Spanking Oase

... kann man dem anderen die eigene meinung immer so ins gesicht sagen oder muss man da eher diplomatisch rangehen?

ich bin ja immer für offene und ehrliche worte...

aber darf ich meinen gegenüber deshalb wirklich als "idiot" bezeichnen?

gruß
andrea

Gewaltfreie Kommunikation kann ja schön und gut sein, ich selber bemühe mich darum....ABER Temperament ist nun auch ein Teil von mir.... manchmal da gehts nicht anders- da mach ich das HB venzchen

Es kommt sicher auf den Gegenüber an und was er einem bedeutet, hat man ihn gerne finden sich die Worte und auch die Diplomatie oft von selber ein.

Ich meine, ein Mindestmaß an Achtung sollte man seinem Gegenüber entgegen bringen - auch wenn man mit seinen Ansichten überhaupt nicht überein stimmt.
Und deshalb sollte man es vermeiden, jemandem so was an den Kopf zu werfen. Schließlich möchte man selbst doch auch nicht so betitelt werden, oder?
Man kann einem Menschen auch mit höflichen Worten deutlich sagen dass man seine Ansichten für völlig falsch hält. Das ist deswegen nicht weniger offen und auch nicht weniger ehrlich.

...in 90% aller Fälle habe ich mich sehr gut im griff, dann werde ich einfach nur ganz ruhig und setze mich hin...

aber in 10% sage ich meine meinung, setze mich dann und denke über das gesagte nach

man kann nicht immer alles runterschlucken... vllt. werde ich mit den jahren ruhiger... und ich wäge schon ab, wem ich das ins gesicht sage und wem lieber nicht...

gruß
andrea

Zitat

Original von sigi50
Man kann einem Menschen auch mit höflichen Worten deutlich sagen dass man seine Ansichten für völlig falsch hält. Das ist deswegen nicht weniger offen und auch nicht weniger ehrlich.

Hm, im Prinzip richtig!

Aber, ich habe auch schon das Gegenteil erlebt! Ich hatte mal einen Kollegen, wir Zwei, sagen wir mal, liefen oft nicht auf der selben Wellenlänge. Er hat immer wieder was gemacht, was ich nicht mochte. Ich hab es ihm oft genug im diplomatischen und/oder freundlichen Ton gesagt, das ich das so nicht mag! Es kam bei ihm nicht an! Dann ist mir einmal der Kragen geplatz und ich hab ihn in unschönster Gassensprache angepfiffen. Noch Jahre später erzählte er mir davon, das ich ihm Bescheid gestoßen hatte! Manche können es scheinbar nicht war nehmen, wenn man nicht in einem rauhen Ton sich mit ihnen unterhält! Den Schluß habe ich auf jedem Fall aus dem Vorfall gezogen!

Stimmt, Irvin, mancher braucht es etwas deutlicher, aber das kann man ja dann auf sein Verhalten beziehen und nicht unbedingt auf ihn als Person.
Es ist immer noch ein Unterschied ob ich sage: "Das was du da ständig machst, ist ne Sauerei!" oder ob ich sage:"Du bist ein Schwein!"

Ich hatte mal so ein Erlebnis, als in der Gruppe in der ich damals gearbeitet habe, bei Gruppenbesprechungen die Pünktlichkeit immer mehr den Bach runter ging. Anscheinend meinte jeder durch Zuspätkommen zeigen zu müssen wie furchtbar viel er zu tun hat.
Nachdem andere Mittel nicht geholfen haben (z.B. bin ich pünktlich gekommen, und wenn keiner da war bin ich nach 5 Minuten wieder gegangen) habe ich bei einer Gruppenbesprechung mal gesagt: "Die Pünktlichkeit hier in der Gruppe ist in letzter Zeit unter aller Sau und das stinkt mir ganz gewaltig!"
Ich war übrigens nicht der Gruppenleiter.
Im ersten Moment war es totenstill, selbst dem Gruppenleiter fiel nix ein, und dann sagte er: "Wir werden uns in Zukunft alle bemühen dass es besser wird.", und dann ging die Besprechung weiter

Und - oh Wunder! - beim nächsten mal konnte plötzlich alle pünktlich sein!

In diesem Fall habe ich den Zustand mit deutlichen Worten bezeichnet, habe aber niemanden persönlich angegriffen - und es hat funktioniert.

Der größte Gag war: Bei der bewussten Besprechung kam nachher ein Kollege auf mich zu und sagte: "Ich finde das toll, dass Sie das gesagt haben. Mich stört das auch schon lange - aber ich hätte mich das nicht getraut."
Manchmal muss eben einer "das Maul aufmachen" und dann klappt's! Aber da sollte man halt, wenn irgend möglich, Zustände oder Verhaltensweisen angreifen und nicht Personen.

Zitat

Original von Twix

Zitat

Original von silberseele
aber darf ich meinen gegenüber deshalb wirklich als "idiot" bezeichnen?

gruß
andrea

unbedingt sogar !!

Leider ist es aus diplomatischen Gründen manchmal besser doch auf andere Formulierungen auszuweichen z.b. wenn man zu dem "Idioten" in einer Abhängigkeit steht - z.B. wenn der Idiot der Arbeitgeber ist...

Ich versuche aber trotzdem so oft es geht meinen Gedanken und Meinungen freien Lauf zu lassen - alles andere gibt nur Magenbeschwerden und davon muss man pupsen *gg*

Stimme Twix zu.

Meine Chefin und ich z.B. sind zwar per "DU", aber trotzdem ist sie meine Chefin.
Allerdings wenn mir etwas nicht passt, sage ich es ihr trotzdem.
Aber natürlich nicht mit verbalen Ausdrücken.
Da kommt es eben auch auf die Formulierung an.

Guten Freunden allerdings sage ich auch schon mal :"Du Idiot" oder "Wie kann man so blöd sein"...wenn es angebracht ist.
Dies allerdings, erwarte ich auch zurück, wenn es bei mir mal angebracht sein sollte

Natürlich sollte man die Wahrheit, oder die die man dafür hält, rauslassen. Jedoch macht auch hier der Ton die Musik! Man kann seine Meinung kundtun doch sollte man seinen gegenüber immer respektieren.

...ich unterscheide ja prinzipiell...

gehts um mich persönlich, ist es mir egal...

aber - wie es in dem moment war, weshalb ich frage - wenn kinder betroffen sind, weil mir jemand die vorfahrt nimmt und fast in meinem auto steht...

dann schreie ich ihm ins gesicht, was ich davon halte und dass ich diesem "polizisten in zivil" (wenn schon dann richtig) nicht gleich noch eine gelangt habe, lag einzig daran, dass ich mich gleich wieder umgedreht habe, um nach den kindern zu sehen...

ob das nun folgen hat, weiß ich nicht...

Ungeschminkte Wahrheit kann sehr verletzen. Man kann viele Dinge auch so an sein gegenüber bringen, dass es sich nicht gedemütigt oder an die Wand gestellt fühlt.