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tiffany

glückliches Huhn

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1

Sonntag, 6. Februar 2011, 09:10

Anspruchsdenken, ungesunder Egoismus

So, wo ist die Grenze zw. gesundem und bereits ungesundem Egoismus? Ich befürchte, dass es dafür keinen allgemeingültigen Indikator gibt, weil jeder für sich vermutlich denkt, sein Egoismus wäre im Normbereich.

Mir widerstrebt einfach auch dieses Anspruchsdenken von manchen Menschen, wie ich es kürzlich in einer Arztpraxis miterlebt hatte.
`Ne Frau wollte ein Medikament in der größten Verpackung (nennt sich N3) und sich nicht mit einer kleineren zufrieden geben. Ich würde ja nichts sagen, wenn es sich um ein Präparat gehandelt hätte, bei dem eine Dauereinnahme geplant ist. Das Argument der Patientin war: "Ich habe all die Jahre in die Krankenkasse einbezahlt, mir steht eine Großpackung zu!". So verhält es sich in vielen Bereichen, weitere Beispiele erspare ich euch. ;)

Jeder von uns muß in heutiger Zeit a bisserl egoistisch sein, aber da ist wieder meine Frage nach dem ungesunden Egoismus. Bitte Meinungen dazu... *wissen will*
Ich sollte mir die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhls zulegen,
der muss ja auch mit jedem Arsch klar kommen! (unbekannt)

Ohlew

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2

Sonntag, 6. Februar 2011, 09:32

Diese Frage beantworte ich Dir mal ganz allgemein,so wie ich das sehe.

Egoismus und Anspruchsdenken,ist bei uns in Deutschland ganz groß geschrieben.

Wer bei uns nicht so reagiert und denkt,stellt sehr schnell fest,daß er nicht weit kommt und immer nur zurücksteckt.

Daher kann man nicht erklären was gesund und ungesunder Egoismus ist.

Wenn man sich durchschlagen muß in gewissen Situationen,steht der Egoismus ganz weit oben

Im privaten Berreich brauche ich diesen Egoismus eher nicht.
Unser Oasenmitglied Ohlew (*29.06.1958) ist am 27.10.2012 verstorben.
Das Oasenteam

3

Sonntag, 6. Februar 2011, 09:38

Auch ich bin Egoistisch, vielleicht sogar manchmal etwas zu sehr...also schon "ungesund"...

Vor kurzem hatte ich ein Gespräch, indirekt ging es um meinen Egoismus. Ich fragte, ob ein Leben nur aus Rücksicht besteht, Rücksicht auf andere.
Die Antwort fand ich richtig gut."Man sollte die Opfer dabei klein halten."
Also erstmal überlegen, was will ich damit erreichen, für mich...und auf der anderen Seite, was bedeutet es für andere.

Oft brauchen wir jemand, der uns zeigt...hee, du schießt über's Ziel hinaus.

Ich will damit sagen, nicht immer ist es uns bewußt, wenn der eigene Egoismus in ein ungesundes Maß übergeht.

ottilie

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4

Sonntag, 6. Februar 2011, 09:58

Ich werfe noch eines weiteres Problem in den Raum: zu wenig Egoismus.

Bis vor ein paar Jahren war ich selten einmal egoistisch, mittlerweil wäge ich genau ab, was für mich besser ist und wo ein NEIN angebracht ist. Sicher schieße ich auch da mal übers Ziel hinaus und ich werde zu egoistisch. Aber alles in allem denke ich, ist ein gesundes Maß an Egoismus wichtig.
Ein Lächeln ist ein Licht im Fenster der Seele,
ein Zeichen dafür, dass das Herz zu Hause ist.

silberSeele

unregistriert

5

Sonntag, 6. Februar 2011, 10:20

Ich stecke ganz gern mal zurück, wenn es anderen weiterhilft. Klar, manchmal denke ich sicher zu wenig an mich aber in bestimmten Bereichen mache ich mich dann auch wieder für mich stark.

Ich würde jetzt auch nicht unbedingt behaupten, dass es ICH-Menschen in meiner Umgebung gibt. Eigentlich interessiert mich in dieser Beziehung ja auch nur das direkte Umfeld.

Von daher.

Und ungesunder Egoismus hat sicherlich auch iwo seine Wurzeln. Es muss also einen Grund geben, warum die Menschen so sind, wie sie sind.

Und beim Beispiel Arzt: Was sich manche da so rausnehmen, da spare ich mir lieber jeden Kommentar. Hatte das am Dienstag bei der Blutabnahme. Da kam eine Frau rein und sagte, sie wäre für halb acht bestellt gewesen und wollte den älteren Herrn, der gerade Blut abgenommen bekam am liebsten vom Stuhl reißen. Darauf sagte die Schwester leicht lächelnd: Kann nicht sein, fürs Blutabnehmen vergeben wir keine Termine.

tiffany

glückliches Huhn

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6

Sonntag, 6. Februar 2011, 12:26

Ich stecke ganz gern mal zurück, wenn es anderen weiterhilft. Klar, manchmal denke ich sicher zu wenig an mich aber in bestimmten Bereichen mache ich mich dann auch wieder für mich stark.

seelchen, mit deinen Worten kann ich mich identifizieren. Ich selbst muß nicht immer die Erste sein, mir gibt es manchmal mehr, wenn es anderen gutgeht.

ottilie sprach es an, zu wenig Egoismus, das ist sicher ebenfalls ein Problem. Ich mußte im Laufe meines Lebens auch erst lernen, meine Ansprüche zu stellen und sie ggf. zu verteidigen.
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Horst

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7

Sonntag, 6. Februar 2011, 13:04

Hallo Tiffany,

was hat sich deiner Meinung nach allgemein geändert?
Meiner Ansicht nach sind die Leute heute nur ehrlicher mit ihren Interessen.

Grüße
Horst
Komm Du Schöne, komm in den Garten mit den schwarzen Rosen.

Michael8

unregistriert

8

Sonntag, 6. Februar 2011, 22:33

Ich suche die Gesellschaft von selbstbewussten, aber nicht egozentrischen oder egoistischen Menschen. Solche Leute mögen bestenfalls durch Brillanz bestechen, aber auf die Dauer sind sie mir langweilig, weil es nur um sie selbst geht. Seit ich im Ruhestand bin, kann ich mir den Luxus leisten, Egoisten auf Distanz zu halten.

Und da dieser Bekanntenkreis mich so annimmt, denke ich, dass auch ich nicht von übertriebener Selbstsucht beherrscht werde.

Wo die Grenze liegt, kann ich nicht definieren, tiffy, aber ich glaube, mich auf meine Urteilskraft verlassen zu können. Und den meisten von euch wird es ähnlich gehen.

Zweifellos hat die Akzeptanz von Selbstsucht in den letzten Jahren zugenommen. Die früheren Ideale von Gleichheit und Verteilungsgerechtigkeit, die die soziale Marktwirtschaft prägten, werden immer mehr verdrängt von der Apologie eines rüden Sozialdarwinismus, bei dem allein Leistung und Erfolg zählen. Dass dabei die Werte des Humanismus und des Christentums der Bergpredigt über Bord gehen, ist klar. Ich behaupte sogar, dass wir uns mitten in einer moralischen Wende befinden. Mir macht das Angst!

tiffany

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9

Montag, 7. Februar 2011, 07:30

@Horst
Mit Ehrlichkeit hat es meines Erachtens nichts zu tun. Wenn ich mir silberseeles Beispiel mit der Frau beim Doc ansehe... für wie wichtig hielt sich die Patientin? Gesunder Egoismus wäre wohl gewesen, wenn sie gesagt hätte, ich habe einen Termin und möchte in einer gewissen Zeitspanne dran kommen. So war der Auftritt mehr "Hoppla, hier komm ich und bin wichtig!"

Insgesamt sehe ich es so, dass die Menschen immer mehr ihr eigenes Ich ins Zentrum stellen und sich ohne große Scheu Vorteile sichern wollen. Sicher, ich muß auch an mich denken und kann nicht selbstlos durchs Leben gehen, aber eine übersteigerte Ich-Bezogenheit kann ich eben nicht leiden.
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bittersuess

unregistriert

10

Montag, 7. Februar 2011, 09:34

kommt darauf an, meist geht es dabei nicht um mich!

unsere Tochter zb hat im TAKKO ihr ein wöchiges Schulpraktikum gemacht, ihr freundin zeitgleich in einem anderen TAKKO laden.

Unsere Tochter hätte sich schon gefreut wenn man ihr zm Abschluss mal anständig auf wiedersehen gesagt hätte, während die Freundin ein Kettchen und einen 25,- € Gutschein bekommen hat :(

Da musste ich jetzt leider mal "egoistisch" sein und den Konzern anschreiben wie das sein kann dass die Kid's so unterschiedlich behandelt werden!

Oder vor einer Woche im Kaufland, ein alter Herr vor mir geht zum EC Automaten in der Vorhalle und fällt ganz böse über den dort zusammengelegten Teppich.
Sein Sohn und ich haben ihn sofort wieder auf die Beine gestellt, der Mann sah heftig aus, ist wie ein Stein direkt aufs Gesicht gefallen und hatte einige Platzwunden die bluteten.

ICH hätte wäre es mein Angehöriger gewesen den Geschäftsleiter sofort sprechen wollen!
Der Sohn war aber auch ein eher unbeholfener Typ, den musste ich erst einge Male Richtung Info scheuchen damit der überhaupt den Mund dazu auf macht.

Der Teppich kam weg und er bekam ein Pflaster drauf gedrückt, ich hätte es schon für angebracht gehalten den Mann mal zu einem Kaffee im Bistro einzuladen oder sonst was!


Heut morgen war ich wieder dort einkaufen und was liegt schon wieder dort? Der scheiß Teppich, ratet mal wo ich heute schon angerufen habe *gg*

ich werde "egoistisch" wenn es um Abzocke oder einfach um Ungerechtigkeiten geht, ansonsten so für mich selber will ich nix :D

bittersuess

unregistriert

11

Montag, 7. Februar 2011, 12:04

*gg*

muss ich noch schnell nachschießen :D

Gerade hat eine suuuuuper freundliche TAKKO mitarbeiterin angerufen, unsere Tochter möchte doch heute mittag noch mal vorbei kommen, sie haben doch glatt vergessen ihr den Gutschein zu geben :D :D :D :D

Ist das nu egoistisch?????

Da wird sie sich freuen, hat ja auch eine Woche hart gearbeitet!

silberSeele

unregistriert

12

Montag, 7. Februar 2011, 13:08

egoismus is was anderes... bei dir gehts um wertschätzung... und da finde ich dein verhalten absolut richtig

egoismus ist einfach, wenn die leute nur an sich denken... frei nach dem motto "wie komme ich am besten mit dem arsch an die wand"

entschuldigt die wortwahl...

miri

subDominante

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13

Montag, 7. Februar 2011, 13:26

ich lese zu oft : "ich muss auch mal an mich denken"... habe eigentlich das gefühl, das haben wir alle schon ganz gut gelernt, aber es klingt so gut, als ausrede... wenn jemand anders handelt, fällt das hingegen schon wieder richtig auf, und ich finde das toll1!
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

14

Montag, 7. Februar 2011, 14:33

Ich höre den Satz, mehr egoistisch sein zu müssen, auch weit öfter als das Gegenteil. Leider erlebe ich es genauso.
Da sind mir offen egoistische Menschen irgendwie lieber.

Ich für mich versuche so wenig wie möglich egoistisch zu sein...

Horst

Wellness-Spanker

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15

Montag, 7. Februar 2011, 21:37


Wenn ich mir silberseeles Beispiel mit der Frau beim Doc ansehe... für wie wichtig hielt sich die Patientin? Gesunder Egoismus wäre wohl gewesen, wenn sie gesagt hätte, ich habe einen Termin und möchte in einer gewissen Zeitspanne dran kommen. So war der Auftritt mehr "Hoppla, hier komm ich und bin wichtig!"

Hallo Tiffy,

eine Frau hat gelogen um sich Vorteile zu verschaffen. Ich kann darin nichts sehen was auf die heutige Zeit begrenzt ist. Die Leute haben schon immer versucht sich gegenseitig über den Tisch zu ziehen. Das ist ihre Schuld und die derjenigen, die sie gewähren lassen.

Hast Du bisher in einer anderen Welt gelebt als ich?

Horst
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tiffany

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16

Dienstag, 8. Februar 2011, 10:13

Nö, meine Welt ist identisch mit der deinigen, auch wenn speziell in Bayern manchmal die Uhren anders gehen. :) Es gab schon immer egoistische Menschen verschiedenster Ausprägung, sie werden auch nicht aussterben. Je älter ich werde, umso weniger finde ich jedoch Gefallen daran, mich mit solchen Leuten auseinanderzusetzen bzw. deren Egoismus zulassen.

Kleines Beispiel von gestern: Wir waren wieder in Kitzbühel, weit oben in einer Berggaststätte, die Sonne schien, viele Skifahrer waren auf den Beinen und nur noch ein paar Tische draußen an der geschützten Hauswand des Lokals frei. Da wir zeitig unterwegs waren, ergatterten wir zwei dieser begehrten Plätzchen. Neben uns war ein Tisch reserviert, was ein hinzukommendes Pärchen nicht die Bohne interessierte, sie setzten sich ungeniert, drehten das Schild zur Seite und ließen sich nur mit Mühe von der Servicekraft dazu bringen, den Platz freizugeben. Eine Alternative lehnten sie ab, sie wollten partout ihr vermeintliches Recht durchsetzen. Für mich ist das Egoismus.

Keine Frage, ich sage nicht, dass ich völlig frei von egoistischem Verhalten bin, ich trage schließlich keinen Heiligenschein. Aber ich versuche eben, mir immer vor Augen zu halten, ob es nicht auch anders ginge, diese Ellbogenmentalität gefällt mir eben nicht.
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bittersuess

unregistriert

17

Dienstag, 8. Februar 2011, 12:18

@ tiffy


asozial so was, da beginnt bei mir schon das Fremdschämen :rolleyes:

18

Sonntag, 11. September 2011, 10:58

Ich musste erst so etwas wie gesunden Egoismus lernen, auch ab und an einmal an mich zu denken und mich eben nicht nur nach dem zu richten, was andere von mir erwarten. Das war alles andere als einfach, tut mir aber gut.
Beispiel: Mein Nachbar - eine Zeit lang ging es ihm wirklich nicht gut, und da war es durchaus ok, wenn er auch mal noch um 23 Uhr oder so angeklopft hat. Inzwischen geht es ihm aber nur noch um Gesellschaft, vertreiben der Langeweile. Früher hätte ich mir, wenn er zu so später Stunde geklingelt hätte, gedacht: Der arme Kerl ist halt so schrecklich einsam...
Inzwischen sage ich klar: Es geht einfach nicht, dass du zu so einer Uhrzeit bei mir anklopfts oder klingelst, und dass du bei mir noch Licht siehst heißt noch lange nicht, dass ich besuchbar bin. Ich will meinen Tag in Ruhe ausklingen lassen, will vielleicht noch ein bisschen fernsehen oder lesen. Zumal er grad nicht arbeitet. Wenn er was will, soll er nachmittags oder am frühen Abend kommen, und wenn ich keine Lust habe, gebe ich zu, dass mir dann ziemlich egal ist, ob er ein einsamer Mensch ist oder nicht, dann sage ich einfach: Jetzt geht es nicht! Ich brauche nicht so viel Gesellschaft, und mein Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung ist mir wichtiger, schon allein weil ich weiß, dass ein Mangel daran bei mir fatale Folgen haben kann (Burnout-Gefahr, spielen auch private Faktoren mit). Ich muss mich nicht mit anderen Menschen umgehen, wenn es mir nicht gut tut, aber wenn ich wirklich gebraucht werden, wenn es jemandem schlecht geht, dann bin ich da, auch nach 23 Uhr, auch nach Mitternacht, auch morgens um 4:00 Uhr, aber eben nur dann, ansonsten kommt es darauf an, ob ich selbst Lust habe, mit jemandem Zeit zu verbringen, ich bin keine Anti-Langeweile-Dienstleisterin.
Darüber können andere auch denken, wie sie wollen, mir ist das herzlich egal, denn ich schaue, dass ich so lebe, dass ich damit glücklich bin, und dazu gehört auch, in manchen Belangen egoistisch zu sein, in anderen bin ich es nicht.

Ich habe auch meine falsche Zurückhaltunge aufgegeben. Ich versuche, andere nicht zu verurteilen, und jeder soll nach seiner Facon glücklich werden, aber es gibt Dinge, die braucht man nicht in mein persönliches Umfeld tragen. Mein Nachbar hat beispielsweise eine Schreckschusswaffe - nicht Schlimmes, aber ich mag keine Waffen, und ganz gleich ob das Ding scharf ist oder nicht, selbst wenn es nur eine Atrappe wäre, will ich sowas nicht in meiner Wohnung habe. Früher hätte ich mich innerlich geärgert, aber nichts gesagt. Inzwischen ist das anders, und ich bin dann auch nicht gerade zurückhaltend, sprich ich habe ihm gesagt, wenn er das nächste Mal sowas in meine Wohnung mitbringt, kann er sofort wieder gehen, das kommt mir nicht ins Haus. Kann er nicht nachvollziehen, ist aber nicht mein Problem. Es ist meine Wohnung, für mich gilt der Spruch "My home is my castle" durchaus, und wenn ich das da nicht haben will, will ich das da nicht haben, Punkt.

Ich drängle mich aber nirgends vor. Ich spiele meine Privatpatientenbonuskarte beim Arzt nicht aus, sprich ich würde nie sagen: Ich bin privat versichert, ich will früher dran (gut, es heißt, man solle niemals nie sagen, vielleicht wenn ich vor Schmerzen fast zusammenbreche, das wäre natürlich denkbar) oder dergleichen, ich würde einen Freund, dem es schlecht geht, niemals abweisen und wenn es nicht ganz und gar ungünstig ist, übernehme ich auch bei ehrenamtlichen Tätigkeiten gerne mal ein wenig was zusätzlich - so lange ich nicht das Gefühl habe, meine Hilfsbereitschaft wird ausgenutzt. Ich bin gerne da, was ich aber nicht mehr mache ist mich für andere abstrampeln, um gemocht zu werden. Inzwischen mag ich mich selbst genug, um das nicht mehr nötig zu haben.

bittersuess

unregistriert

19

Montag, 12. September 2011, 19:36

ich lerne das immer mehr und das tut mir richtig gut.
früher hätte ich nichts und niemanden abgewiesen, heute kann ich offen sagen nö heut nicht ich hab heut eigene Probleme.

Vor einigen Jahren als es mir richtig schlecht ging kam von meinen Eltern nur dummes Gelaber, von wegen naja jeder hat sein Kreuz zu tragen.
Daran halte ich mich heut und schlepp mich nicht mehr doof und dämlich an der Last anderer, wobei ich sagen muss oft oder zu 99 Prozent haben die größten Jammerlappen einfach nichts besseres zu tun.

Ich habe genug Abwechslung in meiner Familie, schlag mir da gern die nächte mit Gesprächen um die Ohren uvm. wenn ich die Aufgabe richtig erfüllen will geht da ehrlich gesagt auch so ziemlich alles an Kraft drauf.

Lieber eine handvoll Dinge mit herz und aller Kraft erledigen, als ständig versuchen die WElt zu retten und dabei selber total auf der Strecke bleiben! :bier:

20

Montag, 12. September 2011, 19:41

Retten will ich die Welt schon lange nicht mehr, aber verbessern, und das kann ich auch im Kleinen, weil ich denke, dass jedes Lächeln und jedes freundliche Wort die Welt ein wenig besser macht. Und glücklichen Menschen fällt es leichter zu lächeln und freundlich zu sein, ergo muss ich erst einmal dafür sorgen, dass ich ein glücklicher Mensch bin, wie auch immer das gehen mag. Ich bin gerne verfügbar, aber nicht immer, umgekehrt erwarte ich auch nicht von anderen dass sie immer und jederzeit für mich da sind, jeder hat schließlich eigene Probleme.

Wofür ich viel anfälliger bin als für übersteigerten Egoismus ist übrigens Arroganz/Überheblichkeit, zumindest innerlich, glücklicherweise habe ich mich meist so im Griff, dass ich meine Gedanken nicht nach außen lasse. Ich muss ein bisschen aufpassen, dass ich von meinem früher null und nichtigen Selbstwertgefühl nicht ins andere Extrem übergehe, aber mit ein wenig Selbstbeobachtung ist ja schon mal ein Anfang gemacht ;)