Spanking Oase

Nun ja, auch ich habe nicht gesagt, das die Spiele 'ursächlich' sind, im Gegenteil hab ich einen Teil der psych Hintergründe ja beschrieben.

Nichts destro trotz ist das auch keine überzeugende Argumentation: erinnert mich an die Argumente zum Lesen billger Presseerzeugnisse a la Bild. Sowas wird weltweit auch von extrem vielen gelesen und hebt nicht wirklich das geistige Niveau, eher schadets, auch wenn nicht jeder den größtmöglichen Schaden davon tragen mag

Anders rum gesagt: Ich finde die Vorstellung, das 300 Millionen Menschen Gewaltexesse, Massenmord, Krieg, etc 'spielen' höflich gesagt, sehr wohl erschreckend, sorry.

Und ich bin mir ganz sicher, das es diese Menschen mehr voran brächte, wenn sich die 300 Millionen in der Zeit statt dessen mit schöpferischen, musischen oder sozialen Dingen beschäftigen. Wenn sie die Zeit nützen würden, Einfühlungsvermögen zu trainieren statt Schießreflexe, Verstehen von psychologischen, politischen und philosophischen Zusammenhängen etc,

Die paar Aushängeintellektuelle, die sowas auch mal spielen, täuschen nicht drüber hinweg, das es mW meist eine ganz bestimmte Schicht ist, diese 300 Mill....

Klar produzieren die Spiele nicht Amokläufer, aber sie 'erzeugen' auch keine tief nachdenklichen, sensitiven Menschen.

Egal, sie werden eh nie verboten werden, die Industrie ist viel zu mächtig bei den Verkaufszahlen!! Und wie hiess es im alten Rom schon: Brot und Spiele..... hat sich nicht viel getan in den 2000 Jahren....

Original von Sato

Zitat

Und ich bin mir ganz sicher, das es diese Menschen mehr voran brächte, wenn sich die 300 Millionen in der Zeit statt dessen mit schöpferischen, musischen oder sozialen Dingen beschäftigen. Wenn sie die Zeit nützen würden, Einfühlungsvermögen zu trainieren statt Schießreflexe, Verstehen von psychologischen, politischen und philosophischen Zusammenhängen etc, Die paar Aushängeintellektuelle, die sowas auch mal spielen, täuschen nicht drüber hinweg, das es mW meist eine ganz bestimmte Schicht ist, diese 300 Mill....

Schwierig, schwierig..gehören mein Mann und ich nun zu den Aushängeintellektuellen, oder zum Zockerprekariat?

Ich glaube, der Zeitfaktor spielt wie bei so Vielem, eine wichtige Rolle.
Sprich: Jemand der sich ausschließlich damit beschäftigt, sollte sich wirklich nach anderen, ausgleichenden Beschäftigungen umsehen. Andererseits wird er ja nicht umsonst so viel Zeit zum spielen haben, das geht wohl eher wenn man keine Arbeit oder Perspektive hat. Und, nunmal anders herum gedacht, vielleicht helfen so jemandem die Ego Shooter dabei, wenigstens kurzzeitig dem eigenen Depri-Loch für einige Stunden zu entfleuchen..
Dennoch denke ich, trifft diese exzessive Beschäftigung mit dieser Art von Spiel auch nur auf einen kleineren Prozentsatz zu. Oki, bei 300.000.000 Spielern trotzdem beachtlich -dennoch, ich denke der überwiegende Teil handhabt es als kleine Beschäftigung und widmet sich auch anderen Dingen. Wie alles kann man natürlich auch Computerspiele übertreiben.

Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich es genieße, gelegentlich im zweiten Weltkrieg, die Nation von bösen Nazis zu säubern, trainiere dabei meine Hand-Auge- Koordination und bin danach derart entspannt, dass ich im Hier und Jetzt in mir ruhe. :tongue: Mich regen derlei Spiele nämlich nicht auf, sondern ab. Und danach oder davor, lese ich auch gerne ein interessantes Buch. Oder streichele ein Tierkind. Zumindest für mich -kein Widerspruch. Aber ich bin ja auch nicht psychisch labil. Wäre ich aber psychisch labil, könnten mich jedoch auch einige Bücher oder das Ticken der Wanduhr in ein Loch fallen lassen.

Zitat

Klar produzieren die Spiele nicht Amokläufer, aber sie 'erzeugen' auch keine tief nachdenklichen, sensitiven Menschen.

Ne, das grade nicht- jedoch reagieren Menschen mit Aggressionen dann im Normalfall vorm PC oder einer Spielekonsole ab und nicht an Frau, Mann oder Kindern.
Wie gesagt, gewisse Spiele können vorzüglich der Entspannung dienen.
Jedenfalls bei Leuten, die keine amerikanischen Soldaten sind.

Um auf das Thema zurückzukommen, Amokläufe gab es schon immer- und es wird sie immer geben. Nur, gäbe es keine verfügbaren Waffen, dann endeten sie einfach nicht ganz so übel. Und würde man mehr und sinnige Prävention betreiben, dann kämen sie auch nicht derartig häufig vor.

Natürlich Aushänge-Intellektuellen, Charlotte. :-)

Nun ja, die Diskussion ist ohne Ende schon lang geführt, aller Argumente gewechselt - entspannen und abreagieren kann man auch anders - angefangen von sinnvollen Tätigkeiten bis zum regelmässigen Besuch des örtl Schützenvereins.........

Ich oute mich als ein Anhänger unseres recht bekannten Neurologen Manfred Spitzer. Seine u andere Forschungsergebnisse finde ich schon recht einleuchtend - und - wenn ich Kinder hätte, würde ich ihnen inzwischen das Ballern verbieten und das Fernsehen noch gleich dazu. Seine Kiddys können dafür zu viert auf hohem Niveau Hausmusik machen - und das gibts heutzutage so gut wie gar nicht mehr!!

Es gibt in seinem Buch 'Lernen' neben vielen anderen auch ein Beispiel aus USA: eine Gegend, die lange vom TV-Konsum 'verschont' war wg der geographisch schwierig zu bewältigenden Sendesituation. Die Gewalt nahm dort, nachdem endlich der TV Empfang gewährleistet wurde, exorbitant zu!

Inzwischen gibt es so viele eindeutige Forschungsergebnisse, das man die nicht mehr leichthin abtun kann, auch wenn es natürlich richtig ist, was Charlotte schreibt: die Dosis machts.


Es kann mir einfach niemand weiss machen, das Waffennarren harmlose Spinner sind, Waffen sind u bleiben Tötungsapparate.

Und ebenso kann mir niemand weiss machen, daß das sich beschäftigen von Gewaltspielen für die Menschen genauso sinnvoll ist, wie das Lesen von Literatur, erlernen eines Musikinstrumentes etc und das es keine Zusammenhänge gibt zw der Zunahme von Gewalt in unserer Gesellschaft (die natürlich mehrere Gründe hat) und der Inflation von Ballerspielen, Gewaltfilmen etc

Was sich hier leider aber auch rauskristallisiert ist die Tatsache, dass der Junge in der Schule wohl „gemobbt“ wurde! Was das heißt habe ich in der 6. Klasse am eigenen Leib erfahren! Wenn du hier als junger Mensch keinen Rückhalt hast, keine wirklichen Freunde, keine Lehrer die aufmerksam werden und du dich auch nicht an deine Eltern oder sonstige vertraute wendest, dann gehen dir einige Gedanken durch den Kopf, die du öffentlich besser nicht sagst! Es fehlt in so einem Moment nicht viel…der Zugang zu scharfen Waffen ist eines! Ich kann und will diese Tat damit nicht entschuldigen…und auch ich war mit Sicherheit damals sehr sehr weit von solchen Gedanken entfernt…aber es könnte einiges erklären, wie es zu solchen Gedankengängen kommen kann…Kinder könne grausam sein…ich habe zum Teil schlimme Erinnerungen an meine Schulzeit…

Zitat

Original von Falke

Da kann man nun wirklich einen Vorwurf installieren. Es haben wohl nicht nur die Eltern, sondern auch die Seelenklempner versagt.

was kann ein "seelenklempner" denn tun, wenn sich der patient verweigert?

warum muss eigentlich immer zuallererst ein schuldiger gesucht werden? gehen wir mir uns selbst genauso hart ins gericht?

Genau diese Diskussion bringt mich persönlich nicht weiter, das Unfassbare zu begreifen.

Ich selbst habe für mich beschlossen, es hinzunehmen und zu verdrängen.
Mag doof klingen, aber ich will keine Einzelheiten übe die Opfer wissen und nicht über den Täter. Im Moment würde es mich nur deprimieren ...

Zitat

Original von ottilie
Ich selbst habe für mich beschlossen, es hinzunehmen und zu verdrängen.
Mag doof klingen, aber ich will keine Einzelheiten übe die Opfer wissen und nicht über den Täter. Im Moment würde es mich nur deprimieren ...

Das geht mir im Moment auch so...als gestern spät noch eine Sondersendung darüber kam, musste ich wegschalten...ich konnte es einfach nicht ertragen!

@lausejunge
Nu urteile nicht zu hart. Es gibt, wie in allen Berufssparten, fähige und unfähige Leute. Ein Psychologe, Psychotherapeut kann gute Hilfe leisten, wenn der Patient dazu bereit ist sie auch anzunehmen. Tabletten können mitunter zusätzlich verordnet werden, es ist aber kein Muß.

Es ist doch nicht zu fassen, jetzt gibt es bereits Trittbrettfahrer, die sich einen üblen Scherz erlauben. Eben kam in den Nachrichten, im angrenzenden Stadtviertel gab es eine Drohung, es könne ebenfalls zu einem Amoklauf am dortigen Gymnasium kommen.

hm..gestern gab es in BaWü bereits 6 weitere Amok-Drohungen.

Das zeigt doch wohl überdeutlich, dass im Bildungssystem ganz ganz schnell was getan werden muss. Glaube nicht immer, dass es sich um dumme Scherze handelt. Eher um Rache. Auch wenn es "nur" bei Drohungen bleibt.

gerade kam mein sohn von der schule heim. heute ist da ein ehemaliger aufgetaucht, über den seit wochen gerüchte kursieren, er habe von einer "todesliste" gesprochen, die er am erstellen sei und eines tages würde er an seiner alten schule amok laufen. ich kenne ihn, er war vor jahren in einer meiner kindergruppen. ein schachgenie, ein intelligenter, sensibler - und wie dann doch leider so häufig außenseitertyp.

so weit mein sohn es mitbekam -er war der erste, der ihm am fahrradport begegnete- führte er keine waffe mit sich, lächelte ihn an und ging ruhig an ihm vorbei.

die polizei war schnell zur stelle, "voll aufgemotzt" und man nahm ihn mit zum direktor. alles weitere wird sich dort nun hoffentlich in intelligenten gesprächen klären.

es kam aber wieder ein stückchen näher für mich und meinen sohn. gestern noch hatte ich das gefühl, es ging ihm ein wenig am a... vorbei...

Zitat

Original von charlotte

Das zeigt doch wohl überdeutlich, dass im Bildungssystem ganz ganz schnell was getan werden muss.

sicher, aber nicht nur dort... meiner meinung nach, ich sagte es ja schon, spielt die berichterstattung eine nicht unerhebliche rolle...

Zitat

Original von Twix

der Bengel war seit langem in psychatrischer Behandlung. Er litt an Depressionen und wenn man den Quellen glauben mag hat die Freundin von dem labilen Bürschchen vor kurzem "Schluss" gemacht und da sind dann wohl die letzten noch vorhandenen Sicherungen durchgebrannt.

Eben WEIL der Junge depressiv war, verstehe ich das Verhalten des waffenbesitzenden Vater umso weniger.
Da lässt man doch sein Kind nicht an seine gefährlichen Waffen ran.
Schon allein aus der Befürchtung, dass der depressive Sohn sich damit etwas antun könnte.

Bei manchen aus der Berichterstattung kann man eh nur den Kopf schütteln.

Von im Kugelhagel der Polizei zusammengebrochen bis sonst was.
Denke man kann da nur einen Teil glauben von dem was in den Zeitungen und Co geschrieben steht.

Über die wahren Gründe und dem was in dem Jungen los war wird man nicht wirklich viel herausfinden können.

Mir tun alle Betroffen diese Amoklaufs leid. Denn sie werden damit lernen müssen zu leben.

Manche werden das gut schaffen, andere für den Rest ihres Lebens traumatisiert sein.

Und zum Glück gibt es auch viele gute Therapeuten. Ich z.B. sitze nie 3 Stunden da rum und werde nur mit ein paar Medikamenten weg geschickt.
Die Therapie hat mich dazu befähigt mein Leben weiter zu leben und es nicht zu beenden. Und viel besser weiterzuleben als ich das vorher konnte