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21

Sonntag, 16. August 2009, 19:41

Was würdest du den empfinden wenn dein Vater verlangen würde das du ihn Sietzt?
Wie von @Esther und @Martin bereits angeführt, ist es noch gar nicht so lange her und hielt sich insondere bei der Oberschicht recht lange. Ich denke, es ist gar kein Problem, wenn man damit aufwächst. Auch ich hätte damit kein Problem gehabt.

Aber dem derzeitigen Bayerm-Trainer Minderwertigkeitskomplexe zu unterstellen, oder gar von irrrepablen Schäden bei den Kindern zu sprechen, halte ich zumindest für gewagt.

Ich finde es nach wie vor gut, auch wenn ich es nicht paktiziert habe.

Ansonsten muss ich sagen, dass ich auf ein schnelles "Du" keinen Wert lege. Insbesondere beruflich erleichtert es so manches harte Gespräch, wenn eine gewisse Distanz besteht. Ich kenne Vertragspartner z.T. über 20 Jahre und wir haben das beste Verhältnis trotz diesem oft verpönten "Sie".

charlotte

Magistra Eloquentiae

  • »charlotte« ist weiblich

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22

Montag, 17. August 2009, 15:52

Solange man mich nicht in der dritten Person anspricht, ist es mir beinahe egal, ob ich geduzt oder gesiezt werde.
Ich habe meinen Mann, als er mich durch permanentes Besserwissen geärgert hat mal einen ganzen Tag lang im Pluralis majestatis angesprochen. Erst hat er sich noch irgendwie geschmeichelt gefühlt, am Abend war er allerdings mürbe.
Ich denke, dass wir es in der heutigen Zeit eigentlich nicht mehr nötig haben, Distanz oder Respekt über Du oder Sie auszudrücken. Daher reicht es mir auch völlig, wenn man mich mit einem schlichten Du (Gottkaiserimperatorin) anspricht, wie auch ich selber überwiegend duze.
Gerade ein Blick über die Teiche verrät uns, dass andere Länder damit offenbar auch kein Problem haben, Freunde und Vorgesetzte sowie ungemochte Leute gleichermaßen anzusprechen, ohne die Person dabei zu brüskieren.
Wenn ich ein Adelsspross der Jahrhundertwede wäre, würde ich es vermutlich für das normalste auf der Welt halten, meine Eltern zu siezen. Leider stellen sich mir aus einer Malocherfamiliendynastie stammenden Frau des mittlerweile 21. Jh., derlei Fragen nicht mehr.
Wenn ich jedoch sehe, dass sich die noch ungeborene Frucht meines Leibes wider aufrichtiger Bestrebungen meinerseits zu einem ausgemachten Arschloch entwickelt, bin ich möglicherweise in 16 Jahren geneigt auf ein Sie zu insistieren. ;)

sub ria

unregistriert

23

Montag, 17. August 2009, 20:25

Innerhalb der Familie finde ich ein Sie auch unangebracht, es zeugt meines Erachtens nach eine Distanz die innerhalb der Familie unangebracht ist.
Aber ansonsten finde ich ein Sie öfter mal angebracht.
Mir ist es wichtig zum beispiel in meinem Beruf gesiezt zu werden oder auch andere zu sitzen.
Leider ist das du mittlerweile schon norm und ich finde es nicht immer angebracht.