Spanking Oase

Hier nur ein paar billige Fakten von Wikipedia zu Isar 1:

Zitat

* 1981: Stillstand von Block 1 wegen Werkstoffwechsel von Rohrleitungen
* 1988: An 4 Ventilen in Block 1 werden leichte Beschädigungen durch Knallgasexplosionen festgestellt
* 1991: Instabilität des Reaktorblocks 1 (Führte zu einer Schnellabschaltung des Reaktors.)
* Für Block 2 wurden in den Jahren 1998 bis 2005 17 kleinere Betriebsabweichungen gemeldet.
* 2003 und 2006: Aufgrund der Hitzewelle im August 2003 und im Juli 2006 musste die Leistung von Isar 1 reduziert werden, um die Temperatur der Isar nicht über die zum Gewässerschutz festgelegte Temperatur von 25 °C steigen zu lassen, da die Zellenkühlanlage damals nur für etwa 60 % der Anlagenleistung ausgelegt war.
* Februar 2010: Nachdem sich im Reaktor von Block 1 zwei undichte Brennelemente befanden, wurde dieser abgeschaltet, um diese vorsorglich zu tauschen, bevor die Radioaktivität im Wasserkreislauf ansteigt. Am 12. Februar ging der Reaktor wieder ans Netz.

Am 30. März 1988 stürzte nur 2 km vor dem Kraftwerkskomplex südöstlich von Ohu ein Mirage-Kampfflugzeug in einen Wald. Der Vorfall löste eine Diskussion über die Sicherheit von Kernkraftwerken bei Flugzeugabstürzen aus.

Ich stand in der letzten Woche trotz gesundheitlicher Probleme an vordester Front auf der Demo in München.

Es war der Wahnsinn, mindestens 50.000 Aktivisten standen Hand in Hand auf den Straßen. Eine Demo in der Größenordnung habe ich bis dato noch nicht miterlebt (und ich war schon woanders aktiv). Vom Senioren bis zum Kleinkind war alles dabei.

Ich hatte mich nicht angemeldet, traf jedoch schnell auf ein paar Parteigenossen. Bis Ende des Jahres bin ich noch mindestens Deutsche und parteiangehörig (bis mein Verfahren auf Staatenlosigkeit verhandelt wird), von daher lag nichts näher als mit den Genossen die rote Flagge zu schwenken.

Es folgten diverse Interwiews mit fiesen Medien, deren Fragen waren allerdings mehr als blöde: "Was machen sie wenn die Kernkraftwerke abgestellt werden, lassen sie ihren Hamster im Rad laufen um Strom zu bekommen?".... *ächz*

Ich beziehe Ökostrom, nur um doofen Fragen vorzubeugen. 60% Sonne, 30% Wasser und 10% Wind, kann gerne meine Stromabrechnung einstellen. Ich handle konsequent.

Und ich halte keinen Hamster!

Ich freue mich jedenfalls noch heute über diesen Erfolg bei der Demo (wir waren in der Tagesschau).


Stutti21, Anti-Atom.... Wahnsinn. Deutschland geht endlich mal wieder auf die Straße! Ich freu mich!

Zitat von »Esther«

Stutti21, Anti-Atom.... Wahnsinn. Deutschland geht endlich mal wieder auf die Straße! Ich freu mich!

Japp, und das ist auch gut so - lange genug hat's ja auch gedauert!

... und Hut ab, Ester!! :thumbsup:

Zitat von »Esther«

Ich handle konsequent.

Ich auch, aber pro.

Ich oute mich mal als Gegner eines überstürzten Atom-Ausstieges.

Und zwar aus folgenden Gründen:

- Wir brauchen Strom und bei vielen Menschen herrscht die Denke vor, daß der Strom einfach aus der Steckdose kommt.
Und als Industrienation, die kaum eigene Naturressourcen hat, sind wir darauf angewiesen, zu produzieren und Know-How und Fortschritt voranzutreiben um nicht irgendwann zum Entwicklungsland zurückzufallen. Das heißt auch: hoher Energiebedarf.

- Die alternative Energiegewinnung ist noch lange nicht soweit, ganz Deutschland mit ausreichend Energie versorgen zu können. So wird z.B. der Aufbau von Offshore-Windparks länger dauern, als zunächst angekündigt, es gibt mittlerweile sogar erhebliche Zweifel an deren technischer Realisierbarkeit,
Und kurioserweise demonstrieren auch wieder Bürgerinitativen gegen Windgeneratoren, weil sie die Landschaft verschandeln oder den Tourismus beeinträchtigen würden. Es kann also noch länger dauern, bis sich die Leute einig werden, was sie denn eigentlich wollen.

- Radioaktiver Müll ist ein lokal sehr eng begrenztes Problem. CO2 hingegen verteilt sich um die ganze Welt, wird alle und viele Generationen nach uns belasten.

- Ebenso ist die Verschwendung von Ressourcen wie Öl oder Kohle, die ja auch Grundlage für Medikamente, Kunststoffe und viele andere wichtige Dinge sind zum Stromerzeugen oder Heizen ein Problem, das die ganze Menschheit über viele Generationen belasten wird.

- Ja - die Folgen eines Reaktorunfalls sind wesentlich gravierender, als wenn z.B. ein Kohlekraftwerk "durchgehen" würde. Die anfangs zitierten Wartungsarbeiten, die Reaktionen auf Abweichungen und Betriebsstörungen sehe ich als Ingenieur aber als Zeichen eines sehr verantwortungsbewußten Umgangs mit einer heiklen Technik - nicht als Schlamperei, Dilettantismus oder dergleichen.