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21

Freitag, 7. Mai 2010, 03:55

Ich habe jetzt echt lange drüber nachgedacht auch ob ich übrhaupt was zu diesem Thema schreiben soll.
Im Endeffekt glaub ich das ich das mittlerweile kann.
Zum einen im Rückblick auf die Vergangenheit zum anderen weil ich glaub mittlerweile soweit zu mir selbst gefunden zu haben das ich das überwunden habe.

In der Vergangenheit hatte ich diesen Gedanken mitunter schon.
Ich bin aber wohl nie an dem Punkt angekommen wo es soweit ging, daß ich das rücksichtslos hätte durchziehen können.

Was ich allerdings getan habe ist extreme Risiken einzugehen, die ich wie durch ein Wunder allerdings alle irgendwie überlebt habe.
Irgendie habe ich mir damals immer eingeredet, wenn ich bei einem Unfall oder etwas derartigem sterben würde,wäre das zumindest für mein Umfeld nicht so schlimm wie ein Selbstmord.
Rückblickend betrachtet muss ich sagen das ich nicht weiß ob diese Einschätzung richtig war.

Einer meiner Freunde sagte mir mal als wir in eine bedrohliche Situation gekommen sind das ihn das wirklich beunruhgt hätte. Er sagte damals man hätte mir angemerkt das es mir eigentlich Scheißegal war ob ich das überleben würde. Ironischerweise war das wahrscheinlich genau der Punkt warum wir aus der Situation rausgekommen sind. Auch unsere Gegenüber scheinen das gespürt zu haben und es hat Sie offensichtlich davon abgehalten anzugreifen.

Nun wie auch immer es hat lange gedauert aber all das habe ich überwunden. Der Kodex existiert nichtmehr und ich kann mittlerweile alle meine Empfindungen (mehr oder weniger leicht) akzeptieren ohne mich dafür zu schämen, zb Angst oder Trauer zu empfinden.

und ich kann auch diese Antwort auf einen Treat schreiben. Vielleicht werde ich bereuen (weil es recht tiefe Einblicke in meine Vergangenheit ermöglicht) Sie geschrieben zu haben, aber ich komme damit klar.

Was die Frage angeht. So kann ich sie nicht wirklich beantworten. Ich war dazu nie in der Lage in dieser Form. Evt habe ich glücklicherweise immer zu sehr an mein Umfeld gedacht und was das andere angeht hatte ich einfach unglaubliches Glück.
Von daher kann ich weiß ich nicht wieweit man dafür kommen muss, aber die Richtung kann ich in etwa verstehen.
Nun wie auch immer, ich bin an einem für mich recht richtigen guten Punkt angekommmen und ich fühle mich gut wo ich jetzt bin!
Aber es war ein weiter Weg.
Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich höre was ich sage?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »daVid« (7. Mai 2010, 04:01)


namie67

unregistriert

22

Freitag, 7. Mai 2010, 07:51

Um mal wieder auf das Ausgangsposting zurück zu kommen...

Verständnis hin oder her...man kann Entscheidungen anderer nicht immer nachvollziehen.

Ich weiß auch nicht recht ob ich das hier schreiben soll oder nicht...aber egal.

Als ich 14 jahre alt war, hat meine Mutter versucht sich das Leben zu nehmen...am Wochenende, auf ihrer Arbeitsstelle...sie hat den Gashahn aufgedreht und ordentlich Pillen eingeworfen.
Weil sie morgens, als ich aufwachte nicht da war, hab ich sie gesucht...und auch gefunden...wie auch immer.

Ich denke mal das eben dies bei diesem Mann, um den es in diesem Thread geht, nicht passieren soll. Er will nicht gerettet werden, nicht vorzeitig gefunden werden...also tut er es an einem Platz wo es Tage dauert bis er gefunden wird.

Stocki01

unregistriert

23

Freitag, 7. Mai 2010, 08:14

Ich zitiere hier mal miri:
"für mich bliebe es dennoch ein durch und durch unfairer egoismus, etwas,
das GAR nicht geht! wenn jemand diese erkenntnis hat, dann soll er
JETZT und IM LEBEN üben, auch einmal an sich selbst zu denken, aber
nicht die anderen belasten durch einen feigen freitod... die
entscheidung hat doch jeder selbst in der hand. "

Gehts noch??? meinst Du dass jemand der Suizid begeht nicht versucht hat im Leben zurecht zu kommen?
meinst Du wirklich derjenige denkt nur an sich? dass jemand überhaupt aus Egoismus Selbstmord begeht??
Derjenige, der soweit ist, hat die schnauze voll auf deutsch ist hilf und ratlos sieht als einzigen Ausweg nur noch seinen Tod um Andere vieleichtt sogar nicht noch mehr zu belasten, jeder Fall ist doch individuell zu betrachten und so eine Verallgemeinerung ist absolut nicht richtig!

@ Andrea wir habern gestern drüber gesprochen, ich hoffe und bete für den 31 jährigen und für dessen Angehörigen, dass er am Leben geblieben ist.
Bete vor Allem für die Seele des 31 Jährigen, dass ihm seine Fehler vergeben werden können vor Gott und von seinen Angehörigen!

miri

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24

Freitag, 7. Mai 2010, 09:15

Ich zitiere hier mal miri:
"für mich bliebe es dennoch ein durch und durch unfairer egoismus, etwas,
das GAR nicht geht! wenn jemand diese erkenntnis hat, dann soll er
JETZT und IM LEBEN üben, auch einmal an sich selbst zu denken, aber
nicht die anderen belasten durch einen feigen freitod... die
entscheidung hat doch jeder selbst in der hand. "

Gehts noch??? meinst Du dass jemand der Suizid begeht nicht versucht hat im Leben zurecht zu kommen?


ich bezog mich auf einen ganz konkreten, von avenzia geschilderten fall... lies gründlicher, bevor du ausfallend wirst... bitte :arms:
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

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25

Freitag, 7. Mai 2010, 16:53

Ich finde manchmal echt erschreckend, was einen schon zu so einem Schritt bewegen kann. Meine Mutter war Anfang November völlig fertig, weil eine ehemalige Schülerin sich in der Badewanne selbst erdrosselt hat. 19 Jahre alt. Grund war eine gescheiterte Ausbildung, die neue lief wohl auch nicht richtig, Streit mit den Schwestern. Zumindest ist mehr nicht bekannt. Sie hinterließ keinen Brief. So, wie die Mutter aber über ihre zwei anderen Töchter geredet hat, ließ schon darauf schließen, dass in der Familie größere Konflikte herrschten... (sie tat mehr oder weniger so, als wäre es weniger schlimm gewesen, wenn eine der anderen beiden tot wäre...)

Die Familie ist jetzt aus der Wohnung raus, die Mutter fand ihre Tochter selbst... das kann man dann ja kaum noch aushalten... und sind auch in Behandlung. Sie war nahe dran der Tochter zu folgen, egal, was aus den anderen zwei Kindern wird.

Meine Mutter hat echt lange daran geknabbert und trägt auch jetzt noch ein Foto der Schülerin in ihrer Tasche bei sich.

Damals, in der 8. Klasse habe ich das auch durch meine beste Freundin miterlebt. Auch da waren es keine offensichtlich sichtbaren Gründe. Sie konnte gerettet werden und war dann auch ein Jahr in einer geschlossenen Anstalt. Inzwischen ist sie scheinbar wieder voll im Leben angekommen, aber wir haben schon 8 Jahre keinen Kontakt mehr, ich nehme an ich erinnere sie an eine Zeit, an die sie nicht zurück denken möchte.
Am Grunde der Seele, da lebt mein Verlangen
Mich ganz hinzugeben an mein eig'nes Herz
Durch Liebe geläutert, zur Demut gefunden
Öffne ich mich tiefer für das, was ich wirklich bin

silberSeele

unregistriert

26

Montag, 17. Mai 2010, 08:52

Der Krimi hat ein Ende.

Am Samstag gegen 12.30 Uhr ging ein Anruf bei der Polizeidirektion ein. Auf dem Silbersee trieb eine Leiche.

Er wurde geborgen. Nach erster Untersuchung handelt es sich um den, seit 01.Mai Verschwundenen.

Eine Gemeinde atmet auf.

Nicht wegen der Selbsttötung, die aufgrund einer Schnittverletzung unterhalb der rechten Hand anzunehmen ist.

NEIN!!!

Einfach deshalb, weil der Silbersee und die Umgebung ein beliebtes Ferienziel ist.

Bei allem Mitgefühl, das ich für die Hinterbliebenen und Freunde aufbringen kann, fehlt mir nach wie vor das Verständnis für die Tat.

Gruß
Andrea