Als ich früher als Koch gearbeitet hatte, lag meiner damaligen Chefin viel an meiner Meinung und legte Wert drauf, sie auch anzuhören und – gegebenenfalls umzusetzen. Schließlich musste ich auch viel in Eigenverantwortung tun, was natürlich in der Hinsicht auch eine Art Vorteil ist, wenn man sozusagen sein eigener Chef ist. Ich war z.B. als Chefkoch in einem Kinderferienlager tätig, als Koch für die Baufirma (zu Ostzeiten gab es da einen anderen Namen dafür), die an der Ostsee Ferienhäuser baute, den Ort habe ich vergessen.
Später dann, als ich als Austauschkoch beim Flughafen Schönefeld arbeitete, lag den Leuten viel an meiner Meinung und – sie wurde auch ernstgenommen! Im Hinblick auf meine damaligen Tätigkeiten würde ich dennoch heute einiges anders machen, was bedeuten würde, dass ich heute vielleicht noch immer dort tätig wäre. Aber ich wollte zurück in die Betriebsküche in Selchow, was mir auch bewilligt wurde. Allerdings ist das eine andere Geschichte, die nicht hierher passt.
Irgendwann landete ich auf dem Bau. Der Chef dort war ein fieser Kerl und persönlich ein Arschloch. Ihm lag nichts daran, Vorschläge unterbreitet zu kriegen. Also setzte ich meine Ideen ungefragt um, bzw. ließ sie umsetzen. Ich behielt Recht – eben weil ich damit täglich arbeitete und nicht nur theoretisch damit behaftet war, wie gewisse Ingeneure, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Was dann dabei herauskommt, kann man ja oftmals sehen, wo sich Theoretiker mit Praktikern in die Quere kommen...
Erst zu Beginn meiner jetzigen Tätigkeit wurde mir wieder Wertschätzung entgegengebracht, wobei ich viele Chefs hatte. Letzterer war ein eingebildeter Schnösel, mit dem man auch nicht reden konnte. Es herrschte immer eine Kluft zwischen uns. Selbst wenn man seine Meinung sagte, wurde sie letztlich nicht anerkannt, wobei man sich danach fragte, wozu man überhaupt was sagte. Da kann man sich nur an den Kopf fassen... Mein jetziger Chef (in der Folge aller Chefwechsel) dagegen ist einfach nur Klasse. Jetzt legt man wieder Wert auf meine Meinung – was ja auch eigentlich logisch sein sollte – eben weil man mit der Materie direkt vertraut ist. Gut, der Umgangston ist noch nicht das Wahre, aber mit der Zeit... vielleicht... wird das auch noch was... Gut, untereinander können wir gut reden, aber mit fremden Menschen ist er oft ein Arschloch in meinen Augen. Wie heißt es so schön: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es wieder heraus. Scheinbar hat er das noch nicht begriffen. Nun ja, das aber nur mal nebensächlich bemerkt. Immerhin bin ich ab Mai 10 Jahre in dieser Firma tätig und da kriegt man ja auch einiges mit...