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flagfan

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1

Dienstag, 25. August 2009, 16:24

Ein reinigendes Gewitter

In den letzten Tagen war ich irgendwie antriebslos. Schlecht gelaunt kann man nicht sagen.

Heute Morgen bin ich auf einen Wanderparkplatz im Nachbadorf gefahren um eine Stunde dem Nordic Walking zu fröhnen. In Grunde auch einfach nur, um mit mir und dem lieben Gott allein zu sein.

Der Himmel vor mir war zwar wolkenverhangen, sah aber nicht bedrohlich aus. Die schweren Gewitterwolken waren unbemerkt hinter mir.

Auf etwa der halben Strecke begann es zunächst zu Donnern, dann zu Blitzen. Als der Regen einsetzte hatte ich noch eine halbe Stunde vor mir. Aus dem Regen wurde ein stürmischer Wolkenbruch.

Und wie gings mir?, ich hatte ja noch eine halbe Stunde zu laufen. Statt Angst vor den Blitzen zu bekommen und das ich pudelnass wurde, kam mir der Gedanke, was bist du für ein Glückspilz, kannst bei diesem Wetter rumlaufenen, im Auto hast du noch eine Mütze und eine trockene Jacke und die vielen Menschen, die ans Bett gefesselt sind, können das nicht.

Meine Stimmung hellte sich von einem Moment zum anderen auf und ich erreichte, ein fröhliches Lied pfeiffend, zwischen Regen, Blitz und Donner mein Auto.

Seitdem bin ich wieder zu brauchen. :sonne:

Ist es euch auch schon mal so gegangen? :gruebel:

.

2

Dienstag, 25. August 2009, 19:43

gelegentlich habe ich auch gute Gefühle, etwa vor ein paar Tagen ein neues Körpergefühl, aber sie sind nicht immer von Dauer.

miri

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3

Dienstag, 25. August 2009, 20:03

ich kann jetzt nicht gerade sagen, dass es mit naturereignissen hand in hand geht bei mir(i), aber dass eine situation plötzlich meine schlechte laune verschwinden lässt, das kenne ich sehr wohl. das kann ganz unterschiedliches sein: ein streit, eine runde heulen, ein spankingspiel, eine gute nachricht, ein netter abend unter freunden, die mich aushalten und vorsichtig "rumdrehen", ein Gottesdienst, in dem mir(i) Gott begegnet, ein schöner sonnenuntergang, feldblumen am wegesrand... ach ja... und wenn die tage endlich "da" sind :D
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

4

Mittwoch, 26. August 2009, 01:30

Hmm, früher ging ich oft mit einem Zettel vor der Nase durch Berlin. Auf dem Zettel befanden sich Texte die ich zu lernen hatte. Ich lerne während ich gehe am besten.

Ok, der eine oder andere Zusammenstoß mit Passanten war vorprogrammiert, ebenso habe ich zu genüge Laternenpfähle geknutscht.

Am besten lernte ich jedoch immer wenn es regnete, die Buchstaben auf meinem Zettel sich langsam in Wohlgefallen auflösten. Nie war mein Kopf aufnahmebereiter als bei möglichst heftigem Regen.

Die Tropfen im Gesicht, auf dem ganzen Körper, dabei ist es vielleicht auch noch November und der Regen ist scheißkalt. Ich habe diese Spaziergänge immer geliebt. Ich war ganz allein mit mir, spürte mich in diesen Momenten immer ganz besonders. Und die Texte blieben umso mehr haften. Jedes Lied welches ich im Regen gelernt habe kann ich bis heute auswendig.

Von daher kann ich dieses Gefühl sehr gut nachvollziehen... :)

andyhank

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5

Sonntag, 30. August 2009, 20:18

Ein reinigendes Gewitter

Meine Version:

Hatte ich gestern erst. Hatte 4 geräucherte Lachsforellen für ein Abendessen gesponsert, welche bei Marianne (Freundin von Wolle) zubereitet werden sollten. Ich bekam einen Anruf: Husch, husch, Essen ist gleich fertig.
Ich also losgespurtet (natürlich noch was angezogen, also: kurze Hose, Shirt, Blumenkästen für meine Füße - grins) und raus. Wollte eigentlich zum Wagen. Es pisste aber fürchterlich. Dazu gab es hinten einen herrlichen Sonnenuntergang, denn über mir war dicke Luft und weiter hinten alles wolkenfrei. Ich also nix wie in den Garten, bei strömendem Regen, Kamera gezückt, mich auf die Bank an der Hecke gestellt und wollte knipsen. Zeigt die Kamera: Batterie wechseln…


„Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeinnnnnnnn, nicht jetzt!“

Ich also, es strömte noch immer, rein in die Werkstatt – zum Glück habe ich immer neue, aufgeladene Akkus vorrätig – Batterien gewechselt (musste erst Lampe anmachen, um zu schauen, wie rum die Batterien nun richtig reinkommen), Licht ausgemacht, Kamerafach verschlossen – wieder rausgerannt – es pisste fürchterlich – zur Bank über den nassen Rasen gerannt, mich draufgestellt, Kamera angemacht – sie fuhr hoch, sozusagen (Gott sei Dank!), Bild geschossen , zur Sicherheit gleich noch eins. Dann – es schüttete noch immer – flitzte ich zur Werkstatt und knipste im Vorüberflitzen noch die Hütte, weil die Solarlampen gerade anfingen zu leuchten. Dann legte ich die Kamera ab, verschloss die Werkstatttür (mit drei t), die ich (Trottel) noch nicht verschlossen hatte – und lief durch den Schuppen zum Auto. Ich rein, klatschnass – es quatschte etwas beim Hinsetzen – und fuhr dann die 100Meter zu Marianne, halbwegs trockenen Hauptes, sozusagen, zum Essen fassen, grins.

Zumindest hat mir dieses Gewitter die Gedanken gereinigt, indem ich den Sonnenuntergang fotografieren konnte, denn nichts ist schlimmer, als das Wissen, es nicht tun zu können, bloß weil die Kamera mal wieder streikte! Grins…