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silberseele

unregistriert

1

Montag, 6. April 2009, 05:35

fehler

wahre größe zeigt sich darin, fehler verzeihen zu können - oder?

aber im moment möchte ich einen fehler nicht verzeihen... ich kann es einfach nicht!

kurz zur geschichte:

am donnerstag hat sich gegen 17.30 Uhr ein tödlicher unfall ereignet bei dem ein vater und seine tochter ums leben kamen...

ein bus war in den gegenverkehr gekommen - der fahrer wollte etwas aufheben...

wer mag kann hier lesen...

etwas aufheben wollen, ist ein fehler - dabei jemanden zu töten in meinen augen unverzeihlich...

solche unfälle geschehen tag für tag... aber... das hätte JEDEN treffen und viel schlimmer ausgehen können...

ottilie

"durchorganisierte Chaotin"

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2

Montag, 6. April 2009, 07:11

Ich kenn die Beteiligten nicht, aber jeder Unfall ist einer zuviel ... wenn er aus Leichtsinn passiert, wird aus Fassungslosigkeit schnell Wut.

Ich vermute, der Busfahrer wird sich seinen Fehler auch so schnell nicht verzeihen ... denn für ihn hat es sicherlich weitrechende KOnsequenzen. Damit meine ich nicht nur die straf- und arbeitsrechtlichen, sondern auch die psychischen.
Ein Lächeln ist ein Licht im Fenster der Seele,
ein Zeichen dafür, dass das Herz zu Hause ist.

miri

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3

Montag, 6. April 2009, 07:51

im konkreten fall: ganz sicher wird der busfahrer seines lebens so leicht nicht wieder froh... ganz sicher muss er jetzt in die gesichter der angehörigen schauen... die presse hat ihn im visier... ganz sicher wird er nie wieder in seinem fußraum etwas suchen... was ändert sich, wenn ich jetzt auch noch mit ihm böse bin...

ich mache selber viele fehler und bin froh um jeden, der sie mir(i) verzeiht. auch ich habe schon mal etwas aus dem fußraum meines autos aufgehoben...

außerdem habe ich keinen einzigen grund gefunden, der es für mich sinnvoll macht, NICHT zu verzeihen. hadern, nachtragen, rachegedanken züchten- das alles macht nur mein eigenes leben ärmer und schlägt gleichzeitig noch auf meinen magen.

manchmal brauche ich natürlich zeit, um den weg der vergebung zu gehen, aber ich entscheide mich bewusst dafür, den ersten schritt darauf zu tun und die anderen entwickeln sich dann.
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

popaddle

unregistriert

4

Montag, 6. April 2009, 07:54

ich trau mich nichts dazu zu sagen, ich selber hab schon etwas vom Fußraum aufgehoben und bin an einem Baum gelandet, es ist keinen was passiert... aber das war nur Glück, auch ich hätte jemanden verletzen oder töten können... Ich will nicht der sein der den ersten Stein wirft, den ich bin auch nicht ohne Fehler (Sünde)...

5

Montag, 6. April 2009, 09:03

Wir alle machen Fehler und hoffen dann, dass man uns vergibt.
Der Busfahrer selber wird sich nie verzeihen können, denke ich mal.
Ich weiss allerdings von einem Autounfall, bei mir hier in der Nähe,
da hat einer eine ganze Famlie totgefahren, er ist besoffen frontal
in deren Auto gekracht, die vier waren auf der Stelle tot.
Nun soll man meinen, er wäre fix und fertig, keine Spur, an nächsten Wochenende
hat er wieder gefeiert.
Ich frage mich, wie gehen die Einsatzkräfte da mit um, wenn sie Tote bergen müssen.
Wenn du allem glaubst, was du liest, tätest du besser daran, nicht zu lesen.

Autor: Mark Twain


silberseele

unregistriert

6

Montag, 6. April 2009, 09:14

...in diesem fall (mein mann war zuhause, weil der kleine geburtstag hatte und er gar nicht zum unfallort hätte vordringen können) haben die rettungskräfte noch während des einsatzes auf stumm schalten lassen...

wir haben den einsatz quasi am melder verfolgt, da mein mann in der feuerwehr treysa ist aber die bundesstraße hätte befahren müssen, um zum einsatz zu kommen...

die leute haben danach stundenlang mit trauerbegleitern und hilfskräften gesprochen...

viele der einsatzkräfte kennen wir persönlich sehr gut... gerade der tod des kindes ist ihnen sehr nahe gegangen und hält sie nachts wach...

das schürt meine wut... es ist unbewusst...

popaddle

unregistriert

7

Montag, 6. April 2009, 11:06

ich ziehe meinen Hut vor denen die es schaffen immer mit dem Wissen zu leben, im Falle des Falles an eine Unglücksstelle zu fahren und zu Helfen...! Ich bin denen allen dankbar.

tiffany

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8

Montag, 6. April 2009, 11:16

Der Vater meiner damaligen "Sandkastenfreundin" überfuhr ein Kind, dass an den Folgen den Unfalls verstarb. Der Mann galt als besonnener Autofahrer, dennoch... eine kleine Unaufmerksamkeit...

Jahrelang litt er unter seinem schwersten Fehler, wurde depressiv - und beendete sein Leben freiwillig. :( Sicher, er war der Täter - aber auch ein Opfer.
Ich sollte mir die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhls zulegen,
der muss ja auch mit jedem Arsch klar kommen! (unbekannt)

Manfred57

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9

Montag, 6. April 2009, 14:09

Ich weiß nicht ob es richtig ist, das ein Außenstehender den Busfahrer verurteilt. Keiner von uns war bei dem Unfall im Bus. Keiner von uns kann sagen, wie er in dieser Sittuation gehandelt hätte. Nur der Busfahrer kann das und er wird mit Sicherheit sein ganzes Leben unter dem Unglück leiden. Jeder von uns kann ohne es zu wollen großes Leid über andere bringen. Zu verurteilen ist dieses nur, wenn es mit Vorsatz geschieht.

Manfred
Beginne jeden Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir.

rosenengel

unregistriert

10

Montag, 6. April 2009, 15:52

Mein Ex Mann war Bahn Fahrer.

Er überfuhr vor ca 6 Jahren eine Selbstmörderin.

Ich habe hautnah erlebt wie es ihm danach ging. Wie das schlechte Gewissen (obwohl er nichts dazu konnte) ihn, und auch (zum Teil) unsere Ehe zerstörte.

Ich denke, der Bussfahrer wird sicherlich nie wieder glücklich in seinem Leben werden.

Das Schuldgefühl wird ihn immer plagen.



Auch wir machen hier und da mal etwas Unbedachtes.

Mir tut er sehr sehr leid. :(

Adara

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11

Montag, 6. April 2009, 16:51

Ich denke aber auch es ist normal, wenn man die Wut auf ihn projeziert. Er ist das einzige, was greifbar ist. Würde man ihm Auge in Auge begegnen, sähe das sicher anders aus. Unsere Gefühle sind aber auch stark Personen gebunden. Man bedauert den Tod von Freunden, von unschuldigen Kindern und ist wütend auf den Verursacher. Das Leben ist aber nicht so geradlinig und nicht immer fair, es ist nicht immer einfach jemanden nicht zu verdammen.
Am Grunde der Seele, da lebt mein Verlangen
Mich ganz hinzugeben an mein eig'nes Herz
Durch Liebe geläutert, zur Demut gefunden
Öffne ich mich tiefer für das, was ich wirklich bin

12

Montag, 6. April 2009, 19:23

Mir tut der Busfahrer auch ziemlich leid :(

Es muss schrecklich sein damit Leben zu müssen.

Wut empfinde ich nicht, mitleid dafür umso mehr.

Es ist schrecklich was passiert ist, ganz klar.

Wenn jemand allerdings ein Wochenende später wieder feiern geht, dann kann da was nicht
richtig sein. Verdrängen, ignorieren...