Ich beobachte Ähnliches gerade bei manchen jungen, unerfahrenen Kollegen, die frisch von der Hochschule kommen - mir aber irgendwie den Eindruck erwecken, nur eine Rolle - nämlich die einer nicht wirklich vorhanden Reife zu spielen. Wirklich Erwachsene haben in meinen Augen durchaus auch kindliche (nicht kindische) Züge - und verstehen auch, dazu zu stehen.
Die Rollenspieler hingegen haben anscheinend Schwierigkeiten, wenn sich jemand von einer nicht in ihr oft sehr strenges Erwachsensein-Bild passenden Seite zeigt, sie schrecken zurück, wehren ab, es scheint ihnen peinlich oder dergleichen. Manche lassen sich aber auch aus der Reserve - aus ihrer Rolle locken.
Zum Erwachsen-Sein zählt aber mMn., in jeglicher Hinsicht für sich selbst sorgen zu können - und auch, kindliche Seiten nicht zu unterdrücken oder zu verleugnen sondern sie in angemessene Bahnen zu lenken, im entsprechenden Rahmen zeigen zu können. Auch das ist für mich ein elementarer Teil des Menschseins, der uns von Maschinen, die nur tumb nach Vorgabe funktionieren unterscheidet.
Kreativität ist z.B. eine Eigenschaft, die auch kindliche Neugier, Entdeckergeist und die Fähigkeit, jenseits von Schablonen und eingefahreren Bahnen zu denken, voraussetzt.