürzen, am besten sollen die im Gegenteil noch länger kloppen und am besten gar nicht mehr von der Karre runterklettern" ist nur auf den ersten, flüchtigen Blick stimmig. Guckt man genauer hin, verschärft gerade der DB-Konzern mit seiner ewigen Blockadehaltung das Personalproblem im Eisenbahnsektor ganz massiv.

Hab gestern einen sehr guten, absolut lesenswerten Zeitungsartikel geschickt bekommen, den lasse ich mal hier:

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-s…4705cff16c&ei=7

Nachtmensch

patching...

Beiträge: 4 658

Registrierungsdatum: 16. Oktober 2015

Wohnort: Ja

Beruf: Ja

Neigung: aktiv

Familienstand: ist privat

  • Nachricht senden

6

Donnerstag, 25. Januar 2024, 13:48

Ich halte die Rechnung auch für sehr kurzsichtig.

Mach den Job attraktiver, dann bekommst Du mehr und bessere Mitarbeiter.

Mein Arbeitgeber beginnt auch erst langsam einzusehen, dass das Verweigern von Teilzeitlösungen in bestimmten Praktika halt nicht dazu führt, dass die offenen Stellen Vollzeit besetzt werden, sondern dass potentielle Praktikanten sich halt andere Träger suchen, und die Stellen bei uns komplett unbesetzt bleiben.


Es tut mir leid, wenn manche Arbeitgeber und sogar ganze Branchen weiter Lernen durch Schmerz meinen durchziehen zu müssen, weil sie nicht bereit sind einzusehen, dass sich die Machtverhältnisse im Zuge des Fachkräftemangels umzukehren beginnen.

Badguy

Bravinator und Quoten-Böser

  • »Badguy« ist männlich
  • »Badguy« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 9 422

Registrierungsdatum: 27. Februar 2017

Wohnort: Ja

Beruf: Ja

Neigung: aktiv

Familienstand: keine Angabe

  • Nachricht senden

7

Donnerstag, 25. Januar 2024, 14:20

Ich gönne den Lokführern und jedem anderen die Arbeitszeiten, die er mit seinem Arbeitgeber aushandeln kann. Zumal ich selbst schon eine Zeit lang Schichten auf Baustellen geschoben habe.

Trotzdem bleibt zunächst die Feststellung, dass nennenswerte Arbeitszeitverkürzungen automatisch zu einem Mehrbedarf an entsprechenden Mitarbeitern führt. Sonst bleibt zwangsläufig die Arbeit liegen bzw der Zug stehen. Als Nachfrager bei der Mobilität sagt mir das, dass es kurzfristig bei der DB nochmal schlechter wird und ich mir ein zuverlässigeres Mobilitätsangebot suchen sollte.
********************
Keep it simple !
********************

D'Artagnan

(k)einer für Alle

  • »D'Artagnan« ist männlich

Beiträge: 2 667

Registrierungsdatum: 19. Juni 2016

Wohnort: Tauberbischofsheim

Neigung: switch

Familienstand: ist privat

  • Nachricht senden

8

Donnerstag, 25. Januar 2024, 14:50

Auch wenn sich mir der Magen rumdreht, wenn ich Weselsky höre oder sehe, und ich in ihm einfach nur noch eine streikgeile profilierungssüchtige und narzisstische Person sehe, und auch kein Verständnis für die aktuelle Arbeitsniederlegung habe, würde ich mich als Gewerkschaftsmitglied freuen so eine Chef zu haben, weiterhin mich fragen, warum sich die DB so quer stellt, wenn die für die Vorstände Ende letzten Jahres 5 Mio Boni ausgezahlt wurden, obwohl nur die Anzahl der Verspätungen und die Kundenunzufriedenheit nachweislich gesteigert wurden.


Rechtsgrund für die Auszahlung ist die allein die Tatsache, dass der Bahn-Vorstand die selbst gesteckten Ziele laut »SZ« in einigen Disziplinen erfüllt hat. So wurde die Zielmarke im Bereich »Frauen in Führung und Mitarbeitenden-Zufriedenheit« 2022 geringfügig übertroffen. Die damals neun Konzernvorstände sollen demnach allein dafür rund 1,6 Millionen Euro erhalten. (Quelle: Spiegel Wirtschaft


Was die Verkürzung der Arbeitszeit angeht, bei der Bahn oder allgemein, ist das ein sehr komplexes Thema.Eine ausgewogene Arbeitszeitpolitik kann das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Arbeitnehmer stärken, Krankenstände reduzieren und die Produktivität fördern. Das bedeutet, dass eine Arbeitszeitverkürzung um zum Beispiel 5 % nicht zwangsläufig eine Belegschaftssteigerung von 5% erfordert um das gleiche Unternehmensziel zu erreichen.
Mehr,nicht nur über Spanking unter www.vanillaandspicy.blogspot.com

Badguy

Bravinator und Quoten-Böser

  • »Badguy« ist männlich
  • »Badguy« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 9 422

Registrierungsdatum: 27. Februar 2017

Wohnort: Ja

Beruf: Ja

Neigung: aktiv

Familienstand: keine Angabe

  • Nachricht senden

9

Donnerstag, 25. Januar 2024, 16:49

Das bedeutet, dass eine Arbeitszeitverkürzung um zum Beispiel 5 % nicht zwangsläufig eine Belegschaftssteigerung von 5% erfordert um das gleiche Unternehmensziel zu erreichen.



Bei Lokführern dürfte das allerdings ungefähr so sein. Der Lokführer sitzt entweder 38 oder 35 Stunden auf der Lok und fährt. Bei kürzere Arbeitszeit fährt er ja nicht schneller weil er ausgeruhter ist. Allenfalls kann der Krankenstand geringer ausfallen, wenn die Arbeitsbedingungen erträglicher sind. Ich bezweifle allerdings, dass dies die Arbeitszeitverkürzung auch nur annähernd kompensiert.
********************
Keep it simple !
********************

Dr_Atmosphere

Director of Lightning Production

  • »Dr_Atmosphere« ist männlich

Beiträge: 60

Registrierungsdatum: 21. Mai 2023

Wohnort: Mittelsachsen

Beruf: Hauptlokführer

Neigung: aktiv

Familienstand: glücklicher Single

  • Nachricht senden

10

Freitag, 26. Januar 2024, 01:56

Hatte ich heute vormittag vergessen bzw. gedacht, es wäre im verlinkten Artikel mit drin gewesen; ist es aber nicht: im Frankfurter Nahverkehrsforum steht es drin. Ich kopiere mal den direkten Link zum entsprechenden Beitrag hier rein, ich hoffe einfach mal, er ist ohne Anmeldung usw. anklickbar:

https://frankfurter-nahverkehrsforum.de/…1937#post411937

Den Kollegen, der diesen Beitrag geschrieben hat, kenne ich persönlich aus meiner Zeit bei der S-Bahn Rhein-Main. Ist ein paar wenige Jahre älter als ich und folglich etwas länger "im Club" als ich, wenn auch nicht viel.

Das, was er da schreibt, stimmt voll und ganz, ich kenne es aus meiner Zeit als "Jungeisenbahner", damals Zugbegleiter beim Fernverkehr, auch noch so. Die Arbeitszeit wurde praktisch über die Jahre durch solche nicht auf den ersten Blick erkennbaren "Maßnahmen" immer mehr heraufgesetzt, und jetzt ist es eben einfach mal genug.

Zum Argument, daß das Absenken der Arbeitszeit den Fachkräftemangel ja erstmal verschärft: würde man die Arbeitszeit Knall auf Fall sofort reduzieren, dann ja, dann stimmt es natürlich. Hat auch die GDL eingesehen und bei den Konzernen, mit denen sie inzwischen Tarifverträge abgeschlossen hat (Netinera und Go-Ahead sogar ohne eine einzige Minute Streik in der aktuellen Tarifrunde, dort ging es also auch), entsprechende Stufenregelungen vereinbart, die Arbeitszeit wird dort eben über Jahre schrittweise gesenkt; Beginn dürfte überall der 01.01.25 sein, soweit ich es gerade auswendig weiß. Heißt: den Unternehmen wird Zeit gegeben, attraktiv zu werden und neue Mitarbeiter zu gewinnen, zu den neu attraktiveren Konditionen. Wenn sie es natürlich nicht machen sollten... dann wird offensichtlich, bei wem der Fehler liegt.

Zur DB : die GDL hat gestern (na gut, derweilen vorgestern; ja, meine Tages-Rechnung ist durch die Schichten aktuell auch mal wieder ziemlich durch den Wind, ich werde halt auch nicht jünger) der DB neue Gespräche angeboten und ist dabei sogar von den ursprünglichen Forderungen abgerückt. Antwort DB: abgelehnt!!! Aha... anders gesagt: offenbar WILL man in den Glastürmen der DB gar nicht den Streik abkürzen oder gar vermeiden, dort WILL man offenbar weiter sturer besserwisserischer 90er-Jahre-Mänätschor nach überheblicher Gutsherrenart spielen. Na bitte sehr, was sollen wir Lokführer da noch sagen.

Sato

Erleuchteter

  • »Sato« ist männlich

Beiträge: 7 929

Registrierungsdatum: 20. Februar 2008

Wohnort: BaWü

Beruf: Musiker

Neigung: aktiv

Familienstand: Verheiratet

  • Nachricht senden

11

Dienstag, 30. Januar 2024, 07:47

Es ist nicht leicht für Fachfremde, sich ein Urteil zu bilden. Die kürzlich veröffentlichten Verdienstzahlen sehen an sich doch recht gut aus, es hieß 55.000 im Jahr, dass ist 4.600 im Monat. Das verdienen zb Schullehrer in der höchsten Stufe, dh nach langem Studium und erst in höherem Alter

Natürlich gönne ich jedem, mehr zu verdienen oder mehr Freizeit zu haben. Wenn das nicht ruinös ist für das Unternehmen, da hat ja dann niemand was davon.

Was mich vorallem wundert, jedes Jahr wird erneut um das Gehalt gerungen, so weit so richtig. Aber immer wieder wird dabei die gegenwärtige Situation, die ja vor einem Jahr erkämpft wurde, als furchtbar, unhaltbar, ausbeuterisch etc dargestellt. Wie kann das sein, wo sie doch ein Jahr zuvor hoch begrüßt wurde?
SM ist, wenn man trotzdem lacht

"In der Liebe versinken und verlieren sich alle Widersprüche des Lebens. Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht in Widerstreit."

Rabindranath Tagore

Martin

Profi

  • »Martin« ist männlich

Beiträge: 1 271

Registrierungsdatum: 19. Juni 2007

Wohnort: Dortmund

Beruf: Selbständig

Neigung: aktiv

Familienstand: Verheiratet

  • Nachricht senden

12

Dienstag, 30. Januar 2024, 14:58

Grundschullehrer (A12) verdienen anfangs rund 4.000,- bis 5.000,- € in höchster Altersstufe. Sie sind diejenigen mit der geringsten Besoldung. Die meisten Lokführer dürften keine Beamten sein, also ist deren Bruttogehalt mit deutlich höheren Abzügen belastet.

Was den Zeitpunkt der Forderung nach kürzerer Arbeitszeit angeht, so hätten die Gewerkschaften nach Satos Argumentation niemals eine 40h-Woche erkämpfen dürfen. Und nur am Rande der Hinweis, dass wohl die Belastung durch Mehrarbeit (vulgo Überstunden) in der letzten Zeit in dieser Berufsgruppe deutlich zugenommen hat was sich bei dem idR familienunfreundlichen Job zudem im Schichtdienst doppelt negativ auswirkt.

Dr_Atmosphere

Director of Lightning Production

  • »Dr_Atmosphere« ist männlich

Beiträge: 60

Registrierungsdatum: 21. Mai 2023

Wohnort: Mittelsachsen

Beruf: Hauptlokführer

Neigung: aktiv

Familienstand: glücklicher Single

  • Nachricht senden

13

Dienstag, 30. Januar 2024, 22:55

55.000 / Jahr? Ui. Arg unrealistisch.

Ich hab jetzt meine Lohnsteuerbescheinigung für 2023 bekommen. Ergebnis: etwa 46.000 brutto, "trotz" Vollzeit, und ich bin nun wirklich auch kein Jungeisenbahner mehr und habe meine Lizenz inzwischen auch schon 20 Jahre (Eingruppierung geht gestaffelt nach Jahren in der Tätigkeit). 55.000 haben vielleicht Ausbildungs- oder Auslandslokführer (also welche, die nicht nur innerhalb von Deutschland fahren dürfen) in der höchsten Stufe, die nach glaub 30 Jahren erreicht wird (müßte ich selber erst nachgucken). Durchschnitt oder auch nur "allgemeines Niveau" ist das aber definitiv nicht.

Warum es immer auch ums Einkommen geht? Weil die tatsächlich in den Tarifverträgen unterschriebenen Laufzeiten in aller Regel etwa 2 Jahre sind; kürzer laufende Tarifverträge als 20 Monate hab ich noch keine gesehen. Ginge es nach den Arbeitgebern, wären sogar mindestens 32 Monate Laufzeit die Regel, eher noch mehr. Die Einkommenssteigerungen sind also nicht die vom Jahr zuvor, sondern schon von vor inzwischen zwei Jahren. Und wir alle wissen, was in den letzten zwei Jahren mit der Inflation losging - und wie wir alle betroffen sind; da ist das Niveau von damals inzwischen längst nicht mehr angemessen. Auch das ist ja immer wieder eine Forderung der Gewerkschaften: kürzere Laufzeiten, nicht solche ewig langen Zeiträume, bei denen niemand absehen kann, was innerhalb dieser Zeiträume passiert und in denen dann aber auch nicht nachverhandelt werden kann, sondern wo Friedenspflicht gilt.

Übrigens, kleiner Schwank am Rande wegen Inflation: die GDL schrieb schon im Herbst 2022, als die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Kraft traten, ALLE Eisenbahnunternehmen wegen Auszahlung der Inflationsprämie in Höhe von 3000 € an. Ergebnis ausnahmslos: dröhnendes Schweigen! Glaub ein oder zwei EVU zahlten einen Teilbetrag, die übergroße Mehrheit ignorierte diese Bitte der GDL allerdings eiskalt. So viel zur Wertschätzung und der Einsicht der Arbeitgeber, daß wir eben genauso die Kosten der Inflation zu fressen bekamen. Erst 2023, als die ersten Warnstreiks auftauchten, versuchten manche EVU, mit Teilbetragszahlungen "auf freiwilliger Basis" die Streikbereitschaft zu schwächen - verständlicherweise allerdings erfolglos. Freiwillig, ohne Druck, hätten wir bis heute keinen einzigen Cent gesehen.

horstlg

Geniesser

  • »horstlg« ist männlich

Beiträge: 2 812

Registrierungsdatum: 23. November 2008

Wohnort: München

Beruf: Rentner

Neigung: switch

Familienstand: es gibt da jemanden

  • Nachricht senden

14

Mittwoch, 31. Januar 2024, 00:06

Ich denke mal, dass das Streikrecht ein Grundrecht ist.
Klar passt es wenigen, wenn man auf die Bahn warten muss.
Menschen mit einer neuen Idde gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat. Mark Twain

Sato

Erleuchteter

  • »Sato« ist männlich

Beiträge: 7 929

Registrierungsdatum: 20. Februar 2008

Wohnort: BaWü

Beruf: Musiker

Neigung: aktiv

Familienstand: Verheiratet

  • Nachricht senden

15

Mittwoch, 31. Januar 2024, 07:13

Ich habe mal geschaut, wo ich Zahlen her habe. Medientechnisch gibt es eine ganze Reihe von Quellen, diese hier ist hinter keiner Paywall

Deutsche Bahn legt Gehälter offen

Wie man meiner Überschrift entnehmen kann, ist die eigentliche Quelle die Deutsche Bahn. Die Zahlen wurden von der Zeitung der GDL vorgelegt, die nicht widersprach. Diverse Gehaltsrechner sehen zwischen 35.000 und 55.000, je nach zusätzlichen Zahlungen wie Nachtschichten, Gehaltsrechner sind aber oft nicht zuverlässig.

Ja, Martin, ich meinte Grundschullehrer, da hab ich nämlich Verbindungen und da stimmt ja der Vergleich dann. Die haben Abi und recht anspruchsvolles, deutlich längeres Studium. Mir erscheint das Gehalt recht ordentlich, nichts zum so übel zu klagen, selbst wenn es etwas weniger als 55.000 ist. Wie gesagt, ich gönne jeden auch mehr, wenn es drin ist. Wenn die Forderungen ruinös sind, ist allerdings der Schaden groß, für alle. Viele Beobachter sagen, Wesselsky kämpft vor allem darum, durch erfolgreiche Streiks seine Gewerkschaft zu vergrößern.

Die erreichte 40 Std Woche kann man nicht pauschal immer wieder heran ziehen, schließlich hat das Umfeld und wirtschaftliche Bedingungen massiv verändert seit damals. Wir haben einen extremen Fachkräfte Mangel und die Bahn ist nicht Mercedes, sie erfüllt ganz andere, gesellschaftliche und nicht konsumorientierte Aufträge, zb verlässlichen Transport für Millionen Menschen, der Güter Verkehr hängt direkt mit dem Schicksal der Wirtschaft zusammen und der Umstieg auf Klimaneutralität ist dringend etc.

Letztlich kann ich es nicht wirklich beurteilen alles. Es scheint mir halt überzogen.
SM ist, wenn man trotzdem lacht

"In der Liebe versinken und verlieren sich alle Widersprüche des Lebens. Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht in Widerstreit."

Rabindranath Tagore

Badguy

Bravinator und Quoten-Böser

  • »Badguy« ist männlich
  • »Badguy« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 9 422

Registrierungsdatum: 27. Februar 2017

Wohnort: Ja

Beruf: Ja

Neigung: aktiv

Familienstand: keine Angabe

  • Nachricht senden

16

Freitag, 2. Februar 2024, 14:50

Es gibt übrigens ein ganz neues Krankheitsbild. Die Angst vor dem nächsten Lokführerstreik:

Claustrophobie
********************
Keep it simple !
********************

Horst

Wellness-Spanker

  • »Horst« ist männlich

Beiträge: 7 591

Registrierungsdatum: 24. Februar 2009

Wohnort: Lübeck

Beruf: Support

Neigung: aktiv

Familienstand: feste Partnerschaft

  • Nachricht senden

17

Sonntag, 4. Februar 2024, 12:30

Ziemlich gut fand ich den folgenden Artikel in der Zeit:
https://www.zeit.de/arbeit/2024-02/strei…komplettansicht

Diese Sichtweise eines Busfahrers scheint mir ziemlich glaubwürdig.
Die Fahrpläne seien zu eng getaktet, das Personal zu wenig. Oft führe das zu Stresssituationen für Busfahrer – und zu Unfällen. Auch deswegen streiken sie heute.

Nicht zu vergessen, der gelegentliche Vollkontakt zu den Fahrgästen der in seinen extremen Ergebnissen in den Zeitungen zu finden ist. Die Darstellung einer scheibchenweisen Verschlechterung der Arbeitsbedingungen ist glaubwürdig.

Was hierzu fehlt wäre die Sichtweise von Fahrgästen. Die aus irgendwelchen Gründen davon ausgehen, dass Fahrpläne verbindlich wären und die Schwierigkeiten damit nicht kennen.

Horst
Komm Du Schöne, komm in den Garten mit den schwarzen Rosen.

Max

Schüler

  • »Max« ist männlich
  • »Max« wurde gesperrt

Beiträge: 143

Registrierungsdatum: 25. November 2023

Wohnort: Raum BN

Beruf: Junior Consultant

Neigung: aktiv

Familienstand: es gibt da jemanden

  • Nachricht senden

18

Sonntag, 4. Februar 2024, 13:42

Nicht zu vergessen, der gelegentliche Vollkontakt zu den Fahrgästen der in seinen extremen Ergebnissen in den Zeitungen zu finden ist.
:bad:
»Max« hat folgende Datei angehängt:
  • e.jpg (109,75 kB - 7 mal heruntergeladen - zuletzt: 14. März 2024, 12:27)
"In der Luxuslimousine fährt jeder gerne mit. Aber du bauchst Menschen, die mit dir Bus fahren, wenn die Limousine liegen bleibt."

Oprah Winfrey

Christian

Prinz Valium

  • »Christian« ist männlich

Beiträge: 19 215

Registrierungsdatum: 31. Dezember 2007

Wohnort: Dortmund

Beruf: hab ich

Neigung: switch

Familienstand: Verheiratet

  • Nachricht senden

19

Sonntag, 4. Februar 2024, 13:45

@Max - Könntest du jemandem wie mir, der es nicht so mit "Bilderrätseln" hat, bitter erläutern, was dieses uns sagen soll?

Also sowohl die "Badewanne" als auch das Bild.

Max

Schüler

  • »Max« ist männlich
  • »Max« wurde gesperrt

Beiträge: 143

Registrierungsdatum: 25. November 2023

Wohnort: Raum BN

Beruf: Junior Consultant

Neigung: aktiv

Familienstand: es gibt da jemanden

  • Nachricht senden

20

Sonntag, 4. Februar 2024, 14:06

"In der Luxuslimousine fährt jeder gerne mit. Aber du bauchst Menschen, die mit dir Bus fahren, wenn die Limousine liegen bleibt."

Oprah Winfrey

Zurzeit sind neben Ihnen 6 Benutzer in diesem Thema unterwegs:

6 Besucher

Ähnliche Themen