Spanking Oase

Hey,

wann ist man eigentlich ehrlich?

Ist man es, wenn man sich mit dem anderen unterhält und ihm sagt, dass irgendwas nicht passt, nicht stimmt?

Oder ist man ehrlich, wenn man im Streit mit Felsen wirft, um den anderen zu verletzen?

Ein Stückchen Wahrheit ist doch immer dabei - oder?

Ich bin mal wieder sehr schwammig, tut mir leid. Aber vllt. könnt ihr ja dennoch antworten?

Gruß
andrea

Hallo silberseele,

ich finde, dass man ehrlich ist, wenn man Jemandem sagt, wenn ihn etwas stört. Manchmal ist Ehrlichkeit wirklich schmerzhaft für den Anderen oder einen selbst, aber ich denke immer, dann weißt du wenigstens, wie du dran bist, wenn du die Wahrheit kennst. Ehrlich ist man meiner Meinung nach, wenn man zu seiner Meinung steht und sie verteidigt, auch wenn viele gegen einen sind.

Gruß Emilia

Es wurde schon vieles gesagt, dem ich so nur zustimmen kann. Ergänzen möchte ich noch, dass für mich Ehrlichkeit auch bedeutet, hinter dem zu stehen, was ich sage. Wenn alles an mir, also meine Mimik, Gestig und meine Ausstrahlung das widerspiegeln, was meine Worte formuliert haben, dann ist das ehrlich.

Klar kann Ehrlichkeit verletzen. Und auch nicht immer ist Ehrlichkeit der richtige Weg.
Ich sage nicht, dass eine Lüge besser ist, aber vielleicht ist es manchmal besser Dinge einfach so stehen zu lassen, als ehrlich zu sein.

Hier mal ein kleines Beispiel aus dem Alltag, wie es aussehen könnte, wenn man nur ehrlich ist: (ich stelle es absichtlich sehr überspitzt dar)

Stellen wir uns ein Blinddate vor...
Er (A) kommt 15 Minuten zu spät.
Sie (B) ist darüber leicht verärgert.

A: Hallo Schön, Dich zu sehen! Ich hoffe, Du bist nicht böse, dass ich zu spät komme. Leider bin ich noch in einen kurzen Stau geraten!
B:
Um ehrlich zu sein, hasse ich Unpünktlichkeit und ich finde es schon sehr ärgerlich, dass Du zu unserem ersten Date nicht pünktlich erschienen bist!

A: Wie schon gesagt: Es tut mir Leid, es war keine Absicht!
B: Ob Absicht oder nicht, es ist einfach keine Art!
A: Ok, ich nehme mir das zu Herzen und verspreche, beim nächsten Mal noch früher loszufahren!
B: Das will ich auch hoffen!
A: Na komm, es war doof, ja. Ich habe mich ja auch bereits entschuldigt! Aber schließlich habe ich Dich nicht versetzt und es kann schon mal passieren, dass unvorhergesehener Weise ein Stau dazwischen kommt! Nun dramatisier das doch nicht so!
B: Ok, lassen wir das Thema. Willst Du auch einen Kaffee trinken?
A: Nein, ich hasse Kaffee.
B: Willst Du dann vielleicht was anderes trinken?
A: Ja, ein Wasser.

Beide trinken ihre Getränke und unterhalten sich eine Weile.
Etwas später:

B: Und, sehe ich so aus, wie Du Dir mich vorgestellt hast?
A: Wenn ich ehrlich bin: Nein! Ich dachte, Du bist hübscher. Eigentlich bist Du gar nicht mein Typ.
B: Ok.... Und Du riechst unangenehm. Vielleicht solltest Du doch bei den Temperaturen ein Deo benutzen.

usw.....

Ich denke dass Ehrlichkeit grundsätzlich gut ist. Ebenso auch eine gewisse Direktheit. Allerdings (wie alles im Leben) in Maßen. Zu viel des Guten kann genau so schlimm sein, wie der Mangel daran.

Auch hat Ehrlichkeit für mich etwas mit Konsequenz zu tun- also zu seinem Wort zu stehen. Ob das jetzt im positiven, oder im negativen Sinne ist. Wenn jemand zu seinem Wort steht, nach dem handelt, was er (oder sie) vorher angekündigt hat, so ist er für mich verlässlich. Und wenn ich das Gefühl habe, mich auf jemanden verlassen zu können, so kommt er für mich auch ehrlich und authentisch rüber.

die wahrheit ist ein sehr sprödes mädchen die ehrlichkeit ihr mann,.
selten gelingt es den menschen so spröde zu sein.selten sagen sie objektiv die wahrheit.
deine wahrheit muss nicht die des andern sein,und doch ist es aus deiner sicht ehrlich.
f.g.g

wann ist man ehrlich?

wenn man sagt, was einem auf dem herzen liegt.
wenn man dies anhört und seine konsequenzen daraus zieht.

ich habe heute ehrlichkeit erfahren und handele ehrlich.
das sofa ist immer noch geil!

Ehrlich ist für mich, wenn ich die Wahrheit sage.
Wie mein Gegenüber dann damit umgeht, ist ein anderes Thema. Tatsächlich kann Ehrlichkeit oft sehr verletzen.
Ist es deshalb besser unehrlich zu sein, zu lügen?
Wichtig sicherlich, wie ich die Wahrheit an den Mann bringe. Bemüht, meine Meinung ehrlich zu sagen, ohne den anderen zu sehr zu verletzen. Oder - was bei einem Streit ja durchaus mal vorkommt - ohne jegliche Rücksicht auf die Gefühle des anderen.
Ich selbst halte es mit meiner Signatur:
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen (Voltaire).

Zu dem Thema fällt mir auch noch ein Zitat ein, das recht gut passt:
Wer die Wahrheit hören will, den sollte man vorher fragen, ob er sie ertragen kann! (Ernst Hauschka)

Mir selbst ist es auf jeden Fall immer lieber, meine Mitmenschen sind ehrlich zu mir, auch wenn`s manchmal weh tut und ich mit so mancher - ehrlich gemeinten- Kritik auf Anhieb nicht umgehen kann.

Zitat von »Ohlew«

Ehrlichkeit kann verletzen,aber auch den anderen nützen,seine Fehler einzusehen.

Ehrlichkeit kann einen rühren,wenn man gelobt und einem gedankt wird.

Ehrlichkeit kann überzeugen,wenn man dabei ist einen Fehler zu machen.

Lügen schaden nur

damit ist , finde ich, alles gesagt

Zitat von »Ohlew«

Menschen die einen etwas bedeuten,sollte man Ehrlich behandeln.

Das ist meiner Meinung nach der entscheidende Punkt. Freunden gegenüber bin ich durchaus ehrlich, auch wenn das mal unangenehm ist. Leute, die mir nicht wichtig sind, die kann ich durchaus vornherum anlächeln und hintenrum sagen "Du kannst mich mal gern haben". Da würden Auseinandersetzungen ja nichts bringen und wahrscheinlich würde der andere ja auch zu recht denken "Das geht sie doch gar nichts an, lass mich damit in Ruhe".

Also ich bin ja auch für Ehrlichkeit, aber man kann Wahrheiten auch nett verpacken und sie dem anderen nicht einfach platt um die Ohren hauen.
Das zeugt nämlich von mangeldem Fingerspitzengefühl. Siehe das Beispiel weiter oben.

Und dann gibt es noch die Lügen die keine sind. Wenn mich jemand den ich mehr vom sehen her kenne fragt wie es mir geht, dann werde ich demjenigen nicht meine ganzen Wehwechen und Probleme erzählen, sondern sagen: "Danke, ganz gut und selbst?"
Ist das dann eine Lüge?

Da gibt es einfach schon Grauzonen und es ist manchmal schwer da eine genaue Linie zu ziehen. Mal abgesehen davon, dass das was der eine als Wahrheit ansieht, vielleicht bei dem anderen gar keine ist.

Ich bin häufig ehrlich und manchmal wohl sogar zu ehrlich. Aber was soll ich machen? Wenn ich denke, dass jemand einen Fehler begeht, muss ich es ihm sagen und ebenso muss ich mir sagen lassen, wenn ich mal wieder völlig neben der Spur fahre.

Klar, es gibt Leute, die wegen meiner Ehrlichkeit den Kontakt zu mir suchen und andere, die eben darum den Kontakt zu mir abbrechen.

Beides muss man abkönnen.

Mir tuts auch weh, wenn man mir jemand sagt, ich solle mich nicht so anstellen. Auf der anderen Seite beißt man dann eben beim nächsten Mal die Zähne zusammen und gut ist es.

Mir hat neulich auch jemand gesagt, dass mich zu kennen heißt, 24 Stunden am Tag da sein zu müssen. Das hat verdammt weh getan, zumal ich diesem Menschen vertraut habe.

Aber wenns so ist, dann ist das so.

Auf der anderen Seite kann ich auch sagen, wenns mir schickt. Das muss noch lange nicht der Punkt sein, an dem andere auch aufgeben würden.

Meine Ehrlichkeit gibts auch ohne Gewehr.