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miri

subDominante

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1

Donnerstag, 17. Februar 2011, 09:31

Ohne Fleiss keinen Preis

eine mutter macht von sich reden, Amy Chua, amerikanische juraprofessorin chinesischer abstammung schreibt in ihrem buch "Die Mutter des Erfolgs": „Zwingt die Kinder zu ihrem Glück, sie werden es euch danken!” und "Die lasche Weichei-Pädagogik des Westens ist gescheitert."

wie steht ihr dazu? haben wir westler in den vergangenen 40 jahren alles falsch gemacht und werden die rechnung präsentiert bekommen? ist drill wieder angesagt und auch dringend erforderlich?

ich bin gespannt auf eine -sicher kontroverse- diskussion.
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

avenZia

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2

Donnerstag, 17. Februar 2011, 10:05

Die Frage ist, ob es denn zwingend notwendig ist, dass wir unsere Kinder zum ganz großen Erfolg führen.

Was ich als Musiklehrer und Erzieherin dazu sagen kann ist, dass es seit Jahren immer mehr eine Tendenz gibt, dass Eltern die Verantwortung für ihre Kinder bzw deren Förderung einfach abschieben. Man meldet das Kind zum Unterricht an, aber das scheint es dann auch schon gewesen zu sein. Ich muss permanent betteln, dass man das im Unterricht gelernte mit dem Kind dann bitte auch übt und vertieft. Oft höre ich Antworten wie " Er/sie will das aber nicht" und dann macht man es halt einfach nicht oder auch "Nein, lieber nicht, es soll ja Spaß machen und wenn es nicht klappt erlebt er/sie immer so schnell Niederlagen und lässt es dann ganz".
Meiner Meinung nach muss man Kinder führen und begleiten. Viele Kinder geben sehr schnell auf und kommen gegen Widerstände nicht an.
Es ist meiner Meinung nach eine Frage der Zeit. Viele Mütter haben keine Zeit oder einfach keine Lust sich täglich mit ihrem Kind hinzusetzen und etwas zu üben oder mehrmals täglich zu diskutieren, was denn nun gemacht werden muss. Man will seinen Kindern die größtmöglichste Freiheit lassen und dabei hat man die größtmöglichste Ruhe für sich selbst in seinem Leben.

Methoden wir die von Frau Chua beschrieben, ( Kuscheltiere verbrennen oder es anzudrohen) halte ich zwar für ganz und gar daneben ( ein Kuscheltier kann auch Helfer sein, wenn man z.B. beim Üben nicht mehr weiterkommt ) aber eine klare Ansage im Sinne von " Erst machst du deine Hausaufgaben fertig und übst noch ne viertel Stunde und dann kannst du mit deinen Freunden raus, sollte doch ganz normal sein.
Unterwerfung ist das höchste Maß der Leidenschaft. Geboren aus der Liebe,
entstanden aus dem Vertrauen, erblüht sie im Einklang mit Demut, Gehorsam und Respekt...dem gegenüber, der die ihm zu Füssen gelegte Seele auf Händen trägt.
(unbekannt)


3

Donnerstag, 17. Februar 2011, 10:20

Die Kids haben auch zu viele Hobbys, unsere nichte zum Beispiel.
zweimal die Woche Sport, zweimal reiten und noch andere Sachen,
da muss ja was zu kurz kommen. Die Kinder haben doch gar nicht
mehr die Ruhe um zu üben.
Wenn du allem glaubst, was du liest, tätest du besser daran, nicht zu lesen.

Autor: Mark Twain


4

Donnerstag, 17. Februar 2011, 10:36

Ich finde nicht, dass Drill angesagter werden sollte! Kuscheltiere verbrennen ist in meinen Augen absolut barbarisch und ist für mich Misshandlung.

Die Frage ob wir die Kinder zum ganz großen Erfolg führen müssen ist schwierig. Zum ganz großen sicher nicht. Aber ich bin der Meinung, dass die Arbeiten für die man nur einen Hauptschulabschluss braucht immer weniger werden. Ganz früher konnte man eine Familie ernähren in dem man in einer Fabrik gearbeitet hat und dort einfache Dinge verrichtet hat. Solche Jobs werden immer weniger, also müssen meiner Meinung nach die Eltern und andere Bezugspersonen dafür sorgen, dass die Möglichkeit gegeben wird, dass die Kinder es später schaffen eine Arbeitsstelle zu erlangen mit der sie sich eine Existenz aufbauen können. Und da dies immer schwerer wird, müssen Menschen mehr erreichen und für das Lernen geöffnet werden. ( Ich rede nun nicht von chinesischen Au Pairs, oder französischen Sprachkursen ab zwei Jahren.)

Allerdings geht das ganz ohne Drill und ohne die Kindheit zu einem unschönen Ereignis werden zu lassen. Gerade in ganz jungen Jahren hat der Mensch so viel Spaß am Lernen und ist wissbegierig wie fast nie mehr danach. Und man kann so viele "Sachen" beibringen auf eine ganz tolle Art und Weise die nichts mit drill und Macht zu tun haben. Sondern mit ganz viel Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Respekt!

Ich bin dafür, dass Partizipation ganz groß geschrieben werden sollte. Damit meine ich absolut nicht, dass man alles mit dem Kind verhandelt, aber in dem Rahmen, den ich setze, hat das Kind mindestens genauso viel Mitsprachrecht wie ich. Den Rahmen setze ich natürlich kindgerecht.

Ich habe mich gerade mit der moralischen Entwicklung beschäftigt. Und Kohlbergs Stufen, die ganz lange für Richtlinien in der moralischen Entwicklung dienten, sind nun teilweise ziemlich wiederlegt.
Kinder sind nun viel früher dazu in der Lage moralisch, mit der richtigen Motivation zu handeln, als noch zu Kohlbergs Zeiten. ( Die sowieso nur eine ganz grobe Richtlinie sind.) Und dieses ist meiner Meinung nach darauf zurück zu führen, dass in den letzten 40 Jahren die Erziehungsmentalität von Drill und Gehorsam abnimmt und der autoritatve zunimmt.

Dieses Thema ist furchtbar groß miri , ich könnte noch fünf mal so viel schreiben, bin aber erst einmal auf andere Ansichten gespannt.

avenZia

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5

Donnerstag, 17. Februar 2011, 10:41



Allerdings geht das ganz ohne Drill und ohne die Kindheit zu einem unschönen Ereignis werden zu lassen. Gerade in ganz jungen Jahren hat der Mensch so viel Spaß am Lernen und ist wissbegierig wie fast nie mehr danach. Und man kann so viele "Sachen" beibringen auf eine ganz tolle Art und Weise die nichts mit drill und Macht zu tun haben. Sondern mit ganz viel Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Respekt!


Das ist so schön auf den Punkt gebracht.
Leider geht das in so vielen Familien verloren. Aber ich kenne auch wunderbare Beispiele wo es noch funktioniert.
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der nordländer

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6

Donnerstag, 17. Februar 2011, 10:59

Na ja...ich denke die Mischung macht es. Wenn sich die Eltern gar nicht kümmern und die Bildung ihrer Kids schleifen lassen, dann kann es das natürlich nicht sein...Eltern sollten da schon ein Auge drauf haben. Den totalen Leistungsdruck aufbauen ist aber mMn ebenso kontraproduktiv. Nicht alle Kids könne mit dem Druck umgehen...und wenn ich so mitbekomme was für einen prallgefüllten Terminkalender so manche Kinder von „engagierten“ Eltern haben, da bleibt zur wirklichen Entfaltung kaum noch Zeit. Wo bleibt da die Kindheit!? Mangels Erfahrung habe ich dafür auch kein Patentrezept...aber ich meine das Fördern statt Fordern der richtige Weg sein wird...
Älter werden bedeutet für mich nicht unbedingt zu wissen was ich will.
Ich weiß aber immer mehr was ich auf keinen Fall mehr will!

bittersuess

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7

Donnerstag, 17. Februar 2011, 11:07

Würd auch sagen es sollte sich die Waage halten.
Klar haben die Asiatischen Länder mehr Disziplin, wenn man da zb nach Süd Korea schaut da hat der lehrer noch genauso die Erziehungsgewallt wie die Eltern.

Auch der Ergeiz ist ein völlig anderer, aber vielleicht auch um bei den Massen an menschen eben nicht unter zu gehen.

Eine gesunde Mischung von allem halte ich für Richtig.
Wenn die Kids Benehmen haben und bei Zeiten lernen ihr Zeug in Ordnung zu halten, sich Mtmenschen gegenüber sozial verhalten, was will man mehr?

Hab das oft auch als begründung meiner Tageskinder Eltern gehört, naja, dafür werden sie früher selbstständig.
Für mich ein himmelweiter Unterschied ob ich mit 2,3 Jahren auf meine Mutter schon verzichten MUSS und mir deshalb nichts anderes übrig bleibt, oder ob ich etwas altersgerecht Zug um Zug ganz natürlich lerne?

Zweiteres finde ich sinnvoller.

Adara

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8

Donnerstag, 17. Februar 2011, 11:48

Ah, ja den Artikel hab ich gelesen, die Diskussion gibts auch bei Liebe-Lebenslust (ehemals Spanking-Liebe) ich guck mal, was ich da gepostet hatte :)

Ich finde ja man kann sich den Drill auch ganz schön schön reden... sicher sind sie
erfolgreich. Sicher kann man Kindern auch Leistungsorientiertheit
beibringen... Aber ich find die gute Frau übertreibt und misst die
Kinder ein bisschen zu sehr an ihren Leistungen. Vor allem die Stelle,
als die jüngere keine Geige mehr spielen wollte und dann Tennis anfängt
und das einzige, was die Mutter dazu meint, ist: Das war schmerzlich,
denn wenn man mit 13 anfängt, kann man keine excellente Spielerin mehr
werden... Hallo? Und Kuscheltiere verbrennen, wenn die Leistungen nicht stimmen, nicht spielen dürfen. Das ist schon eine Art kleiner seelischer Missbrauch... Allerdings schreibt sie auch, dass ihr Buch als eine Reise zu verstehen ist und sie heute schon einige Dinge etwas anders sieht. Sie hat natürlich auch nicht in allen Dingen Unrecht, aber es gibt immer Extreme und sie steht an dem einen und Eltern mit der Einstellung "Macht doch was ihr wollt" an dem anderen Ende.
Am Grunde der Seele, da lebt mein Verlangen
Mich ganz hinzugeben an mein eig'nes Herz
Durch Liebe geläutert, zur Demut gefunden
Öffne ich mich tiefer für das, was ich wirklich bin

charlotte

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9

Donnerstag, 17. Februar 2011, 12:36

Auch in Asien gibt es Straßenkehrer..
aber auch die höchsten Selbstmordraten. Vielleicht hat letzteres was mit Erfolgsdruck zu tun und ersteres damit, das Drill zum Erfolg nicht immer auch erfolgreich endet.
Wenn ich mir z.B. die chinesischen Sportinernate ansehe, dann müsste man ja meinen, dass diese Kinder (die nix anderes als Drill, Schläge, sämtliche Formen der Abhärtung etc. kennen), in allem die Weltrangliste anführen. Dem ist aber nicht so.
Und was den Westen betrifft: Wer sagt denn, dass eine Erziehung hierzulande per se inkonsequent ist?
Nur möchte ich doch klar zwischen konsequentem Handeln und Drill unterscheiden.
Schon allein weil Drill zwar zu einem totalitären Staat wie China ganz toll passt- aber nicht zu einem wie dem unseren.
Frau Chua genießt alle Annehmlichkeiten der westlichen Freiheit in Amerika, fordert von ihren Kindern aber aber ein restriktive Linientreue, Konkurrenzkampf und Submissivität den Eltern (Machthabern) gegenüber ein, wie Mao es nicht besser hätte einfordern können.
Ok, als Einzelkämpfer werden diese Kinder Erfolg haben, aber bringt das soziale Kompetenz? Wohl eher nicht. Die aber braucht man gerade in der westlichen Welt, denn wie will der erfolgshungrige Mensch von heute sonst in soziale Netzwerke einsteigen die für sein weiteres Fortkommen unabdingbar sind?

Naja..sie wird sich noch umgucken, wenn in einigen Jahren ihre Ärztintochter und ihre Richterintochter sie nicht im Altenheim besuchen gehen, sonder sich lieber zum Kino verabreden- da durften sie ja früher nicht rein..

10

Donnerstag, 17. Februar 2011, 13:10


Ich finde ja man kann sich den Drill auch ganz schön schön reden... sicher sind sie
erfolgreich. Sicher kann man Kindern auch Leistungsorientiertheit
beibringen...
Meiner Meinung sollte jede Form der Erziehung dazu führen, das die Kinder auf das eigenständige Leben vorbereitet werden, die heutigen Wete, sind Verantwortung Selbstständigkeit und Kritkfähigkeit. Wo frühr noch in der Generation meiner Eltern vile von direkten Arbeitsanweisungen abhängig waren, ohne dem Anspruch auf eigne Verantwortung, wo es nur darauf ankam zu funktonieren, so ist heute eine Erziehung zum Selbständigen Mitdenkenden und Verantwortlichen Menschen notwendig geworden.
Ein Drill der nur dazu führen soll das das Kind widerspruchslos funktoniert, ist micht dazu angebracht, dass das Kind in der Lage ist in der heutigen Gesellschaft erfolg zu haben.

Natürlich ist es für die Eltern einfacher brave folgsame Kinder zu haben, aber ich denke Sie erweisen den Kindern damit einen Bärendienst.

Dabei meinme ich nicht, dass die Kinder zu verwöhnen sind, eine Gesunde Erziehung zur Verantwortung auch der Geselschaft der Umwelt, und des Mitmenschen gegenüber ist anzustreben. Und dies gelingt meiner Meinung nach am besten, im dem man es selbst Konsequent vor lebt.


Gruß


Mrcane

avenZia

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11

Donnerstag, 17. Februar 2011, 13:18

@ nordländer und uta

Das mit dem prallvollen Terminkalender der Kinder erlebe ich in meinem beruflichen Alltag auch oft.
Das Traurige daran ist aber, dass die vielen Angebote zu Hause oft nicht vertieft werden. Es geht vielen darum ihr Kind zu fördern und möglichst viel anzubieten, es geht auch oft ums Dabeisein ( die Kinder der anderen gehen eben auch hin).
Was nutzt es denn aber, wenn ich mein Kind im Englisch habe, zu Hause aber nie schaue, was denn dort z.B. als Hausaufgabe gefordert wird oder ggf mal wiederhole was im Unterricht gelernt wurde, im Musikunterricht habe, aber leider überhaupt keine Zeit oder Lust es zu üben, im Tennis, Tanzen,Fussball und Kampfsport , aber zu Hause weder gesund lebe noch ein wenig der Sportlichkeit im Alltag habe und auf Wettkämpfen, Vorführungen oder Spielen nicht auftauche, weil das eigentlich zu stressig ist ? Beispiele gibt es ja viele.

Ich habe selbst keine Kinder, aber ich arbeite ja täglich mit welchen. Hätte ich selbst Kinder würde ich es glaube ich so machen, dass ich sie je nach Wunsch und Begabung in eins maximal zwei Angebote geben würde, bei denen Wiederholen und Üben angesagt ist und das dann auch täglich tun. Zusätzlich noch etwas das allein zur Förderung der Kreativität dient und einfach nur Spaß macht. Fertig. In der restlichen Zeit sollen sie dann doch einfach spielen, sind ja schließlich Kinder und die Kindheit ist leider recht schnell vorbei.
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(unbekannt)


beerchen

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Donnerstag, 17. Februar 2011, 15:22

Drill und hohe Anforderungen bringen Leistung, ohne Frage,
Und emotionale Intelligenz , sozialfähigkeit? Der Zwang immer die Beste sein zu mnüssen.....

Diese Leistung bringe ich , kein Problem, und renne zum Therapeuten , um diesem meinem nunmehr eigenen Leben erhalten zu bleiben. Toll, ich bin begeistert, und solch extrem überzogenen Ansprüchen hab selbst ich nicht gerecht werden müssen.

Auf der anderen Seite sehe ich aber eine Generation mit einer selbstverständlichen Anspruchshaltung, dass alles serviert werden muss, bis zum Anspruch, der Staat macht das schon und Harz 4 ist ja sooo schön.

Auffällig ist mir die Generation der Kriegsjahre, sie mussten überleben und konnten es, keiner fragte nach Leistung im Geigenspiel, keiner nach Psychotherapie. Sie haben Steine geklopft, Kinder bekommen, und waren dankbar, leben zu können

ich habe mal ein beeindruckendes Buch gelesen, "die bewahrte Freude" , es ging genau darum.

Den Kindern Liebe , Selbstständigkeit, Denken, und Selbstwergefühl und Überlebensfähigkeit mitzugeben ist eine Kunst!

Fehler: hab ich ne Menge gemacht............... wie alle Generationen vor mir, :) und sie haben es erstaunlich gut überlebt :sonne: :bla: aber keiner ist Geigenvirtuose, Tennisspieler, hm, diese Frau in Amerika hat allen Grund, abfällig über mich zu denken, was ein Glück

Horst

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13

Donnerstag, 17. Februar 2011, 18:47

Zitat

Meiner Meinung sollte jede Form der Erziehung dazu führen, das die Kinder auf das eigenständige Leben vorbereitet werden, die heutigen Wete, sind Verantwortung Selbstständigkeit und Kritkfähigkeit. Wo frühr noch in der Generation meiner Eltern vile von direkten Arbeitsanweisungen abhängig waren, ohne dem Anspruch auf eigne Verantwortung,
Mrcane

Hallo,

das ist auch meiner Ansicht nach ein ziemlich gutes Argument gegen den Drill, den diese Frau da propagiert.
Dazu kommt wahrscheinlich noch, dass auf einen, sagen wir mal Ivan Lendl 100 seelische Krüppel kamen.

Horst
Komm Du Schöne, komm in den Garten mit den schwarzen Rosen.

miri

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14

Donnerstag, 17. Februar 2011, 19:28

meine frage geht weniger in die richtung: sollten es alle so machen wie frau Chua. ich denke, da sind wir uns mit einem "nein" schnell einig. aber: muss nicht wieder ein wenig mehr disziplin, leistungsbewusstsein auch mut zur korrektur her? lehrer wagen es schon kaum noch, alle rechtschreibfehler anzustreichen, notenspiegel werden nach unten manipuliert, damit arbeiten überhaupt noch gewertet können, kaum ein bewerbungsschreiben kommt fehlerfrei an, die allgemeinbildung zeigt sich bei stichproben stets ziemlich miserabel...

ich glaube, jedem menschen tut es gut, wenn er leistung bringt (nicht unbedingt schulische, aber auf dem gebiet, das ihm liegt) und leistung braucht nun mal engagement. ich glaube, dass wir unsere kinedr -wo sie früher vielleicht zu wenig bestätigt und ermutigt wurden- zu schnell in den himmel loben und zu viel zurückhaltung gegenüber kritik haben, zu viel furcht, ihre zarten seelchen verletzen zu können.

hab ein gutes bsp. in der letzten "hart aber fair-sendung" gesehen: ein kind schenkt dir ein -in minuten hingerotztes und nicht besonders gelungenes- bild. fast jeder würde sich herzlich bedanken, das bild aufhängen, das kind dadurch wertschätzen wollen... aber lassen wir das kind nicht mit einer lüge gehen und versagen ihm einen echten erfolg, nämlich auch wirklich stolz auf sich selbst zu sein, wenn wir ihm nicht ehrlich sagen: "ich freue mich, dass du mir etwas schenken möchtest, aber das kannst du besser, schau mal, was du noch dazu malen kannst o.s.ä."

welch ein schönes erlebnis, wenn man in ein projekt wirklich investiert hat, der erfolg und die erfüllung sind eine ganz andere :sonne:
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

15

Donnerstag, 17. Februar 2011, 21:21

Hallo,

habe vor einigen Tagen einige gute Artikel zum Thema entdeckt:

http://www.welt.de/print/die_welt/debatt…wenmuetter.html

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wisse…,734775,00.html

Gruß Axel

avenZia

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16

Donnerstag, 17. Februar 2011, 23:34

@ miri
Zum Beispiel mit dem Bild.
Also ich mache es so mit den hingeschmieren Bildern, dass ich wie du schon sagst erst mal Freude bekunde, weil das Kind mir ja was schenken
will und mich bedanke. Dann sage ich aber nicht, ich glaube das kannst du besser, ich mag nicht werten, aber ich frage Dinge wie : Ich mag ja blau so gern, würdest du mir vielleicht noch etwas in blau dazu malen ? Weißt da was da noch super hinpassen würde ? Also ich denke ein Regebogen oder Sag mal kannst du vielleicht deinen Namen dazu schreiben und dich selbst malen ? Meistens sage ich noch dazu, dass ich persönlich überhaupt nicht zeichnen kann, was auch stimmt, aber es toll finde, wenn jemand es kann. Dann wollen die Kinder mir oft zeigen wie man zeichnet und wir pinseln gemeinsam vergnügt vor uns hin. Meist gibt es noch Gelächter seitens der Kinder, weil meine Zeichenkünste echt undefinierbar sind.

@ Axel
Tolle Links sind das- Danke.
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miri

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17

Freitag, 18. Februar 2011, 08:38

ja, avenZia, so oder so ähnlich mache ich das bisher auch, aber die sendung hat mich zu der frage angeregt, ob das nicht zu wenig ist? ob man nicht auch einem kind mal spiegeln darf, dass es eben doch ein etwas liebloses geschenk ist, weil es nichts "gekostet" hat?

...denn wir machen ja so weiter, wir sagen auch schnell, wenn kinder und jugendliche sich daneben benehmen: "na ja, sind halt kinder oder in der pubertät" und bleiben auch später hinter berechtigter kritik zurück, nur um nicht zu verletzen oder weil wir schlicht zu feige oder zu bequem sind. verloren geht dabei eine gesunde anstrengungsbereitschaft und frustrationstoleranz.

wie schnell sind menschen heute "verletzt" und "krank" (siehe auch Twix' beitrag zu psychtherapie), nur, weil sie nicht gelernt haben, frust zu verarbeiten, ihn in positive energie umzuwandeln, zu kämpfen und einmal etwas durchzustehen...

natürlich sehe ich letzteres nicht als alleinige ausgangsbedingung für ein gesundes wesen. grundvertrauen, geborgenheit, ermutigung etc. gehören ganz wesentlich und sicher auch in einem höheren anteil dazu, aber am anderen ende greifen wir zu kurz, meine ich.
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

18

Freitag, 18. Februar 2011, 14:10

Zitat

ob man nicht auch einem kind mal spiegeln darf, dass es eben doch ein etwas liebloses geschenk ist, weil es nichts "gekostet" hat?


Hmm, ich finde das "gefährlich" weil, gerade wenn man mit vielen Kindern zusammen ist, man nicht wirklich nachvollziehen kann wie viel das Bild "gekostet" hat. Es ist ja auch oft ein Thema auf dem Bild zu sehen etc.

Ich mache es mit meinen Kindern so, dass ich für jedes einen Ordner habe ( eigentlich zwei, aber einer ist für das Kind zugänglich)
Wenn es einige Bilder gemalt hat, suchen wir zusammen das schönste Bild aus welches wir an die Wand hängen. ( ich mag das nicht allein bewerten, gebe aber auch meine Meinung dazu ab.) Außerdem denke ich schon, dass ein Kind es merkt, wie sehr man sich freut. Meine Freude ist auch nicht immer über jedes Bild gleich und wenn ich wirklich mitbekommen habe, dass das Kind sich sehr angestrengt habe, dann bin ich automatisch freudiger darüber. ^^

Spiegeln darf man schon, aber ich würde es nicht in dieser Situation tun. Eher immer wenn ich merke, dass es Herausforderungen standhält, es engagiert ist usw. spiegel ich DAS dem Kind wieder und hoffe so, diese Fähigkeiten des Standhaltens und des sich engagieren auszubauen. ( Auch andere Dinge, aber diese beiden passten so schön.)

Manfred57

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19

Freitag, 18. Februar 2011, 14:33

Ich glaube für diese Frau hätte ich schon die richtige Spezialbehandlung. Der ist ja wohl jede Menschlichkeit abhanden gekommen. Die muß sich nicht wundern, wenn sie eines Tages von ihren Kindern gekocht und verspeist wird.
Beginne jeden Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir.